Salzburg: Adneter Moos birgt Besonderheiten der Natur

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im Bild: Johannes Reitsamer (Schutzgebietsbetreuung Tennengau und Pongau), Landesrätin Daniela Gutschi, Bürgermeister Wolfgang Auer Foto: Land Salzburg/Neumayr
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leopold
27 Okt 11:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wertvolles Moorgebiet mit einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt

(LK) Wer noch keine Pläne für die letzten Herbstwochenenden hat, dem kann man getrost einen Abstecher in das Adneter Moos in unmittelbarer Nähe des Zentrums der Tennengauer Ortschaft empfehlen. Gemeinsam mit der Gemeinde bemüht sich das Land seit Jahrzehnten um den Erhalt von Flora und Fauna des Moorgebietes. Zur Veranschaulichung der Artenvielfalt ist dort auch ein familienfreundlicher Themenweg eingerichtet.

Das Adneter Moos ist seit 1983 ein Geschützter Landschaftsteil, das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von rund 40 Hektar. Entstanden ist das Niedermoor durch den großen See, der früher einmal das Salzachtal bedeckte. Um den Lebensraum in seiner natürlichen Vielfalt zu erhalten, bedarf es laufender Anstrengungen. „Als Land haben wir in den letzten Jahren rund 100.000 Euro investiert, um besondere Bereiche im Adneter Moos wieder zu dem zu machen, was sie schon einmal waren“, so Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi.

Gutschi: „Enorme Artenvielfalt.“

„Im Adneter Moos wurden über 400 verschiedene Pflanzenarten nachgewiesen. Auch eine der seltensten Pflanzenarten in Salzburg, eine Orchidee namens Moor-Glanzstendel, ist hier zu finden. Im Gebiet befindet sich auch das einzige bekannte Vorkommen des Lungen-Enzians im Tennengau, der ausschließlich an feuchten Standorten gedeiht“, informiert Gutschi.

Renaturierung im Gange

Aktuell werden die Streuwiesen im Adneter Moos renaturiert, bis Jahresbeginn 2023 sind die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen. Als Streuwiese bezeichnet man Grünland, das nur einmal jährlich im Spätsommer oder Herbst gemäht wird. Meist handelt es sich dabei um nasse Wiesen, auf denen Sauergräser, Pfeifengras oder Schilf dominieren.

Reitsamer: „Wiederherstellung alter Kulturlandschaften.“

„Die Streuwiesen sind Teil der alten Kulturlandschaften, die im Gegensatz zu Auwäldern oder Lebensräumen im Hochgebirge auf menschliches Zutun angewiesen sind. Ende der 1960er-Jahre wurde die Bewirtschaftung unattraktiv und die Wiesen sind entweder verwildert oder es wurden Fichten gepflanzt, die sich auf diesen Böden jedoch nicht bewähren. Im Naturschutz bemühen wir uns seit vielen Jahren, solche Fehlentwicklungen wieder gut zu machen und seltenen Tieren und Pflanzen wieder ihren Lebensraum zurück zu geben“, informiert Schutzgebietsbetreuer Johannes Reitsamer.

Auer: „Einstündige Wanderung.“

„Für mich ist das Moos ein großes Juwel. Auf dem Wanderweg geht man rund eine Stunde durch diese einzigartige Landschaft und kann dabei Flora und Fauna entdecken. Mehr als 40 verschiedene Tagfalterarten wurden hier bei uns nachgewiesen, darunter einige in ganz Europa stark gefährdete Arten“, lädt Bürgermeister Wolfgang Auer nach Adnet ein.


Quelle: Land Salzburg



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