Oberösterreich: VCÖ und Landesrat Steinkellner - E-Mobilität, Sharing, Digitalisierung und andere Trends bringen grundlegende Veränderungen im Verkehr

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VCÖ Sprecher Mag. Christian Gratzer, Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner und Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr Dr. Paul Sonnleitner starten den Aufruf zur Teilnahme am VCÖ Mobilitätspreis.
Foto: Land OÖ/Daniel Kauder,
21 Apr 08:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

VCÖ-Mobilitätspreis OÖ sucht Projekte und Konzepte für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport

„Aufbruch in der Mobilität“ ist das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Oberösterreich, der heute von Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Die Coronakrise hat zahlreiche Entwicklungen und Mobilitätstrends beschleunigt: Videokonferenzen statt Dienstreisen, Homeoffice statt Pendlerfahrten und die Zunahme des Radverkehrs. Zudem nimmt die E-Mobilität Fahrt auf – sowohl im privaten Bereich, wie auch bei neuen Angeboten wie Sharing und neuen Mobilitätsdienstleistungen.

„Mobilität ist mehr als Verkehr. Mobilität ist Bewegung und die Voraussetzung für Lebensqualität und ein prosperierendes Wirtschaftssystem. Die Weichen für eine zukunftsfitte, ökologische Mobilität wurden in den vergangenen Jahren in unserem Bundesland gelegt. Mit der Erhaltung der Regionalbahnen, einem umfassenden Attraktivierungspaket der Schieneninfrastruktur und dem Ausbau des S-Bahn-Systems um zwei weitere Schienenverbindungen ins Mühlviertel, wird der öffentliche Verkehr das Rückgrat der oö. Mobilität bilden“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. Während die Gesamtzahl der Diesel-Pkw in Oberösterreich im Vorjahr zum ersten Mal zurückgegangen ist, ist die Zahl der E-Pkw um 53 Prozent gestiegen, berichtet der VCÖ. Bereits mehr als 9.000 Pkw mit oberösterreichischem Kennzeichen fahren ausschließlich mit Strom, in den kommenden Jahren wird sich die Zahl vervielfachen. „Es beginnt ein neues Mobilitätszeitalter. Denn neben der Veränderung hin zu emissionsfreien Antrieben gibt es noch weitere Transformationsprozesse“, weist VCÖ-Sprecher Christian Gratzer auf einige Veränderungen hin. Die Coronakrise hat die Digitalisierung in der Arbeitswelt stark beschleunigt, wodurch Verkehr vermieden wird. Videokonferenzen werden auch in Zukunft viele Dienstreisen ersetzen, durch verstärktes Homeoffice kann der Pendlerverkehr reduziert werden. Immer mehr entdecken das Fahrrad als optimales Verkehrsmittel für den Alltag. „Kalorien verbrennen statt Erdöl“ ist klimafreundlich, kostengünstig und vor allem auch gesund. Das Potenzial für das Gehen und Radfahren ist in Oberösterreich sehr groß.

Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, rund jede zehnte Autofahrt ist in Gehdistanz. Die Zahl der Zweit- und Drittautos hat sich in Oberösterreich in den vergangenen 20 Jahren auf rund 340.000 mehr als verdoppelt. Im Schnitt sind sie nicht einmal eine halbe Stunde pro Tag im Einsatz, über 23,5 Stunden am Tag sind sie „Stehzeuge“. Zweitautos kosten Geld und belasten die Umwelt. Schon heute gibt es erfolgreiche regionale Carsharings, wie den ‚Mühlferdl‘ im Mühlviertel. Sharing und multimodale Mobilitätsdienstleistungen werden in Zukunft verstärkt der Bevölkerung ein individuelles Mobilitätsangebot bieten, ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen.Um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können, ist auch ein starkes Comeback des öffentlichen Verkehrs wichtig. Werden 1.000 Kilometer mit der Bahn statt mit einem durchschnittlichen Benzin- oder Diesel-Auto gefahren, wird der CO2-Ausstoß um 96 Prozent reduziert. „Um die Klimakrise bewältigen zu können, sind die Treibhausgas-Emissionen deutlich zu reduzieren. Gerade im Verkehrsbereich ist das Potenzial groß, vor allem, weil es schon viele erfolgreiche Lösungen gibt. Diese wollen wir mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich vor den Vorhang holen und bekannt machen“, so VCÖ-Sprecher Gratzer. Der VCÖ-Mobilitätspreis OÖ steht heuer unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“. Teilnehmen können Unternehmen, Start-Ups, Gemeinden, Städte und Bezirke, Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Vereine, Studierende, Initiativen und Privatpersonen. Beispielsweise können Projekte eingereicht werden, die es der Bevölkerung erleichtern, Alltagswege aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen oder Projekte, die das öffentliche Verkehrsangebot verbessern. Auch Projekte für eine verkehrssparende Raumordnung sowie emissionsfreie Zustelldienste und Transportlösungen sind gesucht. Zudem gibt es heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis einen eigenen Schwerpunkt für klimafreundliche Kinder- und Jugendmobilität.

Landesrat Steinkellner ruft zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis auf: „Ich freue mich auch heuer wieder auf die cleveren, innovativen und technisch versierten Ideen, die aus unserem Bundesland beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht werden.“ Paul Sonnleitner, Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr, betont: „Um die Mobilität der Zukunft zu gestalten und die Verkehrswende langfristig und nachhaltig zu schaffen, müssen jetzt weitere Schritte gesetzt werden. Die Förderung von innovativen Ideen und umfassenden Konzepten ist essentiell, um ein exzellentes, öffentliches Mobilitätsangebot in allen Regionen des Landes zügig voranzubringen.“ Der VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und der ÖBB durchgeführt und auch vom OÖ Verkehrsverbund unterstützt. Einreichfrist ist der 1. Juni 2021, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis OÖ gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter (01) 893 26 97.

Die Einreichungen zum VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich werden von einer Fachjury bewertet und im September, die am besten bewerteten Projekte von VCÖ, Landesrat Günther Steinkellner und ÖBB ausgezeichnet.


Quelle: Land Oberösterreich



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