Krankheit macht oft arbeitslos und Arbeitslosigkeit oft krank!

Slide background
Kein Bild vorhanden
24 Jul 13:11 2015 von Nicole Scharinger Print This Article

AKOÖ-Präsident Kalliauer fordert daher einen Kündigungsschutz im Krankenstand und Unterstützung beim betrieblichen Wiedereinstieg

OÖ. Arbeitslosigkeit und Gesundheit stehen in enger Wechselbeziehung. Einerseits haben gesundheitlich Eingeschränkte ein deutlich höheres Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren, anderseits beeinflusst Arbeitslosigkeit die Gesundheit negativ. 2014 waren laut GKK arbeitslose Menschen mehr als doppelt so lange - 27,9 Kalendertage - im Krankenstand wie Beschäftigte mit 12,6 Kalendertagen.
 
Derzeit sind mehr als 45.000 Personen in Oberösterreich arbeitslos. Für die Betroffenen ist das meist eine schwere Belastung, die weit über finanzielle Einschränkungen hinausgeht. Arbeitslosigkeit hat oftmals gesundheitliche und psychische Folgen, die mittlerweile umfassend erforscht sind, in der Öffentlichkeit aber kaum thematisiert werden. Arbeitslosigkeit erhöht unter anderem das Risko von Diabetes, verringerter Immunabwehr, Magen-Darm-, Atemwegs- und Stoffwechselerkrankungen. Und bei den Beschäftigten tragen schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Führung, mangelnde Wertschätzung, der Druck, krank zur Arbeit zu gehen oder drohender Arbeitsplatzverlust zur Entstehung ernsthafter Erkrankungen bei.

Wer aber häufig im Krankenstand ist, wird laut Statistik auch öfter und früher arbeitslos. Psychisch Erkrankte sind laut einer OECD-Studie in Österreich besonders lange arbeitslos. Unter Menschen mit schwereren psychischen Krankheiten beträgt die durchschnittliche Arbeitslosigkeitsquote in Österreich 27,2 Prozent – der OECD-Schnitt liegt bei 18,7 Prozent. „Wir brauchen dringend einen Kündigungsschutz im Krankenstand und eine Verpflichtung der Unternehmen, Arbeitnehmer beim betrieblichen Wiedereinstieg nach längerem Krankenstand zu unterstützen“, fordert AK-Präsident Johann Kalliauer.
 



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: