Wien: 30 Jahre Wiener Pflege, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft

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Wien

11 Nov 18:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft feierte am 9. November 2022 auf Einladung von Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und dem amtsführenden Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker, in einem Festakt ihr 30-jähriges Bestehen.

Von der Wiener Patientenanwaltschaft zur Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft

Die Wiener Patientenanwaltschaft (WPA) wurde gegründet um Patient*innen kostenlos und außergerichtlich bei der Durchsetzung ihrer Rechte im Gesundheitswesen zu unterstützen. Großartige Pionierarbeit leistete der erste Wiener Patientenanwalt Prof. Dr. Viktor Pickl. Er kam – wie auch sein Nachfolger Dr. Walter Dohr - aus der Volksanwaltschaft. Ihm folgten Prof. Dr. Konrad Brustbauer und Dr.in Sigrid Pilz. Seit 1. Juli 2022 ist Dr. Gerhard Jelinek Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwalt.

Im Jahr 2007 wurde die WPA durch die Zusammenlegung mit der Pflegeombudsstelle um die Agenden der Pflege zur Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA) erweitert.

Das Team der WPPA arbeitet multiprofessionell mit Jurist*innen, Sozialarbeiterinnen, Diplomiertem Gesundheits- und Krankenpflege- sowie Verwaltungspersonal.

Bilanz der 30-jährigen Tätigkeit der WPPA - eine Erfolgsgeschichte

Die Entwicklung des individuellen Arbeitsanfalles zeigt die steigende Akzeptanz: Im ersten Halbjahr 1992 kam es zu 3.002 Inanspruchnahmen – 2021 zu 11.055.

Von 1992 bis zum 31.12.2021 wandten sich 273.618 Menschen mit ihren Anliegen an die WPPA. Daraus resultierten 70.216 Aktenvorgänge mit dem Ziel, die Rechte und Interessen von Patient*innen bzw. von Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen durchzusetzen.

Seit Gründung der WPPA konnte für die Patient*innen eine stattliche Entschädigungssumme von € 67,8 Mio. außergerichtlich erreicht werden. Diese Summe umfasst Schadensfälle, bei denen Spitäler haftbar waren, Entschädigungen aus dem Wiener Härtefonds sowie dem Wiener Patient*innenentschädigungsfonds.

Seit Mai 2006 wurden bei der WPPA 6.242 Patientenverfügungen nach dem Patientenverfügungsgesetz errichtet.

In den Wiener Wohn- und Pflegeheimen wurden im Rahmen der bei der WPPA eingerichteten Wiener Heimkommission seit 2006 2.811 Sprechtage abgehalten.

Dank an Patient*innen und Systempartner*innen

Jelinek: „Ich bin prinzipiell von der hohen Qualität unseres Gesundheitssystems und Pflegewesens in Wien überzeugt. Trotzdem bedarf es auf Grund der Komplexität der Strukturen und der Vielzahl von Fehlerquellen einer Einrichtung wie der Pflege- und Patient*innenanwaltschaft, damit sich Betroffene niederschwellig und kostenfrei mit ihren diesbezüglichen Anliegen an uns wenden können. Sie haben die Garantie, dass ihre Fälle und Anfragen unabhängig und gründlich geprüft werden und nach einer für alle Seiten befriedigenden Lösung gesucht wird. Ich möchte mich aber auch bei allen Gesundheitsdiensteanbietern, bei den Vertreter*innen der Sozialversicherung und bei Pflegeheimbetreiber*innen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit mir und meinem engagierten Team bedanken. Schließlich gilt mein Dank den Mitarbeiter*innen der Stadt Wien, die uns bei unserer Tätigkeit immer wieder wertvolle Unterstützung bieten, sowie den Vertretern der Gesundheitspolitik, die bereit sind, unsere Empfehlungen aufzugreifen, zu diskutieren und im Bedarfsfall auch in legistischen Reformen umzusetzen.“


Quelle: Stadt Wien



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