Wien: 380-Kilovolt-Stromleitungsring der Wiener Netze sichert Stromversorgung der Zukunft

Slide background
Josef Kleedorfer, Mario Leitner, Stadtrat Peter Hanke, GF Gerhard Fida, Thomas Schuster, Gerald Schneider, Wolfgang Jordan (alle Wiener Netze)
Foto: Tobias Holzer
15 Mär 20:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wiens neue Strom-Autobahn geht in Probebetrieb - Hanke: Energiewende braucht Investitionen in das Stromnetz, Digitalisierung und vorausschauende Planung.

Die Wiener Netze sind österreichweit die einzigen regionalen Netzbetreiber, die auch ein 380 kV-Höchstspannungs-Kabelnetz unter der Erde betreiben. Diese Leitung wird gerade für eine sichere Stromversorgung in Zukunft ausgebaut: Der Versorgungsring mit der Freileitung von Oberlaa nach Kledering und den Erdkabeln in die Simmeringer Haide wird mit der Verbindung zur neuen Schaltanlage in Simmering geschlossen. Der Ring, der weiter durch die Innenstadt nach Ottakring und dann wieder retour über Meidling und Inzersdorf nach Oberlaa führt, bildet das Rückgrat der Stromversorgung in Wien.

Und genau dieser Ringschluss der wichtigen Lebensader auf Höchstspannungsebene ist mit 380.000 Volt nun im Probebetrieb. Stadtrat Peter Hanke drückte persönlich vor der neuen Schaltanlage im Umspannwerk Simmering auf den Buzzer und gab so den Startschuss für den Probebetrieb des neuen Kabels: „Damit Wien auch morgen wettbewerbsfähig und lebenswert ist, müssen wir die Energiewende schaffen und dafür ist der Ausbau des Stromnetzes ein wichtiger Puzzleteil“, betont Hanke.

Energiewende in der Klimamusterstadt Wien

Von der südlichen Stadtgrenze bis ins Umspannwerk Simmering wurden auf acht Kilometern über 14 Strommasten für die Freileitung errichtet und rund 600 Tonnen Kabel in die Erde verlegt, um Strom aus den Windparks und Photovoltaik-Anlagen im Süden Wiens in die Stadt zu bringen.

Im Umspannwerk Simmering werden fünf neue Transformatoren jeweils in der Größe eines Tiny Houses mit je rund 300 Tonnen installiert. Mit dem Anschluss des neu verlegten Kabels an die ebenfalls neu errichtete Schaltanlage in Simmering ist die Ringleitung nun im Probebetrieb. Sechs Monate lang, danach wird nach und nach das neue Umspannwerk vollständig in Betrieb genommen.

„Die Höchstspannungs-Erdkabel, die hier in Simmering in der neuen Schaltanlage ankommen, helfen mit die Leitungskapazitäten der Zukunft abzudecken. Hohe Versorgungssicherheit braucht die richtigen Investitionen – aber auch die Digitalisierung des Stromnetzes“, erklärt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida. „Die Investition für die 380kV-Ringleitung in den letzten Jahren seit Beginn der Planungen im Jahr 2008 betrugen rund 150 Millionen Euro. Allein im vergangenen Jahr haben wir weit mehr als 300 Millionen Euro in den Ausbau der Energienetze in Wien investiert. In den kommenden 10 Jahren werden es über 3 Milliarden Euro sein“, sagt Fida.

Investitionen in die Infrastruktur sind auch ein Booster für die Wiener Wirtschaft: Der Großteil der Materialien und Dienstleistungen, die die Wiener Netze beziehen, stammen von Unternehmen mit Sitz in Wien.

Sicheres Stromnetz

Das Stromnetz in Wien und Umgebung ist mit einer Zuverlässigkeit von 99,99 Prozent eines der sichersten weltweit. Die Wiener Netze planen, forschen und investieren vorausschauend, damit die Wiener*innen auch in Zukunft gut versorgt sind. Das Wiener Netze-Stromnetz für die rund 1,6 Millionen Kund*innen ist insgesamt 20.700 Kilometer lang und umfasst 46 Umspannwerke und 11.000 Trafostationen.

Das Geheimnis der sicheren Stromversorgung in Wien ist die Tatsache, dass jede Netzkomponente und jedes Kabel im Fall einer Störung einen Ersatz haben, der einspringt. Diese technische Eigenheit ist auch unter dem Begriff „n-1“ („N minus eins“) bekannt. Sie sorgt dafür, dass beispielsweise bei Ausfall einer Leitung die Kundenanlagen durch Umschaltungen über ein anderes System versorgt werden können. Deshalb sind die Ausfallzeiten in Wien so derartig kurz. Das Schließen des 380 kV-Ringes erhöht diese Sicherheit noch einmal.


Quelle: Stadt Wien



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg