Aufholpotenzial bei Krebsvorsorge: Nur 17% fühlen sich gefährdet

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Studienpräsentation: Das Gesundheitsverhalten der Österreicher:innen - Krebsvorsorgeuntersuchungen im Fokus
Foto: Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H/APA-Fotoservice/Reither
01 Feb 12:00 2023 von OTS Print This Article

Aufholpotenzial bei Inanspruchnahme von Krebsvorsorgeuntersuchungen trotz Wissen um die hohe Relevanz in der Bevölkerung

Expert:innen weisen auf Wichtigkeit und Potenzial von Krebsfrüherkennung hin.

Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick:[1]

  • Studie identifiziert Awareness-Action-Gap: Bedeutung der Krebsvorsorgeuntersuchung ist im Bewusstsein stark verankert, aber Call for Action fehlt.
  • Regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen sind mit 77 % für den Großteil der österreichischen Bevölkerung von großer Bedeutung. Mehrheitlich fühlen sich die Österreicher:innen mit 57 % zwar zumindest gut über Krebsvorsorgeuntersuchungen informiert, allerdings waren nur 48 % der Befragten bereits mehrmals bei Krebsvorsorgeuntersuchungen.
  • 25 % der Befragten haben noch nie eine Krebsvorsorgeuntersuchung wahrgenommen.
  • Bevölkerung wünscht sich externe Erinnerungen und Anreizsysteme: Die Studie identifiziert Erfolgsfaktoren zur Erhöhung von Krebsvorsorgeuntersuchungen/-früherkennung, wobei ein Jahresgespräch mit der Hausärztin/ dem Hausarzt, ein Krebsvorsorgepass, Beratungstage und individuelle Informationsschreiben die meiste Zustimmung finden.

Link zur Studie

Im Vorfeld zum Weltkrebstag am 4. Februar präsentiert IMAS International eine von MSD Österreich beauftragte Erhebung zum Gesundheitsvorsorgeverhalten der Österreicher:innen mit Fokus auf Krebsvorsorgeuntersuchungen. Die Ergebnisse zeigen, dass fast drei Viertel der Bevölkerung ihren Gesundheitszustand sehr positiv beurteilen. Des Weiteren haben für 77 %[2] der Befragten Krebsvorsorgeuntersuchungen eine hohe Bedeutung. Der Informationsstand zu den betreffenden Untersuchungen zeigt allerdings eine deutliche Diskrepanz, wie auch DDr. Paul Eiselsberg vom Institut IMAS feststellt: „Die eigene Gesundheitskompetenz, das eingeschätzte Krebsrisiko und das Arzt/ Ärztin-Patient:innengespräch entscheiden nachhaltig über die Bereitschaft zu Krebsvorsorgeuntersuchung.“

Krebserkrankungen als zentrale Herausforderungen für das österreichische Gesundheitswesen

Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache dar und sind für ein Viertel aller jährlichen Todesfälle verantwortlich.[3] Durch den demografischen Wandel und die gestiegene Lebenserwartung in den letzten 20 Jahren ist die Anzahl der Krebserkrankung um 50 % gestiegen.[4] Eine frühzeitige Diagnose kann über Leben oder Tod entscheiden, denn bei gewissen Tumorentitäten kann eine Verzögerung bei der Diagnose mit einer signifikant höheren Mortalität assoziiert sein. Die Vorsorge ist daher für den Erhalt der Gesundheit ein zentraler Aspekt. Je früher Krebserkrankungen diagnostiziert werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten für die Betroffenen.

„Mittels neuer Therapieformen und einer zielgerichteten Behandlung konnte die 5-Jahres-Überlebensrate für bislang sehr schwer behandelbare Krebsausprägungen beachtlich gesteigert werden. Die Krebsfrüherkennung ist daher ein äußerst wichtiges Thema, das uns sehr am Herzen liegt“ erklärt Andrea Kurz, MBA, Business Unit Director Oncology, MSD Österreich und erörtert: „Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Patient:innen durch intensive Forschung laufend neue, innovative Therapieoptionen anbieten zu können; ein besonderer Fokus unserer Forschung liegt dabei auf dem early-stage Bereich.“

Vorsorgeuntersuchung als „Game Changer“ beim schwarzen Hautkrebs

Da laut dem Prognose-Programm der WHO in den nächsten Jahren mit einem massiven Anstieg an Fällen zu rechnen ist, muss auch das österreichische Gesundheitssystem darauf reagieren.

„Im Vergleich zu anderen Ländern funktioniert die Behandlung von Hautkrebs in Österreich zwar gut, jedoch hängt die Früherkennung aber in erster Linie von der privaten Initiative ab. Bei Menschen, die zum Hautarzt gehen, funktioniert diese somit sehr gut - es gibt jedoch keine umfassenden strukturellen Maßnahmen von öffentlicher Hand“ erläutert Ao. Univ. Prof. Dr. Christoph Höller, Dermatologe und Koordinator des Hauttumorzentrums des CCC der Medizinischen Universität Wien an der Klinik für Dermatologie bei der Pressekonferenz und ergänzt: „Hinsichtlich der kontinuierlich steigenden Fallzahlen wäre hier ein Ausbau wirklich wünschenswert.“ Der Experte führt weiter aus: „Hautkrebs ist eine der wenigen Tumorentitäten, wo eine Früherkennung durch eine Untersuchung, die mit relativ wenigen Apparaturen durchgeführt werden kann, ein sogenannter Gamechanger ist.“ Des Weiteren klärt der Experte auf: „Studien zeigen, dass junge Erwachsene (Anm. unter 40-Jährige) sich oft nicht bewusst sind, dass sie gefährdet sind, obwohl der schwarze Hautkrebs in dieser Altersgruppe zu den drei häufigsten Krebsarten gehört.“

Die von MSD Österreich beauftragte Studie „Das Gesundheitsvorsorgeverhalten der Österreicher:innen- Krebsvorsorgeuntersuchungen im Fokus“, zeigt deutliche Unterschiede in der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen mit bereits etablierten Screeningprogrammen (wie in der Brustkrebsfrüherkennung) und Vorsorgeuntersuchungen in Indikationen, wo es keine solchen gibt. Im Zuge der Studie wurde ebenfalls ermittelt, welche Maßnahmen die Motivation zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen fördern. Besonders das regelmäßige Arzt/ Ärztinnengespräch wurde hierbei von den Teilnehmer:innen als motivationssteigernd empfunden.

Zur Studie

Link zur Studie

Die Studie wurde von IMAS International, Institut für Markt- und Sozialanalysen GmbH, durchgeführt. Die Interviews der 1.008 Personen erfolgten von 19.10. bis 13.11.2022. Die Befragten wurden ab 16 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung nach Quoten für Alter, Region und Geschlecht ausgewählt. Die maximale Schwankungsbreite für diese Gruppe beträgt +/- 3,1 Prozentpunkte bei einem Signifikanzniveau von 95,45 %. Summen von Prozentwerten, die nicht genau 100 % ergeben, resultieren aus Rundungsdifferenzen.

Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick[5]:

  • Gesundheitszustand hängt von Alter, Bildung und Einkommen ab
  • Menschen mit sehr gutem Gesundheitszustand betreiben auch mehr Aufwand für die Gesundheit
  • Awareness-Information-Gap: Bedeutung der Krebsvorsorgeuntersuchung ist im Bewusstsein stark verankert, aber Informationsdefizit herrscht vor: Während 49 % Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung noch als sehr wichtig einstufen (hohe Bewusstseinspriorität), fühlen sich nur 25 % sehr gut informiert (Top Box-Werte).
  • Call for Action fehlt: Wissen über die Bedeutung der Krebsvorsorge ist da, aber Umsetzung fehlt – Bevölkerung wünscht sich externe Erinnerungen und Anreizsysteme
  • Altersgefälle bei Krebsvorsorgeuntersuchungen deutlich: Mit dem Alter nimmt der Anteil der Teilnehmenden deutlich zu
  • Hindernisgründe sind vor allem guter Gesundheitszustand und junges Alter (danach folgen ganz unterschiedliche Aspekte als Nebengrund)
  • Faktoren, die die Inanspruchnahme einer Krebsvorsorgeuntersuchung eher stärken:
    • Einschätzung eines hohen Risikos für eine Krebserkrankung / Arzt/ Ärztinnengespräch bereits geführt
    • Allgemeine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt
    • Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes

Über MSD

Seit mehr als 130 Jahren forscht MSD an Arzneimitteln und Impfstoffen zur Bekämpfung der großen Gesundheitsprobleme der Welt. Dies mit der Mission, die Welt und das Leben von Menschen sowie von Tieren zu verbessern und eines der weltweit führenden forschenden biopharmazeutischen Unternehmen zu sein. Aus Überzeugung setzt sich das Unternehmen für Gesundheit ein. MSD ist führend in der Forschung zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, die Menschen und Tiere bedrohen – wie Krebs, virale und bakterielle Infektionskrankheiten, immunologische und chronische Erkrankungen sowie Tierkrankheiten. MSD möchte das Leben von Menschen mit Krebserkrankungen verlängern und verbessern, sowie auf die Bereiche Vorsorge, Früherkennung und Wiedereingliederung nach Krebserkrankungen fokussieren. Als eine der führenden Impfstoffhersteller ist MSD stolz darauf, Kinder und Erwachsene zu helfen, sich vor Erkrankungen schützen zu können.

MSD ist die Kurzform von Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H., die österreichische Tochtergesellschaft von Merck & Co., Inc., mit Hauptsitz in Rahway, New Jersey, USA und weltweit 70.000 Mitarbeiter:innen. In Österreich ist MSD mit rund 1.000 Mitarbeiter:innen an mehreren Standorten vertreten.

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AT-NON-01818, erstellt Jänner 2023


[1] Quelle: Studie „Das Gesundheitsverhalten der Österreicher:innen - Krebsvorsorgeuntersuchungen im Fokus“ durchgeführt von IMAS International; Link zur Studie

[2] Siehe oben

[3] Quelle: Statisk Austria (2020) Todesursachen

[4] Quelle: Comparator report on cancer in europe 2019 – _Disease Burden, Costs and Access to medicines, IHE Report

[5] Quelle: Studie „Das Gesundheitsverhalten der Österreicher:innen - Krebsvorsorgeuntersuchungen im Fokus“ durchgeführt von IMAS International; Link zur Studie


Quelle: OTS



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