Mehr als 4 Stunden unter Lawine in Obertauern überlebt

Slide background
Kein Bild vorhanden
01 Apr 09:00 2013 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Der Schilehrer (30) war im freien Gelände verschüttet worden

PONGAU/LUNGAU. Viereinhalb Stunden lang war ein 30-jähriger Schifahrer in Obertauern unter einer Lawine begraben. Er ist im freien Schigelände unterwegs gewesen und verschüttet worden, durch seinen Airbagrucksack dürfte sich aber ein Luftblase gebildet haben, die ihm das Leben rettete.

Am Ostersonntag gegen 15 Uhr wurde die Polizei vom Leiter der Bergrettung Obertauern verständigt, dass ein Schilehrer seit zirka 12.45 Uhr abgängig sei. Das Auslesen der Schikarte ergab, dass der 30-Jährige um 12.34 Uhr mit der Gamsleitenbahn 1 zur Bergstation gefahren ist. Anrufe auf sein Handy verliefen negativ.

Die Bergrettung Obertauern und mehrere Schilehrer machten sich sofort auf die Suche, konnten den Vermissten jedoch nicht finden. Eine Handypeilung ergab, dass der Abgängige in Obertauern beim Sendemasten Wasserspeicher eingeloggt war.

Gegen 16:45 Uhr entdeckten die Bergretter einen Schistock des Vermissten im Bereich der Lawinenverbauung der Judenlahn. Sie fuhren in dieses schwer zugängliche und aufgrund der Lawinensituation gefährliche Gebiet ein und konnten den Verschütteten durch ein Signal unter einem Lawinenkegel orten und aus einer Tiefe von zirka 30 Zentimetern ausgraben. Ein Rettungshubschrauber barg dann den Verunglückten, der nach der Erstversorgung unbestimmten Grades verletzt ins Krankenhaus Schwarzach geflogen wurde.

Die Erhebungen ergaben, dass der Schilehrer gegen 13 Uhr ins freie Gelände eingefahren ist, wo sich eine Lawine löste. Der Mann konnte seinen Airbagrucksack noch auslösen, wurde von den Schneemassen aber mitgerissen
und über mehrere Lawinenzäune geschleudert. Schließlich blieb er oberhalb eines Lawinenzaunes völlig verschüttet liegen.

Das Opfer hatte rund viereinhalb Stunden unter der Lawine überlebt und war laut Polizei nach der Bergung ansprechbar.

Am Einsatz waren zwölf Mann der Bergrettung Obertauern mit einem Lawinensuchhund, 25 Schilehrer, drei Polizisten der PI Obertauern, ein Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Klagenfurt, sowie der Rettungshubschrauber "Martin 1" beteiligt.

  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: