Ueberreuter Print
Foto: Uberreuter Print & Packaging
Betrieb läuft uneingeschränkt weiter. Eine langfristige Sanierung zur nachhaltigen Sicherung des Standorts in Korneuburg wird angestrebt.
Korneuburg (OTS) - Die Ueberreuter Print & Packaging GmbH mit Sitz in Korneuburg hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Korneuburg eingebracht. Aufgrund der zuletzt finanziell schwierigen Situation zog die Geschäftsführung auf Sanierung spezialisierte Berater hinzu. Nach eingehender Prüfung kam man zu dem gemeinsamen Schluss, dass dieser Schritt für eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens unausweichlich ist. Es ist davon auszugehen, dass kurzfristig der Beschluss auf Eröffnung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gefasst und ein Masseverwalter bestellt wird.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, sehen aber in einem Sanierungsverfahren die Chance auf einen nachhaltigen Neustart im Sinne der Zukunftssicherung des Betriebs“, sind sich Matthäus und Maximilian Salzer, geschäftsführende Gesellschafter, einig. Das operative Geschäft wird derzeit in vollem Umfang fortgeführt und ist damit auch Basis der angestrebten Sanierung.
Der Sanierungsplan
Um eine Erhaltung des Betriebs gewährleisten zu können sieht der Sanierungsplan die Schließung unrentabler Unternehmensbereiche und damit auch eine Reduktion der Zahl der Dienstnehmer des Betriebes – derzeit 79 – vor. Welche Teilbereiche zu schließen sein werden und wie viele Mitarbeiter davon betroffen sind, ist noch zu prüfen und mit dem Masseverwalter zu erörtern. Es ist aber das Ziel den Großteil des Betriebs und der Belegschaft zu erhalten.
Gläubigern gegenüber wird die Zahlung einer 20-prozentigen Quote beabsichtig.
Die Gründe
Ueberreuter Print & Packaging hatte zuletzt versucht, dem schwierigen Marktumfeld mit immer stärker werdendem Konkurrenzdruck mit Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Kosten sowie durch einen Fokus auf Spezialanfertigungen zu begegnen. Zur Aufrechterhaltung des Betriebs waren wiederholt Kapitalmaßnahmen aus der Gesellschaftersphäre notwendig geworden. Letztlich führten der branchenbekannte Kostendruck und der daraus resultierende Umsatzrückgang dazu, dass der Betrieb in der bestehenden Form nicht weitergeführt werden kann. Die Verbindlichkeiten laut Status belaufen sich auf 4,8 Mio. Euro.
Aktuelle Maßnahmen
Heute werden alle Mitarbeiter, Kunden und Gläubiger über den Antrag auf das Sanierungsverfahren informiert. Im Vorfeld der Einbringung des Antrags wurde in der Sache mit dem Betriebsrat, der Arbeiterkammer Niederösterreich und den Gläubigerschutzverbänden Kontakt aufgenommen, um einen im Sinne aller Beteiligten reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Auch wurden bereits weitgehende Vorbereitungen zur möglichst raschen Antragstellung auf Zuerkennung von Insolvenz-Entgelt für die im Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung rückständigen Löhne/Gehälter (inkl. Urlaubsgeld) getätigt.
Sonstige Auswirkungen
Der Antrag auf ein Sanierungsverfahren umfasst auch die der Ueberreuter Print & Packaging GmbH zuordenbaren Marken Die Stadtdrucker und Stiepan. Sonstige Beteiligungen von Matthäus und Maximilian Salzer sind von dem Antrag nicht betroffen.
Daten und Fakten Ueberreuter Print & Packaging [KSV]
- Unternehmensgegenstand: Druckerei
- Geschäftsführer: Matthäus Salzer, Maximilian Salzer
- Gesellschafter: MaSa Beratungs GmbH (Matthäus Salzer zuzuordnen), Max Salzer Beratung GmbH (Maximilian Salzer zuzuordnen)
- Betroffene Dienstnehmer: ca. 79
- Betroffene Gläubiger: rd. 220
Über Ueberreuter Print & Packaging
Die Ursprünge der Druckerei reichen bis ins Jahr 1548 zurück, seit 1856 ist das Unternehmen im Besitz der Familie Salzer. Die Druckerei Ueberreuter zählt zu den größten Bogenoffsetbetrieben in Österreich. Am Standort Korneuburg werden u.a. Kundenmagazine, Periodika, Produktkataloge, Sicherheitsdrucke, Werbedrucksorten, sowie Etiketten, Faltschachteln und Zuschnitte produziert. Darüber hinaus ist man auf Veredelungstechniken, wie UV-Lackierung, Spot-Lackierung, Heißfolienprägung und vielfältige, kombinierbare Möglichkeiten in der Weiterverarbeitung des Druckprodukts spezialisiert.
Quelle: OTS