Tirol: BMin Zadic und LRin Fischer besuchen Sozialberatungsstelle Chill Out

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BMin Alma Zadic (re.) und LRin Gabriele Fischer trafen heute die SozialarbeiterInnen der Sozialberatungsstelle Chill Out (von li.) Marion Kapferer, Daniela Knoll und Obmann Peter Grüner.
Foto: Land Tirol/Sidon
31 Aug 17:17 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Soziale Reintegration von Jugendlichen im Fokus der Gespräche

Justizministerin Alma Zadic und die für die Kinder- und Jugendhilfe Tirols zuständige LRin Gabriele Fischer statteten heute der Sozialberatungsstelle Chill Out des Vereins DOWAS einen Besuch ab. Im Zentrum der Gespräche standen die soziale Reintegration von Jugendlichen sowie die Vorbeugung und Verhinderung von Straftaten.

Das Chill Out ist eine niederschwellige Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, wo sie Beratung, Betreuung und bei Bedarf einen der zehn betreuten Übergangswohnplätze erhalten. Gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeiten die dort tätigen SozialarbeiterInnen Perspektiven für die weitere Lebensplanung und unterstützen bei deren Umsetzung.

„Insgesamt nahmen vergangenes Jahr 167 Personen die Wohnangebote in Anspruch“, berichtet Peter Grüner vom DOWAS. „Davon sind 65 Bewohnerinnen und Bewohner bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten“. Rund die Hälfte aller KlientInnen des Chill Out hat Hafterfahrung oder ist von strafrechtlichen Verurteilungen mit gerichtlichen Auflagen betroffen.

„Jugendliche, die anderen Gewalt angetan haben oder selbst Gewalt erfahren haben, brauchen niederschwellige Anlaufstellen wie das Chill Out. Hier erfahren sie Hilfe durch Wohnplätze und engmaschige Betreuung. Chill Out leistet einen wichtigen Beitrag, um Jugendliche einerseits zu schützen, andererseits ihnen beispielsweise nach einer Haftentlassung zu helfen, in die Gesellschaft zurückzufinden“, so Justizministerin Alma Zadic.

„Sei es ein erschwerter Einstieg in das Arbeitsleben, die gesellschaftliche Stigmatisierung, aber auch Suchtproblematik und Schulden – ein Gefängnisaufenthalt hat viele nachteilige Folgen für Jugendliche und junge Erwachsene. Diese negativen Auswirkungen gilt es aufzuarbeiten, um präventiv weitere Haftstrafen und Delinquenz zu verhindern“, betont LRin Fischer. Die SozialarbeiterInnen leisten dabei eine wichtige Schlüsselfunktion. „Eine Stabilisierung der Lebensverhältnisse ist ein wichtiger Bestandteil bei der gemeinsamen Arbeit. Gleichzeitig begleiten wir die Jugendlichen zu Prozessen, unterstützen bei der Erfüllung richterlicher Auflagen bzw. Weisungen und halten Kontakt zu Bewährungshilfe, Justizbehörden und Polizei“, erläutert Daniela Knoll vom Chill Out und ergänzt: „Grundsätzlich geht es bei unserer Arbeit um das Aufzeigen von Perspektiven bei unterschiedlichen Problemlagen für die Jugendlichen und wir unterstützen bei der Umsetzung.“ Auch bei der Suche nach Arbeit, Therapieplätzen oder juristischer Vertretung stehen die BeraterInnen von Chill Out den betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Seite und helfen bei Anträgen und Geldverwaltung.

„Gerade für jene Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bedingt aus dem Maßnahmenvollzug mit der gerichtlichen Auflage einer betreuten Wohnform entlassen werden, ist das Wohnangebot des DOWAS/Chill Out oft die einzige Möglichkeit, den gerichtlichen Weisungen zu entsprechen. Gemeinsam mit der Bewährungshilfe des Vereins NEUSTART ist dies eine sinnvolle Unterstützung für jugendliche Straftäterinnen und -täter, um die Haft zu verkürzen oder gänzlich zu vermeiden“, stellt LRin Fischer klar und hofft, dass diese Option von den Gerichten vermehrt in Betracht gezogen wird.

„Einrichtungen wie Chill Out sind entscheidend, wenn es darum geht, Jugendliche in schweren Lebenssituationen beiseite zu stehen. Mein großer Dank gilt allen, die dazu beitragen, dass die Jugendlichen eine positive Perspektive entwickeln können“, so Justizministerin Alma Zadic abschließend.


Quelle: Land Tirol



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