Stadt präsentiert Wirtschafts-Strategie

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Stadt Salzburg

16 Jän 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Preuner: „Salzburg immer wieder neu denken“

Für Bürgermeister Harald Preuner und den Präsidenten der Salzburger Wirtschaftskammer Manfred Rosenstatter ist bei der Präsentation der Wirtschafts-Strategie 2030, am Dienstag, 14. Jänner eines klar: „Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort ist Voraussetzung für Wohlstand, Beschäftigung und für eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung.“ Diese neue Strategie löst das gültige Wirtschaftsleitbild aus den 90iger Jahren ab.

Die präsentierte Wirtschafts-Strategie „Salzburg 2030“ dient als zukünftige Leitlinie für die Gestaltung einer modernen Wirtschafts- und Standortpolitik der Stadt und wird in Kooperation mit wichtigen strategischen Partner-Organisationen in den nächsten Jahren zusammen konsequent umgesetzt. Sie konzentriert sich auf komplementäre Standort-Themen zur Salzburger Tourismus-, und Kulturkompetenz. Das Tourismus- und das Kulturleitbild der Stadt Salzburg werden in parallelen Prozessen aktualisiert. Ebenso wird in den nächsten Jahren das räumliche Entwicklungskonzept neu erarbeitet. In diesem dient die Strategie als Basis aus wirtschaftlicher Sicht. Bürgermeister Harald Preuner stellt zusammen-fassend fest: „Es gibt in Österreich nur zwei Städte, die international selbsterklärend sind: neben Wien ist dies die Stadt Salzburg. Salzburg kann damit sogar in der Champions-League der Standorte mitspielen. Wir sind für Unternehmen und Fachkräfte attraktiv, die Städte in vergleichbarer Größe nicht in Betracht ziehen. Diese Chance und Potentiale müssen wir noch stärker nutzen. Wir setzen dabei auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Wir wollen die Stadt weiterhin als modernen, internationalen, nachhaltigen Wirtschaftsstandort in Verbindung mit Wissen und Kultur auf Weltniveau positionieren.“ Klar erscheint, dass die Stadt Salzburg viele Herausforderungen der Zukunft nicht mehr allein lösen kann.
Mobilität – öffentlich wie privat -, Arbeitsmarkt, Wohnen, Bildung, Naherholung, Zuliefer-beziehungen sind Beispiele für eine regionale bzw. zentralräumliche Aufgabenstellung.

Neue Strategie für eine neue Zeit
Zwei Drittel der Wertschöpfung des Bundeslandes werden im Zentralraum Salzburg erwirtschaftet. Die Stadtregion gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Europas und schneidet auch bei den Nuts-3-Regionen - hervorragend ab. Bei der jüngsten Erhebung (2017) konnte Salzburg das höchste Bruttoregionalprodukt pro Einwohner in Österreich noch vor Linz-Wels und Wien verzeichnen. „Die Spitzenpositionen in diesen Rankings unterstreichen die Leistungsfähigkeit der 13.000 Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren über 115.000 Beschäftigten. Ich bin stolz auf die vielen klein- und mittelständischen Unternehmen, aber natürlich auch auf die nationalen und internationalen Unternehmens-zentralen, die alle gemeinsam den wirtschaftlichen Motor des Bundeslandes am Laufen halten“, zollt WKS-Präsident Manfred Rosenstatter den ausgezeichneten Leistungen der Betriebe in der Stadt Salzburg Anerkennung. Dieses beeindruckende Ergebnis sei nur möglich, weil die Unternehmerinnen und Unternehmer die Chancen des Standortes bestmöglich nutzten und die täglichen Herausforderungen hervorragend meisterten, ergänzt Rosenstatter.
Klare Aufgaben für die Stadt
Die Stadt als Kommune hat klare Zuständigkeiten im Bereich der Ziele ihrer Wirtschaftsentwicklung. Es geht primär um eine moderne, effiziente und nachhaltige „Ordnungs- und Standortpolitik“. Diese beinhaltet Flächenmanagement, Planung, Widmung, Entwicklung, sowie der damit verbundenen Förderinstrumente. Durch eine ämterübergreifende Zusammenarbeit kann hier eine koordinierte Wirtschaftsentwicklung vorangetrieben werden. Während der Bund hochrangige Infrastrukturen und Förderungen für Unternehmen, Forschung und Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen sollte und das Land sich auf landesweite, übergeordnete Themen und deren Entwicklung konzentrieren kann.
„Neben der weltweit etablierten Kunst-, Kultur- und Tourismuskompetenz wollen wir die Stadt Salzburg durch Innovations- und Kreativthemen als dynamischen, pulsierenden Ort für Betriebe, kreative Köpfe und Fachkräftenachwuchs positionieren. Dazu sollen attraktive Angebote für Unternehmen mit qualitätsvollen Arbeitsplätzen und hoher Wertschöpfungsintensität bereitgestellt werden. Salzburg soll eine moderne internationale Stadt sein, in der es sich lohnt zu leben, zu arbeiten und unternehmerisch tätig zu sein“, erklärt der Bürgermeister.
Adressat*innen der Wirtschaftsstrategie sind alle Unternehmen der Stadt Salzburg sowie alle Partner*innen, die eine moderne Standortqualität mitgestalten, wie wirtschafts- und wissenschaftsorientierte Institutionen sowie Bildungseinrichtungen. Das Gros bilden die Klein- und Mittelbetriebe als breit aufgestellter Mittelbau der Salzburger Stadtwirtschaft. Sie profitieren auch stark und nachhaltig von hochinnovativen Technologieunternehmen sowie großen Leitbetrieben als Impulsgeber*innen, Zuliefer- und Handelspartner*innen. Um-gekehrt sind junge Unternehmen sowie Start-ups vielfach Treibende hinsichtlich Erneuerung und Strukturwandel. Moderne Sektoren bringen neue Chancen für Wirtschaft & Beschäftigung und stehen in Wechselwirkung mit Versorgung, Handwerk & Dienstleistungen in der Stadt.
Die Herausforderungen der Zukunft werden selbst für eine wirtschaftlich dynamische Region nicht weniger, sondern mehr. Das zuletzt gültige Wirtschaftsleitbild aus dem Jahr 1995, das der Gemeinderat zum EU-Beitritt beschlossen hat, bietet auf den strukturellen Wandel und die verstärkte digitale Transformation der Wirtschaft kaum Antworten. „Genau auf diese künftigen Herausforderungen gibt die neu erstellte Wirtschaftsstrategie für die nächsten zehn Jahre Antworten. Es werden Wege vorgezeichnet wie der Wirtschaftsstandort weiterentwickelt werden kann“, ist Rosenstatter überzeugt.

