Der Beschuldigte hatte in den Jahren 1967 bis 1996 sexuelle und gewalttätige Übergriffe auf ehemalige Schüler verübt

LINZ. Zwölf Jahre Haft lautete das Urteil für den ehemaligen Konviktsdirektor (81) des oö. Stiftes Kremsmünster am Donnerstag im Linzer Oberlandesgericht. Nun muss ein Sachverständiger klären, ob der Ex-Pater haftfähig ist.

Laut seinem Verteidiger wurde dazu bereits ein Gutachter vom Gericht bestellt. Der heute 81-Jährige war im Sommer 2013 wegen gewalttätiger und sexueller Übergriffe auf Zöglinge zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Beschuldigte hatte in den Jahren 1967 bis 1996 sexuelle und gewalttätige Übergriffe auf ehemalige Schüler verübt. Teils soll er mit einer Ochsenpeitsche, Tritten oder "Stereowatschen" auf die Zöglinge losgegangen sein.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Gegensatz zum Angeklagten nicht gegen das Urteil berufen. Der Oberstaatsanwalt sah aber auch keinen Grund zur Strafminderung: Der Tatzeitraum sei „exorbitant lange“ gewesen, die Übergriffe würden „Generationen von Jugendlichen“ betreffen. Der Ex-Pater habe seine Möglichkeiten als Lehrer und Repräsentant des Konvikts ausgenutzt, um seine „Sexual- und Machtbedürfnisse“ zu befriedigen.

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