Wien: Auto-Wette Teilnehmerin - „Möchte zu Stadt mit weniger Autos beitragen“
Wiener Linien und Team Währing Auto-Wette in vollem Gange
Wetten, dass man auch ohne eigenes Auto gut leben kann? 40 Wiener Haushalte, darunter 20 aus Währing, haben die Wette angenommen: Von Mai bis Juli bleibt das eigene Auto in der Garage, die Wettkandidat*innen sind stattdessen mit Öffis, zu Fuß, mit dem Fahrrad, diversen Sharing-Angeboten, Taxi oder Leihauto unterwegs.
Bei einer Pressekonferenz am Kutschkermarkt schilderten die Kandidat*innen, wieso sie bei der Auto-Wette mitmachen: „Früher war ich der, der auf die Uni mit Rad gefahren ist. Jetzt bin ich der, der überall mit dem Auto hinfährt. Vielleicht ist die Auto-Wette eine Chance, ein bisschen zu reevaluieren“, berichtet Henrik vom Team Währing.
Und Teresa erzählt: „Am meisten werde ich mein Auto vermissen, wenn ich zu meinen sportlichen Aktivitäten fahre, was oft, wenn man von 8 bis 10 Uhr abends Sport macht, gemütlicher ist, wenn man ins Auto steigt und schnell zuhause ist.“ Aber: „Ich glaube, dass Wien eine noch schönere Stadt wäre, wenn weniger Autos auf der Straße sind – dazu möchte ich beitragen“, erklärt sie ihre Motivation. Und sie möchte unterschiedliche Sharing-Angebote ausprobieren – von WienMobil bis Grätzlrad.
Das ist auch eines der Ziele der Wiener Linien: „Wir wollen mit der Auto-Wette Alternativen zum eigenen PKW wie Öffis oder Sharing-Angebote schmackhaft machen. Denn ein eigenes Auto in der Stadt ist für viele Menschen tatsächlich nicht nötig. Das Projekt hilft uns auch, mehr über die Motive hinter dem Mobilitätsnutzungsverhalten herauszufinden “, erklärt Petra Hums, Geschäftsführerin der Wiener Linien.
Genauso sieht das auch Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin von Währing: „Das Auto ist eine wirklich nützliche Erfindung – wir haben nur viel zu viele davon. Ein PKW in Wien steht im Schnitt mehr als 23 Stunden am Tag. Das kostet die Besitzer*innen viel Geld und die Allgemeinheit Platz. Jeder soll ein Auto zur Verfügung haben, wenn er oder sie es braucht – aber dazu muss man kein eigenes besitzen. Und die Auto-Wette macht Lust, das auszuprobieren.“
Schon die Resonanz auf die Auto-Wette hat gezeigt, dass viele Wiener*innen sich ein Leben ohne eigenes Auto vorstellen können. Fast 3.000 Haushalte hatten sich um die Teilnahme beworben. Und liegen damit im Trend: Bei der letzten Zählung 2023 ging in 18 der 23 Wiener Bezirke die Anzahl der Autos zurück, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Das Projekt wird von der Universität für Bodenkultur Wien engmaschig wissenschaftlich begleitet – das inkludiert unter anderem ein Tracken der individuellen Wege mittels App als auch qualitative und quantitative Befragungen.
Unterstützt wird die Auto-Wette vom Klimateam. „Im Wiener Klimateam haben die Wiener*innen die Möglichkeit, Ideen für ein besseres Klima im Bezirk umzusetzen. Die Auto-Wette ist ein gutes Beispiel, wie durch Partizipation neue, innovative Projekte entstehen können. Damit können Bürger*innen unmittelbar einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten“, sagt Klima- und Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky.
In Währing hatte das Klimateam 2023 eine Projektidee zu nachhaltiger Mobilität zur Umsetzung ausgewählt. Gleichzeitig bastelten die Wiener Linien an einer ähnlichen Kampagne – gemeinsam entstand so das Projekt Auto-Wette.
Wer wissen will, wie es dem „Team Währing“ geht, und die Erkenntnisse, Freuden und Krisen der Wettkandidat*innen miterleben will: Unter dem Hashtag #autowette kann in den Sozialen Medien mitgefiebert werden.
Mehr Infos: www.autowette.at bzw. www.wienerlinien.at
Quelle: Stadt Wien
