Salzburg: Landesversammlung der Bergrettung / Neuwahlen / Statistik

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27 Apr 19:15 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Am Samstag, 23. April, fand die 75. Landesversammlung der Bergrettung Salzburg in Maria Alm statt. Auf der Tagesordnung standen auch Neuwahlen: der bisherige Landesleiter Balthasar Laireiter wurde wieder für diese Funktion gewählt, als seine Stellvertreter Thomas Hauer (auch Leiter der Ortsstelle Unken) und Klaus Wagenbichler (Bergrettung Saalfelden). Anbei: Bild (Bergrettung/Riedler)der ÖBRD Landesleitung_Wagenbichler_Laireiter_Hauer


Neu gewählt wurden auch alle Referenten der Bergrettung Salzburg:

In den Referaten Finanzen (Martin Malter, OS Golling), Ausbildung und Ausrüstung (Gerhard Pfluger, OS Saalfelden), Bergrettungshunde (Thomas Zeferer, OS Bad Hofgastein), EDV (Bernd Kranabetter, OS Dienten), Technik (Axel Ellmer, OS Wagrain), Medizin (Joachim Schiefer, OS Tamsweg), Recht (Alexander Bosio, OS Zell am See) und Pressearbeit (Maria Riedler, OS Bischofshofen).



Im Corona-Jahr 2021 um zwei Prozent weniger Einsätze als im Vorjahr

Trend zum Tourenskilauf gestiegen – 15 Prozent mehr Unfälle

Bergrettungshunde leisteten mehr als doppelt so viele Einsätze

Die Corona-Pandemie wirkte sich auch 2021 auf die Einsatzstatistik der Salzburger Bergrettung aus. Mit dem ersten Lockdown im März sind im Frühling weniger Freizeitsportler in den Bergen unterwegs gewesen als üblich. Damit ist die Gesamtzahl der Einsätze gesunken, auch wenn es im Sommer einen kurzfristigen Anstieg gab. Die rund 1.400 Bergretter und Bergretterinnen der insgesamt 43 Ortsstellen rückten im Jahr 2021 zu 624 Einsätzen aus. Das ist ein Rückgang um etwa zwei Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 mit 639 Einsätzen.

Die Bergrettung Salzburg verzeichnete mit 9243 Einsatzstunden in etwa genauso viele wie im Jahr 2020 (9.243). Im Jahr 2021 ist auch die Anzahl der Bergung von tödlich Verunfallten in etwa gleichbleibend hoch. Mit 32 Toten gab es um drei Tote weniger als 2020 (35).

Der Landesleiter der Salzburger Bergrettung, Balthasar Laireiter, weist auf einige Besonderheiten in der aktuellen Wintersaison 2021/22 hin: „Seit Ende 2021 ist der Trend zum Tourenskilauf nochmal gestiegen, was auch zu einer Zunahme der Unfälle um etwa 15 Prozent zu 2020 führte.“

Die Zunahme führte leider auch zu mehr Lawineneinsätzen (27) in den ersten Wochen des Jahres 2021 (2020 – 5). Laireiter bedankte sich in diesem Zusammenhang für die Unterstützung durch die Förderer der Bergrettung: „Nur mit ihrer finanziellen Hilfe können die zum Teil schwierigen Einsätze gestemmt werden.“

Wanderboom und relativ wenig Lawinenunfälle

„Die Hauptursache der Bergunfälle im Jahr 2021 dürfte nach wie vor am anhaltenden Wanderboom liegen“, erklärt Laireiter. Immer mehr Menschen suchen Entspannung und körperliche Fitness in den Bergen, sei es beim Wandern, Bergsteigen, Berglaufen oder Skitourengehen. Dieser Boom spiegelt sich auch in der Statistik 2021 wider. 42 Prozent der 589 Gesamteinsätze betrafen Wander- und Bergunfälle.

Im Frühjahr 2021 war auch der anhaltende Skitouren-Trend (plus 15 Prozent), (2020 etwa fünf Prozent der Gesamteinsätze) spürbar. Die meisten Einsätze nach Monaten gab es im August (107), gefolgt von Juli (66) und September (59).

Auffallend war auch die Steigerung der Anzahl der Arbeitsunfälle, wie etwa Forstunfälle (3 %), 2020 noch 1,7 Prozent.

