Salzburg: Suchtbericht zeigt stabile Situation in Salzburg

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Im Bild: Franz Schabus-Eder (Leiter Psychosozialer Dienst) Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und Suchtkoordinatorin Monika Parhammer.
Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern
22 Okt 06:08 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Anstieg der Neuzugänge in der Alkoholberatung / Landesweites Hilfsangebot für Menschen mit Suchterkrankungen und Angehörige

(LK) „Niemand sollte in Salzburg allein gelassen werden, wenn er oder sie von einem Suchtproblem betroffen ist“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn bei der Vorstellung des Suchtberichtes 2021. Eine Erkenntnis: Die Beratungszahlen im Alkohol- und Drogenbereich sind auf dem Niveau des ersten Pandemiejahres 2020, konkret: um zirka fünf bis zehn Prozent niedriger als vor der Pandemie.

Im Jahr 2021 wurden in Salzburg insgesamt 794 (2020: 814) Menschen mit Alkohol- und 665 (2020: 663) mit Drogenproblemen betreut. „Prävention, Beratung und Behandlung werden landesweit angeboten und stehen Menschen mit Suchterkrankungen und auch ihren Angehörigen offen – häufig kostenlos und niederschwellig“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Beratungsfälle wurden komplexer

Die Landes-Suchtkoordinatorin, Monika Parhammer, berichtet, dass „allgemein Problemlagen intensiver und dadurch Beratungsfälle komplexer wurden. Die durch die Pandemie zusätzlich entstandenen Belastungen wie Arbeitsplatzverlust, Ängste oder Vereinsamung verstärken die Auswirkungen von psychosozialen Problemen bei Suchtkranken.“ Zudem ist ein Anstieg bei den Neuzugängen in der Alkoholberatung zu sehen. „Das heißt, es melden sich mehr neue Klientinnen und Klienten als vor der Pandemie“, so Parhammer.

794 Alkoholberatungen

Bei den 794 Alkoholberatungen des Psychosozialen Dienstes (PSD) machten die männliche Klienten 70 Prozent aus, der Frauenanteil lag bei 30. In den Gebirgsregionen wurden 315 Personen (40 Prozent) betreut, in der Stadt Salzburg waren es 275 (35 Prozent) und im Zentralraum ohne Stadt 200 Personen (25 Prozent). Hinsichtlich des Alters war die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen am häufigsten betroffen (31 Prozent), die unter 30-Jährigen machten nur sieben Prozent aus.

Problemdroge Cannabis

Laut Suchtbericht haben vor allem Jugendliche oder junge Erwachsene bis 24 Jahre Hilfe bei den Drogenberatungsstellen in Anspruch genommen (42,5 Prozent). Von den insgesamt 665 betreuten Personen haben 446 (67 Prozent) Cannabis als Problemdroge genannt, Opioide von 234 Personen (35 Prozent). Es folgen Kokain mit 221 (33 Prozent) und Stimulantien mit 180 Personen (27 Prozent). Halluzinogene sind für 33 Personen (5 Prozent) Problemdrogen. Eine Mehrfachnennung war möglich.

Spielsuchtberatung

Die insgesamt geringen Fallzahlen der Beratungen im Bereich Spielsucht – zum Beispiel Online-Glücksspiele sowie Sportwetten – zeigen keine signifikante Veränderung. Obwohl die Vermutung naheliegt, dass die Online-Nutzung während der Pandemie zugenommen hat. Die Spielsucht-Gruppe der Suchthilfe Klinik Salzburg wurde im Jahre 2021 von 29 Personen (2020: 27) in Anspruch genommen.

Hilfe für alle Betroffenen

Suchtprobleme und Abhängigkeitserkrankungen betreffen meist nicht nur die erkrankte Person selbst, sondern auch ihre Familie und das Umfeld. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn ist es daher wichtig, dass Probleme gemeinsam gelöst werden können: „Bitte nutzen Sie die Angebote der Beratung und zögern Sie auch nicht, Unterstützung zu suchen. Mit den professionellen Angeboten der Suchthilfe können gemeinsame Lösungswege erarbeitet werden.“

Kontaktmöglichkeiten

Der Psychosoziale Dienst ist unter der Telefonnummer 0662 8042 – 3599 oder per E-Mail an [email protected] erreichbar. Weitere Informationen zur Suchthilfe gibt es auch online.


Quelle: Land Salzburg



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