Mit fünf konkreten Handlungsfeldern wird sich Salzburg in den nächsten Jahren ausgiebig beschäftigen:
* Handlungsfeld 1: Zielgruppenorientierte moderne Innovations-, Gewerbe und Dienstleistungsstandorte: Ziel ist die Bereitstellung von Angeboten mit hochwertigen Standortqualitäten sowie die Sicherung wichtiger städtischer Funktionen und Dienste.
* Handlungsfeld 2: Schwerpunkte mit Zukunftspotenzial setzen: Es geht um aktive Mitgestaltung der Rahmenbedingungen für Zukunftssektoren, als Impulsgeber für hochwertige Arbeitsplätze und einen erfolgreichen strukturellen Wandel.
* Handlungsfeld 3: Entrepreneurship Salzburg: Die Stadt soll für junge Unternehmen, Start-ups, kreative Köpfe, Talente und dynamische Macher*innen besonders anziehend wirken.
* Handlungsfeld 4: Fachkräfte sind ein zukünftiger Schlüsselfaktor: Salzburg möchte internationale Expert*innen und junge Menschen für den Standort Salzburg gewinnen und wird dazu ein innovatives Arbeits- und Lebensumfeld schaffen.
* Handlungsfeld 5: Regionale Zusammenarbeit als strategisches Ziel: Es geht um die Entwicklung von Synergien zwischen der Kernstadt und den umgebenden Gemeinden insbesondere im wirtschaftlich-infrastrukturellen Bereich zur Stärkung der Stadt und des Umlandes als gemeinsamer Wirtschaftsraum.

Top-Standort braucht Top-Infrastruktur
„Will sich Salzburg weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort präsentieren benötigt es, und da sind sich alle Expertinnen und Experten einig, dafür auch Top-Infrastruktur. Ob Top-Standort für Forschung & Innovation oder Top-Business-Standort für nationale oder internationale Unternehmen.“, so Bürgermeister Harald Preuner. Das erfordert überregionale und exzellente Erreichbarkeit. Flughafennähe, Autobahnanbindung, Möglichkeiten zur Erweiterungen in einem konfliktarmen Umfeld, Öffentlichen Verkehr, aber auch eine perfekte Fahrradinfrastruktur im innerstädtischen Kontext.

Für Gewerbe- und Dienstleistungsstandorte - oft im gewachsenen Bestandsgebiet, ist es wichtig diese weiterzuentwickeln, zu entflechten, nachzuverdichten, zu modernisieren oder gegebenenfalls in Mischstrukturen umzuwandeln. Vorrangig geht es hierbei um die Weiterentwicklung von Gewerbeschwerpunktzonen. Wichtig hier ist ebenso die gute
ÖV- Anbindung und eine funktionierende Fahrradinfrastruktur. Dazu braucht es ergänzende Komplementärnutzungen, wie Nahversorgung, Gastronomie und etwaige ergänzende Wohnnutzungen. Dabei handelt es sich um „Betriebe, die die Menschen in dieser Stadt brauchen“, wie zum Beispiel exzellente Handwerksbetriebe, um eine städtische Funktionalität zu gewährleisten. Kurze Wege garantieren niedrige Opportunitätskosten für alle Beteiligten.
Daraus leitet sich auch die zukünftige Kernaufgabe der Stadt ab: Es müssen mit einem Blick auf Zielgruppen vernünftige Standorte „organisiert“ werden. „Damit wird einer der größten Herausforderungen am Standort Rechnung getragen: Dem knappen Angebot an Gewerbe-flächen, dem mit ergänzenden ordnungspolitischen Instrumenten gegengesteuert werden soll. Ich bedanke mich ausdrücklich bei Bürgermeister Harald Preuner für seine Initiative, diese handfeste und zielgerichtete Strategie in Auftrag gegeben zu haben“, sagt Rosenstatter.

Fachkräfte als zukünftiger Schlüsselfaktor
„Wir wollen zukünftig gezielt internationale Expert*innen und junge Menschen für den Standort gewinnen und dazu ein innovatives Arbeits- und Lebensumfeld schaffen. Um hochqualifizierte Fachkräfte nachhaltig am Standort zu integrieren ist es wesentlich, dass auch deren Partner*innen rasch einer adäquaten Beschäftigung nachgehen können. Zusätzlich braucht es ganztägige Betreuungsmöglichkeiten. Wir sind hier bereits gut aufgestellt, werden aber sicherlich noch den einen oder anderen Schrauben drehen müssen, um hier zu reüssieren“, ergänzt Preuner. Es soll das städtische Angebot der Lehrstellenförderung ausgebaut werden. Somit setzt Salzburg gezielte Anreize für die Einrichtung von neuen Lehrstellen. Dabei werden Investitionen der Betriebe für die Errichtung zusätzlicher Lehrstellen gefördert. Darüber hinaus sollen die Stadtverwaltung und ihre Betriebe Vorbildwirkung als Lehrlingsausbildende übernehmen und weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen.

Salzburg neu planen
Die Stadt Salzburg ist der Motor und das Herz eines dynamischen Ballungsraumes, des Salzburger Zentralraumes als stark verflochtener Wirtschafts- und Arbeitsraum und hat damit eine wichtige Funktion für das gesamte Bundesland Salzburg. Eine kluge interkommunale, auch regionale Zusammenarbeit mit dem Großraum kann für die Stadt und das Umland neue Optionen eröffnen. Das Umland braucht die Stadt und die Stadt braucht zunehmend auch das Umland. Durch eine Zusammenarbeit können die Chancen für den Raum Salzburg realisiert werden, wodurch der Gesamtraum gestärkt wird (win-win-Situation).
Es gehe darum, die vorhandene Wirtschaftsstruktur zu modernisieren und Zukunftsfelder mit großem Potenzial zu erschließen etwa in den Bereichen Forschung und Bildung, Innovation sowie Start-ups, um Salzburg zu einem attraktiven internationalen Wissens- und Kreativstandort zu machen. Die Entwicklung von Top-Business-Standorten für nationale und internationale Headquarters bei Flughafen und Messezentrum sowie die Weiterentwicklung von Gewerbeschwerpunktzonen durch Unterstützung der Betriebe bei Erweiterungen oder Übersiedlungen. Dazu braucht es die in der Strategie vorgesehene Entwicklung von Top-Standorten für Forschung und Innovation wie der Science City Itzling. Denn dort treffen rund 150 technologieorientierte Klein-und Mittelbetriebe, die Universität Salzburg mit dem Center for Human Computer Interaction (HCI), dem Fachbereich für Chemie und Physik der Materialien, dem Fachbereich Computerwissenschaften und dem Zentrum für Geoinformatik sowie dem Startup & Career Center und Forschungseinrichtungen wie Salzburg Resarch aufeinander. Dies sind fruchtbare Voraussetzungen für die Entwicklung einer überregionalen Sichtbarkeit dieses IKT-Ökosystems, das wir gemeinsam mit dem Land Salzburg weiterentwickeln wollen.

Salzburg der Wirtschaftsmotor
Die Stadt Salzburg ist ein überregionales Wirtschafts-, Dienstleistungs-, Wissens- und Verwaltungszentrum. In der Stadt Salzburg leben rund 156.000 Einwohner*innen. Mit mehr als 100.000 Beschäftigten sind deutlich mehr als ein Drittel aller Arbeitsplätze des Landes (37%) in der Stadt Salzburg angesiedelt, 90% davon im Dienstleistungssektor. 2018 wurden 3,14 Mio. Nächtigungen in der Stadt Salzburg gezählt. Die Stadtregion Salzburg ist wirtschaftlich gesehen sehr gut positioniert, liegt sie doch gemessen am Bruttoregional-produkt pro Kopf unter 172 mittelgroßen Vergleichsstädten und Stadtregionen Europas an
8. Stelle und innerhalb Österreichs mit Linz, aber noch vor der Bundeshauptstadt Wien an zweiter Stelle (WIFO 2017).

Über die Wirtschaftsstrategie „Salzburg neu denken“
Die Wirtschaftsstrategie wurde im Auftrag von Bürgermeister Harald Preuner durch ein ämterübergreifendes Projektteam unter der Verantwortung des Wirtschaftsservice Salzburg und unter Einbindung von Stakeholdern aus Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Stadt sowie dem „Innovationsservice für Salzburg“ (ITG) erarbeitet. Die Strategieerstellung wurde von „convelop“ fachlich und prozessual begleitet. Sie konzentriert sich auf komplementäre Themen zur Salzburger Tourismus- und Kulturkompetenz. Das Tourismusleitbild der Salzburg Tourismus und das Kulturleitbild der Stadt werden in parallelen Prozessen aktualisiert. Die Wirtschaftsstrategie dient als strategische Grundlage für die Wirtschaftsstandortentwicklung der Stadt und ist damit auch eine Basis für die Neufassung des Räumlichen Entwicklungs-konzeptes (REK) aus wirtschaftlicher Sicht. Die neue Wirtschaftsstrategie der Stadt wurde gut eingebettet in die Wissenschafts- und Innovationsstrategie des Landes und eng abgestimmt mit der ITG. „Die Wirtschaftskammer Salzburg ist als Gesellschafter der ITG ein verlässlicher Partner, um die immer komplexer werdenden Herausforderungen der Stadtregion erfolgreich zu meistern. Der Geist dieses Papiers ist die Zusammenarbeit und die Bündelung der Kräfte. Dieses Papier ist eine gute Grundlage für die geplanten weiterführenden Prozesse, an denen wir als Wirtschaftskammer Salzburg – wie bisher – gerne unsere Expertise einbringen werden.“, sagt Präsident Rosenstatter.

Folgeprozesse – nächste Schritte
* Weiterentwicklung der Instrumente
* Förderungen: Die Instrumente der Wirtschafts-und Standortförderung werden im Sinne eines Innovationsimpulsprogramms zur Umsetzung der Strategie weiterentwickelt
* Entwicklung eines Anforderungsprofils für aktivierendes Standortmanagement für Wirtschaftsstandorte
* Entwicklung von Instrumenten für eine pro-aktive Bodenpolitik im Rahmen der Neufassung des räumlichen Entwicklungskonzeptes

Wirtschaftsstandorte
* Science City Itzling: In Abstimmung mit dem Land Salzburg und den Akteur*innen vor Ort aus Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft soll ein Masterplan entwickelt werden, um überregionale Strahlkraft zu erreichen.
* Sondierung weiterer Leuchtturmstandorte (Umfeld von PMU/Salk, NAWI-Fakultät mit dem Fokus Life Sciences)

Maßnahmen für Impulsthemen:
* Entwicklung einer Themenstrategie Kreativwirtschaft gemeinsam mit dem Land Salzburg
* Weiterführung der Startup Mietförderung & Etablierung neuer Veranstaltungsformate
* Entwicklung und Errichtung einer „Experimentier- und Innovationswerktstätte“ im Rahmen der „Pioniergarage Salzburg“ in der ehem. Josef-Rehrl-Schule in Lehen (Förderung vom Bund für fünf Jahre genehmigt).
* Weiteres Engagement in der landesweiten Initiative „Talent Attraction Salzburg“ zur Gewinnung von ausländischen Fachkräften.
* Weiterführung der Welcome-Events für Expats.



Salzburg 2030 – gemeinsam neu denken


www.stadt-salzburg.at


Quelle: Stadt Salzburg



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