Die häufigsten Unfallursachen sind nach wie vor der Sturz bzw. Absturz mit 43 Prozent (2020 - 49,5 Prozent), gefolgt von Verirren mit 15 Prozent (2020 - 17,3%). Lawinen nehmen mit fünf Prozent (2020: 0,85 Prozent) auch 2021 nur einen geringen Anteil am Unfallgeschehen ein.

Auffallend im vergangenen Jahr war auch die stark steigende Zahl der Einsätze für die Spezialgruppe Bergrettungshunde (plus 59 %). „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig unsere Hundeteams im ganzen Bundesland Salzburg sind“, so der Landesleiter, der dieses zusätzliche und sehr zeitintensive Engagement seiner Hundeführer und Hundeführerinnen in den Reihen der Bergrettung lobend hervorhebt.

Einsätze nach Bezirken: Pongau führend, Zunahme im Lungau

Die meisten Einsätze nach Bezirken fanden - so wie in den Jahren zuvor - im Pongau (74 Einsätze für 16 Ortsstellen), gefolgt vom Pinzgau (56 Einsätze für 14 Ortsstellen) und Flachgau (29 Einsätze für fünf Ortsstellen) statt. In den Bezirken Tennengau (13 Einsätze für vier Ortsstellen) und Lungau (neun Einsätze für vier Ortsstellen) nahm die Zahl der Einsätze im Vergleich zu 2020 zu.

Im März 2022 doppelt so viele Einsätze - Vorsicht bei Bergtouren im Frühling und Frühsommer im nordseitigen Bereich

In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahren kam es bereits zu 195 Einsätzen - dabei gab es heuer bereits vier Tote im Bereich Skitourengehen und Skilauf. Im Vergleich zum Vorjahr waren etwa im März doppelt so viele Einsätze als 2021. Zahlreiche Einsätze gab es bereits für verunglückte Wanderer und Bergsteiger. „Wir schätzen, dass es heuer wieder noch bis in den Juni hinein besonders in nordseitigen Bereichen vermehrt zu Unfällen kommen kann. Oft unterschätzen Wanderer die Bedingungen in höheren Lagen. Hier können noch bis zum Juni harte Schneefelder oder rutschige Steige vorhanden sein. Daher sollte man auf Tourenplanung und gute Ausrüstung achten. Hilfreich sind Steigeisen, Grödel, kantiges Schuhwerk oder Stöcke“, so Laireiter.

Mehr Bergretter in Ausbildung

Erfreulicherweise nahm auch wieder die Zahl der Frauen und Männer im Probejahr zu. 2021 stieg die Zahl der Bergretter im Probejahr um 59% Prozent (86, davon 12 Frauen) an. Bei den Anwärtern liegt der Anteil der Frauen bereits bei 23 von 160 Anwärtern. Der Gesamtanteil der Frauen in der Bergrettung bei den aktiven Bergrettern (40) macht etwa vier Prozent aus, davon kommen 32,5 Prozent (13) aus dem Bezirk Flachgau. Die Gesamtanzahl der aktiven Bergretter hat gegenüber dem Vorjahr geringfügig zugenommen.

Neben den Einsätzen leisten Salzburgs Bergretter jährlich noch tausende ehrenamtliche Stunden für anspruchsvolle Aus- und Fortbildungen, sowie Hilfsdienste - beispielsweise bei Naturkatastrophen.

Mit 28 Euro Förderbeitrag weltweit versichert

Für einen Förderbeitrag von 28 Euro bietet die Bergrettung dem Einzahler samt seiner ganzen Familie eine äußerst günstige Versicherung für Bergungskosten aus unwegsamem Gelände (Berg- und Wassernot) weltweit. Mit diesem Betrag wird die Finanzierung der Ausrüstung und Ausbildung der Bergretter mitfinanziert. Im Gegenzug stehen allein in Österreich rund 12.600 Bergrettungsleute bereit, Ihnen schnell und effizient nötige Hilfestellung zu leisten: Im Fels, im Eis, auf der Piste und am Wanderweg.



Quelle: Mag. Maria Riedler e.a. Pressereferentin Bergrettung Salzburg



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