Tirol: Aktuelle Niederschlags- und Hochwasserinformation: weiterhin angespannte Situation im Inntal zwischen Hall und Kufstein, günstige Wetterentwicklung eingetreten
- Appell an Bevölkerung, weiterhin höchste Vorsicht walten zu lassen und Einsatzkräfte nicht zu behindern
- Inntal zwischen Hall und Kufstein: Bevölkerung wird mittels Lautsprecherdurchsagen aufgerufen, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden
- Zahlreiche Straßen- und Bahnsperren: vor Fahrtantritt über Straßensperren informieren
Aufgrund der intensiven Niederschläge und damit verbunden Auswirkungen sind die Einsatzorganisationen sowie Behörden im Dauereinsatz: Mehr als 400 Alarmierungen hat es seit gestern, Sonntag, gegeben. Rund 260 Einsätze werden aktuell abgearbeitet, über 4.000 Feuerwehrmitglieder sind im Einsatz. Aktuelle Wetterprognosen lassen eine vorsichtige Entspannung von Westen her erwarten, da die Niederschlagsfront rascher als prognostiziert in Richtung Osten zieht. Gleichzeitig wird weiterhin um erhöhte Vorsicht gebeten – allen voran in den Gemeinden im Inntal zwischen Hall in Tirol und Kufstein. Dort steigt der Pegel am Inn weiterhin an und der Hochwasserscheitel ist erst in den Abend- und Nachtstunden zu erwarten. Die Feuerwehr appelliert in diesen Gemeinden (Liste in der Factbox) mittels Lautsprecherdurchsagen an die Bevölkerung, unnötige Fahrten und Spaziergänge unbedingt zu vermeiden.
LH Anton Mattle informierte im Rahmen einer Pressekonferenz zur aktuellen Hochwassersituation: „In erster Linie gilt es, einen Dank an alle beteiligten Organisationen auszusprechen, die sich in dieser herausfordernden Situation für die Sicherheit der Bevölkerung einsetzen. Gleichzeitig möchte ich mich bei den Menschen in Tirol bedanken, dass die Warnungen ernst genommen werden. Das hilft uns, Personenschäden bestmöglich zu vermeiden – und das ist schlussendlich das Wichtigste. Aktuell sind erste sinkende Pegelständen im Westen Tirols zu vermelden.“
Frühzeitige Warnungen und Maßnahmen durch professionelle Einschätzungen
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair ergänzt: „Die derzeitige Situation zeigt ein weiteres Mal eindrücklich, dass die Einsatzleitungen von Land, Bezirken und Gemeinden sowie alle Blaulichtorganisationen hervorragend zusammenarbeiten und sehr gut vernetzt sind. Durch frühzeitige Beurteilung der GeoSphere Austria und den Einschätzungen der Landesabteilungen ist es gelungen, frühzeitig Maßnahmen zu setzen und sich entsprechend vorzubereiten. Die Landeseinsatzleitung bleibt jedenfalls weiterhin aufrecht – die Situation ist gerade im Inntal zwischen Hall und Kufstein weiterhin eine kritische. Ich bitte auch die Bevölkerung nochmals eindringlich, alle Anweisungen der Behörden zu befolgen sowie die Einsatzkräfte nicht zu behindern. Auch Brücken und Fließgewässer sind immer noch gefährlich und unbedingt zu meiden.“
Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement informiert: „Wir befinden uns vor allem östlich von Innsbruck nach wie vor in einer sehr dynamischen Situation. Die Pegelstände am Inn steigen dort weiter an. Die Gemeinden Schwaz und Kramsach haben dementsprechend bereits eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Es gilt daher dringend, große Vorsicht walten zu lassen und die Handlungsempfehlungen einzuhalten. Wir bekommen auch immer wieder Mitteilungen von Einsatzorganisationen, dass es Schaulustige gibt – Fakt ist, dass die Gefahr auch bei vermeintlich kleineren Gewässern groß ist – vor allem wenn sich Treibholz in diesen befindet. Es sind nach wie vor auch zahlreiche Straßen aufgrund von Vermurungen und Überflutungen gesperrt. Es wird daher gebeten, sich vor Fahrtantritt bestmöglich zu informieren bzw. unnötige Fahrten und Spaziergänge weiterhin zu vermeiden.“
Gemeinden in Inntal, in denen Situation weiterhin kritisch ist:
Bezirk Innsbruck-Land:
- Ampass
- Baumkirchen
- Fritzens
- Kolsass
- Mils
- Hall i.T
- Volders
- Wattens
- Thaur (Thaurer Au)
Bezirk Schwaz:
- Wiesing
- Weer
- Vomp
- Terfens
- Pill
- Schwaz
- Stans
- Buch in Tirol
- Jenbach
- Straß
- Schlitters
Bezirk Kufstein:
- Münster
- Kramsach
- Brixlegg
- Kundl
- Breitenbach
- Wörgl
- Angath
- Kirchbichl
- Langkampfen
- Kufstein
- Schwoich
- Angerberg
- Reith im Alpbachtal
Quelle: Land Tirol