Kärnten: 80-Millionen-Investition sichert Stromversorgung für Großraum Villach

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
16 Jun 19:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Netzabstützung Villach Süd heute offiziell in Betrieb genommen – LH Kaiser betont Wichtigkeit der Investition für Standort, Lebens- und Wirtschaftsraum – Bekenntnis zu nachhaltigen Energien, Forderung nach Deckelung der Ökostrombeiträge

Klagenfurt (LPD). 12 Jahre hat die KNG-Kärnten Netz gemeinsam mit der Austrian Power Grid AG (APG) an der Erneuerung und Erweiterung der 220/110-kV-Netzabstützung für den Großraum Villach gearbeitet und insgesamt 80 Millionen Euro investiert. Grundsätzlich wurden die 220-kV-Netzanbindung, das 220/110-kV-Umspannwerk Villach Süd in Fürnitz sowie eine 110-kV-Leitung vom neuen Umspannwerk bei Fürnitz zum bestehenden KNG-Umspannwerk Landskron errichtet. Heute wurde diese Netzabstützung am Standort Südlich von Fürnitz nach dem Probebetrieb mit LH Peter Kaiser, LHStvin. Gaby Schaunig und LR Martin Gruber offiziell in Betrieb genommen und damit eine sichere Stromversorgung über Jahrzehnte geschaffen. „Ich danke allen, die zu diesem Projekt nach 12 Jahren Teamarbeit beigetragen haben, die diese Leistung vollbracht haben, die in ihrer Bedeutung wohl erst in den nächsten Jahren ihre entsprechende Würdigung erhalten wird. Es ist ein großer Tag für Kärnten“, fasste der Landeshauptmann in seiner Rede zusammen.

Die Erneuerung wurde notwendig, um alle Kunden in der Stadt Villach, der weiteren Umgebung mit Strom zu versorgen und den Wirtschaftsstandort infrastrukturell abzusichern. Immerhin zählt der Großraum Villach zu den am stärksten wachsenden Regionen in Kärnten, wofür die Netzabstützung eine wesentliche Grundlage darstellt. Außerdem wird mit der neuen Anlage das Management der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen garantiert. „Mit dieser Stromversorgung wird eine Vorleistung für den Wirtschaftsstandort und den Lebensraum Kärnten geschaffen, erhalten Menschen und Betriebe Versorgungssicherheit und werden Stromschwankungen vermieden, was ein wesentlicher Faktor für Betriebsansiedelungen ist“, betonte Kaiser. Mit dieser 80-Mio.-Euro-Investition würden laut Kaiser auch weitere Investitionen ermöglicht. Als Beispiel führte der Landeshautpmann Infineon an. „Infineon braucht jederzeit eine gesicherte, schwankungsresistente Stromversorgung als Voraussetzung, um in der Halbleiterproduktion am Weltmarkt führend sein zu können. Insofern war die 80 Millionen Investition von Kelag und Austrian Power Grid wohl auch ein mitentscheidender Grund für die 1,6 Milliarden Investition hier am Standort Villach und damit auch für einen weiteren Beschäftigungsturbo“, erläuterte Kaiser.

2014 erfolgte der Baustart des neuen Umspannwerkes und begannen die Baumaßnahmen für die Leitungstrasse. 24.000 Quadratmeter mussten für das Umspannwerk eingeebnet werden und mittels Kiessäulen im Boden stabilisiert werden, damit die Tragfähigkeit sichergestellt werden konnte. Die neuen Transformatoren haben ein Gewicht von insgesamt 400 Tonnen. Nach einem 2jährigen Baustopp auf Grund von Beschwerdeeinreichungen und dem schlussendlichen Beschluss des Verwaltungsgerichtshofes, dass keine UVP-Pflicht bestehe, musste 2018 eine Weideraufbereitung der schon eingeebneten Flächen für die Errichtung der Betriebsgebäude, für die Transformatoren und die Schaltanlagen vorgenommen werden. „All das zeigt, wir sind in Kärnten auf einem guten Weg, Auseinandersetzungen finden immer im Sinne des Allgemeinwohles statt“, spricht Kaiser auch die Beschwerdeeinreichungen nach dem Projektstart 2014 an.
Kaiser sprach auch die energiepolitisch großen Herausforderungen an. „Wir bekennen und als Landesregierung zur Nachhaltigkeit, zu damit verbundenen verschiedenen Stromgewinnungsmöglichkeiten, zu Ökostrom uns seiner Herstellungsvarianten“, stellte Kaiser klar. Sämtlichen Verantwortungsträgern müsse daher auch bewusst sein, dass in Bezug auf den Netzausbau und die Netzsicherung Maßnahmen in Zukunft zu treffen sein werden, die auch auf etwaigen Widerstand stoßen. Ebenso forderte Kaiser im Zuge der Inbetriebnahme die Deckelung der Ökostrombeiträge. „Wir brauchen soziale Ausgewogenheit, wir müssen eine Zwei-Klassengesellschaft bei der Stromnutzung verhindern, wir haben auch in dieser Hinsicht Vernunft walten zu lassen, Nachhaltigkeit zu leben und Enkelverantwortung zu übernehmen“, so Kaiser.


Quelle: Land Kärnten



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