Niederösterreich: 12. NÖ Selbsthilfe Landeskonferenz in St. Pölten

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(v.l.n.r.) Der Obmann des Dachverbandes NÖ Selbsthilfe, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ÖGK Generaldirektor Bernhard Wurzer und NÖ LGA Vorstand Konrad Kogler bei der 12. NÖ Selbsthilfe Landeskonferenz in St. Pölten.
Foto: © NLK Pfeffer
24 Nov 09:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Mikl-Leitner: „Meine größte Wertschätzung für 27.000 Menschen, die einander täglich helfen“

Am heutigen Mittwochvormittag trafen Vertreterinnen und Vertreter des Dachverbandes der NÖ Selbsthilfe, der Selbsthilfegruppen und Partnerorganisationen zur 12. NÖ Selbsthilfe Landeskonferenz im Landtagssaal St. Pölten zusammen. Mit den Worten „Meine größte Wertschätzung für 27.000 Menschen in den Niederösterreichischen Selbsthilfegruppen, die einander täglich helfen“ eröffnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Veranstaltung.

Vor mehr als 20 Jahren habe man den Dachverband der NÖ Selbsthilfe ins Leben gerufen, um die Selbsthilfegruppen aus einer Hand zu organisieren. Er sei erste Anlaufstelle, um in rechtlichen Fragen zu unterstützen, um Weiterbildungsveranstaltungen zu organisieren, vor allem aber um Menschen zu verbinden, die die gleiche Lebenssituation zu bewerkstelligen haben. „Darüber hinaus war es eine wichtige Idee, verschiedene Institutionen wie die NÖ Landes- und Universitätskliniken oder auch Therapieeinrichtungen mit ins Boot zu holen“, erklärte Mikl-Leitner, um im Zusammenspiel mit den Erfahrungen der Selbsthilfegruppen und der Expertise der Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen eine noch breitere Unterstützung für betroffene Menschen zu generieren.

Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sei gegenseitige Unterstützung in allen Lebensbereichen wichtig. Seitens der Politik unterstütze man finanziell dort, wo es notwendig sei und tätige zudem wichtige Investitionen in die Zukunft. Darüber hinaus brauche es aber noch etwas viel Wichtigeres, sagte die Landeshauptfrau, nämlich „Zuneigung, Herzenswärme und Aufmerksamkeit, und das alles schenken unsere Ehrenamtlichen in Niederösterreich in allen Bereichen.“ Sei es in einer Selbsthilfegruppe, bei der Freiwilligen Feuerwehr, den Rettungsorganisationen, im Kultur- oder auch Sportverein – fast jeder und jede zweite engagiere sich ehrenamtlich und „ist damit großes Vorbild für andere und die Lebensader, die Niederösterreich ausmacht.“

Mikl-Leitner bedankte sich abschließend für die Kooperation beim Dachverband der NÖ Selbsthilfegruppen unter Obmann Ronald Söllner und war sicher: „Wenn wir weiterhin eine starke Partnerschaft pflegen, in der das Wir stärker ist als das Ich, das Miteinander über dem Gegeneinander steht, dann werden wir auch die Zukunft gemeinsam meistern.“

Der Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) Konrad Kogler informierte im Zuge der Selbsthilfe Landeskonferenz über die Aktion „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“, das gemeinsam mit dem NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) und dem Dachverband der Selbsthilfe NÖ 2007 ins Leben gerufen wurde. Speziell in der Corona-Zeit war eine Weiterentwicklung nur schwer möglich, „aber in diesem Jahr haben wir alles getan, es voranzutreiben“, so Kogler. Beispielsweise habe man 13 Kliniken rezertifiziert, was bedeute, dass „wir wieder regelmäßig in Dialog mit den Selbsthilfegruppen treten, um deren Erfahrungen mit dem Wissen unserer Gesundheitsexpertinnen und –experten zu verbinden und so die Versorgung für die Menschen stetig zu verbessern“, erklärte Kogler. Überdies können die Selbsthilfegruppen unentgeltlich in den NÖ Landes- und Universitätskliniken tätig sein, „denn das garantiert die beste Unterstützung und Begleitung für Menschen, die sich ohnedies schon in herausfordernden Situationen befinden.“

Unterstützt werden die NÖ Selbsthilfegruppen auch von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), die mit 7,4 Millionen Versicherten der größte Krankenversicherungsträger Österreichs ist. ÖGK Generaldirektor Bernhard Wurzer erklärte: „Die Selbsthilfegruppen nehmen sich um die Einzelschicksale hinter jedem dieser 7,4 Millionen Versicherten an, können darauf eingehen und damit uns als Versicherer dabei unterstützen, dass wir bei diesen Einzelschicksalen auch helfen können.“ Letztlich mache genau das ein Krankenversicherungssystem aus, so Wurzer: „Dass wir zwar eine große Gemeinschaft haben, die solidarisch füreinander einsteht, gleichzeitig aber das einzelne Schicksal, den einzelnen Menschen berücksichtigen.“

Im Rahmen der 12. NÖ Selbsthilfe Landeskonferenz wurden zahlreiche NÖ Selbsthilfegruppen und Partnerorganisationen geehrt. Unter anderem wurden Urkunden an Selbsthilfegruppen für jahrzehntelanges Bestehen überreicht. Zudem wurden die 13 rezertifizierten Selbsthilfefreundlichen Krankenhäuser, die Selbsthilfefreundliche Apotheke Österreich Gmünd-Neustadt und die Selbsthilfefreundliche Sonderkrankenanstalt, das Therapiezentrum Buchenberg/Waidhofen an der Ybbs, geehrt.

Alle Preisträger im Detail erscheinen demnächst auf www.selbsthilfenoe.at.


Quelle: Land Niederösterreich



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