Wetterbesserung lässt Salzburg hoffen
Haslauer: Nach zwölf Tagen kraftraubendem Einsatz können wir stolz auf den Zusammenhalt im Land sein
Die Prognosen lassen hoffen, dass spätestens morgen das Gröbste überstanden ist. Dennoch: Mehr als 41.000 Personen bleiben vorerst mit einem Fahrzeug nicht erreichbar, 150 Haushalte sind ohne Strom, es gab bisher drei Tote und 18 leicht bis schwer verletzte Personen, wichtige Verkehrswege sind gesperrt.
„Einmal mehr haben diese Tage bewiesen: In der Krise eint das gemeinsame Ziel. Wir können stolz auf den Zusammenhalt im Land sein. Die zahllosen Einsatzstunden, oft bis zur Erschöpfung geleistet, haben uns alle vor Schlimmerem bewahrt“, sprach Landeshauptmann Wilfried Haslauer den Helfern seinen Dank aus: Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Bergrettung, Bundesheer, Behörden wie der Einsatzstab des Landes und der Bezirkshaupthauptmannschaften, zahlreiche Privatpersonen und Ehrenamtliche, die Nachbarschaftshilfe leisteten.
900 Einsätze im ganzen Land
4.798 Feuerwehrleute standen seit 4. Jänner in 900 Mal im Einsatz. Sie bargen Fahrzeuge, entfernten umgestürzte Bäume von Straßen und Gebäuden, „erleichterten“ Dächer und Bauwerke von Schneelasten, unterstützten mit Mannschaft und Gerät. Spitzenreiter mit 419 Einsätzen und 2.059 Mann ist der Flachgau.
Handarbeit und schweres Gerät
Bis zu 300 Soldaten helfen mit, das Schneechaos in Alltag zu verwandeln. Sie schaufeln Dächer ab, befreien Straßen und Wege von umgefallenen Bäumen und Schnee. Insgesamt 15.000 Arbeitsstunden werden heute noch erreicht. Neben der Handarbeit und dem logistischen Knowhow ist das schwere Gerät des Heeres jetzt sehr gefragt: unter anderem eine Hochleistungs-Spezialfräse und Radlader fürs ganz Grobe sowie die Hubschrauber wie der Black Hawk.
11 Orte derzeit nicht erreichbar
Großarltal (Großarl/Hüttschlag) ab St. Johann Alpendorf: 7.000 bis 8.000 Personen
Rauriser Tal ab Hundsdorf: 5.000 Personen
Glemmtal (Saalbach-Hinterglemm, Viehhofen) ab 19.00 Uhr: 16.700 Personen
Obertauern sowohl von Untertauern als auch von Mauterndorf aus: 5.000 Personen
Tweng: 500 Personen
Unken, Lofer, St. Martin und Weißbach weder vom Kleinen deutschen Eck aus, noch über die B311, noch von Tirol: 6.000 Personen
Ab morgen Mittag sonnig, Lawinengefahr weiter erheblich
In der Nacht können in den „Schneegebieten“ noch bis zu 30 Zentimeter dazukommen. Die weiße Pracht von oben klingt morgen Vormittag ab, die Flugbedingungen werden im Salzachtal und Oberpinzgau besser. Für Mittwoch und Donnertag erwarten die Meteorologen im Land trockenes und sonniges Wetter. Am Dienstag herrscht in weiten Teilen des Landes noch große (4) Lawinengefahr.
Quelle: Land Salzburg