Tirol: Aktuelle Niederschlags- und Hochwasserwarnung – ergiebige Niederschläge in weiten Teilen Tirols

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Tirol

27 Aug 18:07 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

  • Besonders betroffen: Inn und seine Zubringer im Tiroler Oberland, die Sill und das hintere Zillertal
  • Steigende Wasserstände an betroffenen Gewässern
  • Aufruf, sich von Gewässern fern zu halten und Anweisungen der Behörde gegebenenfalls zu beachten
  • Wasserstände online beobachten unter www.tirol.gv.at/hydro-online

Bereits am Freitag wurde vonseiten des Landes nach Vorliegen der Prognosen der GeoSphere und der Einschätzung des Hydrographischen Dienstes eine erste Warnung vor Niederschlag und Hochwasser ausgegeben. Die heute, Sonntag, prognostizierten Niederschlagsmengen liegen zwischen 70 und 100 mm im Großteil Tirols. Am Alpenhauptkamm vom Reschen bis in das hintere Zillertal sind stellenweise bis zu 150 mm möglich. Zudem bleibt die Schneefallgrenze nach aktuellen Informationen in höheren Lagen, Regen wird damit nicht als Schnee gespeichert, sondern wird schneller abflusswirksam. Es besteht aus aktueller Sicht große Hochwassergefahr am Inn (vom Ober- bis in das Unterland) und seinen Zubringern im Tiroler Oberland (beispielsweise Sanna, Pitze und Ötztaler Ache) und an der Sill.

Laut Hydrographischem Dienst des Landes Tirol sind mit den intensiven Niederschlägen heute, Sonntagabends, bereits deutliche Anstiege der Wasserstände an den betroffenen Gewässern zu erwarten. Auf Grund der am Alpenhauptkamm nunmehr höher prognostizierten Schneefallgrenze muss mit Abflussspitzen im Hochwasserbereich gerechnet werden. „Wir appellieren an die Bevölkerung, die Verhaltensempfehlungen zu beachten, sich von Gewässern fern zu halten und gegebenenfalls die Anweisungen der Behörde zu beachten“, sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, dass in den betroffenen Bereichen Wasserstände auftreten können, die alle 30 Jahre oder seltener vorkommen können. Auf Grund der Niederschlagsprognose ist auch im hinteren Zillertal eine erhebliche Zunahme der Abflüsse möglich. Die Abflussspitzen werden an den Zubringern Montagmittags und am Inn bis Montagabends erwartet. Am Lech, der Isar, den Innzubringern im Tiroler Unterland, der Großache und der Drau einschließlich der Isel ist aus derzeitiger Sicht mit moderateren Abflussspitzen zu rechnen.

Vorkehrungen und Abstimmungen mit Einsatzorganisationen

Nicht nur zu erhöhten Wasserständen, sondern auch zu lokalen Vermurungen kann es infolge der Niederschläge kommen, wie Elmar Rizzoli nach Gesprächen mit den ExpertInnen und Einsatzorganisationen berichtet: „Die tatsächliche Schneefallgrenze wird ausschlaggebend dafür sein, in welchem Ausmaß die Niederschläge abflusswirksam sein werden. Treffen die aktuellen Prognosen ein, ist von teils hohen Wasserständen auszugehen. Es werden daher bereits jetzt Vorkehrungen getroffen: Es finden sowohl enge Abstimmungen mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettung, der Stadt Innsbruck, den Bezirkshauptmannschaften als auch mit Kraftwerksbetreibern in den betroffenen Regionen statt. Wir stehen auch im laufenden und engen Austausch mit den Expertinnen und Experten und beobachten die Situation und die Abflussentwicklung an den Pegeln genauestens“, sagt Elmar Rizzoli und ergänzt, dass der Abflussscheitel nach aktuellen Prognosen morgen, Montagmittag, erreicht werden sollte, in Kufstein voraussichtlich am Montagabend.

Aktuelle Informationen zu den Pegelständen aller Gewässer in Tirol stehen in der Anwendung „Hydro Online“ – ein Angebot des Hydrographischen Dienstes des Landes Tirol – unter folgendem Link zur Verfügung: www.tirol.gv.at/hydro-online.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung bei Hochwasser

  • Informieren Sie sich über die Hochwasserlage www.tirol.gv.at/hydro-online.
  • Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
  • Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
  • Halten Sie sich von Flussufern fern.
  • Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
  • Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag stellt einen zusätzlichen Gefahrenmoment dar.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
  • Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
  • Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.

Quelle: Land Tirol



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