Innsbruck: 5. Mai im Zeichen der Gleichstellung

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Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung sensibilisiert für das Thema Inklusion und will auch bestehende Missstände aufmerksam machen.
Foto: Pixabay
05 Mai 14:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Freie und selbstbestimmte Teilhabe für Menschen mit Behinderung

Die Stichwörter Behinderung und Barrierefreiheit umfassen nicht nur Personen im Rollstuhl. Auch blinde und sehbehinderte, gehörlose und höreingeschränkte Personen sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen sind häufig in ihrer freien Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eingeschränkt oder behindert und mit Barrieren konfrontiert. Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich am 5. Mai begangen wird, will darauf aufmerksam machen und vor allem mehr Bewusstsein schaffen.

„Behindert ist man nicht, behindert wird man: Zahlreiche behinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger werden in Wirklichkeit viel mehr von der Gesellschaft und den vorherrschenden Gegebenheiten behindert, als dass es an ihnen selbst liegt, nicht an der Gesellschaft teilhaben zu können. Diskriminierung und Benachteiligung finden tatsächlich noch immer alltäglich statt, auch wenn diese von der großen Mehrheit gar nicht als solche erkannt werden. Der Grund liegt meistens schlicht im mangelnden Bewusstsein. Sobald man selbst oder jemand im persönlichen Umfeld davon betroffen ist, wirkt das als Augenöffner, wir erkennen die Hürden und damit auch den Weg, wie man sie vermeidet oder beseitigt“, erklärt die für die Agenden des Behindertenbeirates zuständige Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr.

„Es ist unsere Aufgabe, dass wir dieses Augenöffnen für die breite Bevölkerung ermöglichen und Bewusstsein dafür schaffen, dass es uns alle braucht, um diese Barrieren zu erkennen und zu überwinden“, erklärt Mayr. „Deswegen habe ich mich massiv für das Gebärdensprach- und Schriftdolmetschen der Gemeinderatssitzungen eingesetzt und auch Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung muss in Zukunft für alle, die sich beteiligen wollen – und das heißt in barrierefreier Form – stattfinden.“

Viel erreicht, aber noch Einiges zu tun

Die Stadt Innsbruck ist gemeinsam mit dem Behindertenbeirat schon seit bald zwanzig Jahren darum bemüht die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Schritt für Schritt zu erreichen. Aktuell zeigen die sogenannten Infoscreens in den Bussen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) eine Bewusstseins-Kampagne zum richtigen Abstellen von E-Scootern und Fahrrädern.

Aber auch die Finanzierung von FM-Anlagen für höreingeschränkte einschulende Kinder in Kooperation mit der Med-Uni, der sukzessive Ausbau der Blindenleitsysteme, die automatische Prüfung von städtischen Bauprojekten auf Barrierefreiheit, die Übernahme der Gebärdensprachdolmetschkosten für Amtsgeschäfte oder Hochzeiten, die spezielle Übungseinheit für angehende TaxilenkerInnen bei den Kursen der WKO zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen oder der Blindenwanderweg am Sillufer sind nur einige der zahlreichen Errungenschaften der vergangenen Jahre.

„Um Teilhabe und Gleichstellung für alle zu erreichen, braucht es auch die Bereitschaft wirklich aller, etwas dafür zu tun. Den Erfolg einer sozialen Gemeinschaft erkennt man an deren Umgang mit ihren schwächsten Mitgliedern und deren Wertschätzung als wichtige Baumeister für das gemeinsame Haus, in dem wir alle wohnen“, ist sich Stadträtin Mayr sicher, dass Innsbruck und alle, die hier wohnen, zusammen Gleichstellung für alle erreichen können.



Quelle: Stadt Innsbruck



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