Burgenland: 2. Internationaler Tag der Streuobstwiese

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DI Thomas Böhm, MBA, Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH, Bürgermeister der Gemeinde Rohrbach Günter Schmidt, Dr. Elisabeth Arming, Verein Arche Noah, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf und Mag.a Marlene Hrabanek-Bunyai, Naturpark Rosalia-Kogelberg, 
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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DI Thomas Böhm, MBA, Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH, Bürgermeister der Gemeinde Rohrbach Günter Schmidt, Dr. Elisabeth Arming, Verein Arche Noah, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf und Mag.a Marlene Hrabanek-Bunyai, Naturpark Rosalia-Kogelberg, 
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01 Mai 03:00 2022 von Redaktion International Print This Article

LH-Stv. Eisenkopf: Erhalt von Streuobstwiesen im Burgenland und Nutzung der Vielfalt an Obstsorten für besondere Produkte

Anlässlich des 2. „Internationalen Tages der Streuobstwiese“ fanden sich heute Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, DI Thomas Böhm, Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH, Mag.a Marlene Hrabanek-Bunyai, Geschäftsführerin Naturpark Rosalia-Kogelberg, Dr. Elisabeth Arming, Verein Arche Noah im Obsortengarten Rohrbach zu einem Pressegespräch ein. „Unser Burgenland ist ein wahres Genuss-Mekka, wenn es um heimisches und regionales Obst geht. Deshalb ist es mir besonders wichtig, dass wir durch den Kauf von Produkten, welche aus dem Obst unserer Region gewonnen werden, unsere burgenländischen Produzenten unterstützen“, so LH-Stv. Eisenkopf.

Heute am 29. April findet zum zweiten Mal der „Internationale Tag der Streuobstwiesen“ statt. An diesem Tag wird die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Tier- und Pflanzenwelt und für die Gesellschaft hervorgehoben. Während in modernen Obstplantagen in erster Linie Tafelobst produziert wird, finden sich in Streuobstwiesen verschiedene Obstsorten mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. Denn nicht jede Obstsorte eignet sich für Strudel, Obstler oder Marmelade. Für Apfelstrudel braucht es Äpfel mit ausreichend Säure, die im Kontrast zur Süße des Kuchens steht. Edelbrände leben vom intensiven Aroma alter Streuobstsorten. Und die Marillenmarmelade gelingt am besten mit der alten Sorte Ungarische Beste, die erst durch das Verkochen ihren unverwechselbaren Geschmack entwickelt. Die Sortenvielfalt im Streuobst ist vielfältig. Auch das Wissen um die Verarbeitung der Obstsorten ist mannigfaltig. Der Erhalt der Streuobstwiesen ist damit Garant dafür, vielfältige Genussprodukte und das Wissen um ihre Zubereitung zu erhalten.

Im Obstsortengarten in Rohrbach gab es am heutigen Tag viele interessante Stationen rund um die Streuobstwiesen. Regionale Produzenten haben ihre Spezialitäten von der Streuobstwiese zum Verkosten und Kaufen angeboten, Experten aus den verschiedensten Bereichen betreuten Mitmachstationen für Jung und Alt.

Streuobstwiesen sind akut gefährdet
Vor 1960 gab es in Österreich noch ca. 35 Millionen großkronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur mehr ca. 4,5 Millionen Bäume vorhanden und der Rückgang hält an. Die Streuobstbäume sind oft überaltert, in einem schlechten Zustand, wenig gepflegt und es fehlt an Nachpflanzungen, die den Streuobstbau langfristig sichern. „Mit dem Rückgang der Obstbäume ist ein enormer Verlust an Lebensräumen und an Vielfalt in der Kulturlandschaft einhergegangen. Es ist längst Zeit für eine Trendumkehr“, so LH-Stv. Eisenkopf.

Neben Aktivitäten und Schulungen für Erwachsene um das Thema Obstbaum (Altbaumpflege, Baumschnitt, Veredelung) werden in den 30 Naturparkschulen und acht Naturparkkindergärten des Burgenlandes schon die kleinsten von besonders ausgebildeten Pädagogen für das Thema sensibilisiert und geschult.

Mit den Naturparken wurde ein Managementkonzept für den Erhalt des Lebensraums "Streuobstwiese" erstellt. Es wurden auch Obstraupen und Saftpressen angeschafft und ein weiteres Ziel ist es, dass sich mehrere Streuobstbauern zusammenschließen, um ihre Produkte gemeinsam vermarkten zu können.

Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Nach Schätzungen gibt es allein in Österreich mehr als 3.000 verschiedene Obstsorten. Der Streuobstbau ist wesentlich für die Erhaltung der Biodiversität und der Sortenvielfalt im Obstbau. Im Burgenland gibt es 400 Sorten und einige Hundert lokale Sorten, die noch nicht erhoben wurden. Diese Vielfalt ist nur mehr auf den traditionellen Streuobstwiesen zu finden. Bisher liegen nur grobe Schätzungen über die Streuobstbestände vor. Nach diesen gibt es im Südburgenland noch ca. 3.000 Hektar Streuobstwiesen, das sind ca. 220.000 Bäume. 70 Prozent der Streuobstbestände des Burgenlandes befinden sich im Landessüden.


Quelle: Land Burgenland



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