Per 3D Druck entsteht Mund-Nasen-Schutz gegen Corona

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Foto: leo2014 / Pixabay
26 Mai 18:36 2020 von Redaktion International Print This Article

Macher produzieren Masken gegen Coronavirus per 3D Druck. Als die Verpflichtung zum Mund-Nasen-Schutz erging, hatten viele Menschen Schwierigkeiten, an ein passendes Produkt zu kommen. Der 3D Druck half.

Bekanntlich ist seit Mitte April das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und dem öffentlichen Verkehr verpflichtend. Vor allem zu Beginn dieser Regelung hatten viele Menschen Schwierigkeiten damit, eine geeignete Schutzmaske zu beschaffen. Zahlreiche Händler haben die Preise für diese Produktgruppe angehoben, und die Herstellung in Eigenregie scheiterte oftmals an mangelnden Fertigkeiten im Nähen. Als praktisch erwies sich dabei, dass Masken zum Schutz gegen das Coronavirus auch recht einfach per 3D Druck Verfahren hergestellt werden können.

Druckpläne zum Herunterladen

Die US-amerikanischen National Institutes of Health stellten Anfang April die Dateien ins Netz, die zum Ausdrucken vom Schutzmasken nötig sind. Tausende Menschen luden sie anschließend herunter und fertigten sich eines oder mehrere Exemplare. Viele Macher nutzten ihre 3D Drucker, um auch für Freunde, Nachbarn oder Personal in systemrelevanten Berufen Masken herzustellen.

Schutzvisiere aus Plexiglas

Nicht nur der Mund-Nasen-Schutz, der momentan im öffentlichen Raum häufig zu sehen ist, kann per 3D Druck hergestellt werden. Auch für die Produktion von Gesichtsvisieren ist die Methode äußerst hilfreich. Dabei handelt es sich um Produkte, bei denen ein Schirm aus Plexiglas das komplette Gesicht bedeckt. Die Wiener Werkstatt Happylab rief bereits Ende März die Besitzer von 3D Druckern zur Fertigung von Visieren für Spitale auf. Die benötigten Materialien lieferten die Mitarbeiter der Werkstatt frei Haus. Binnen kurzer Zeit folgten zahlreiche Personen dem Aufruf und leisteten ihren Beitrag zum Masken-Engpass.

Spritzguss für die Massenherstellung

Unter normalen Umständen ist der 3D Druck nicht die erste Wahl, wenn es um die massenhafte Herstellung von Produkten aus Kunststoff geht. Dafür ist die Methode nämlich zu langsam. Stattdessen wird der Spritzguss eingesetzt. Dabei füllt eine Maschine erhitzte und dadurch flüssige Plastik in eine Form. Sobald der Kunststoff abkühlt, wird er hart, und das Objekt ist fertig produziert. Auf diese Weise können in kurzer Zeit große Produktmengen hergestellt werden. Weil die Fertigung der Form einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellt, eignet sich die Methode hingegen nicht für kleine Serien. Erst ab etwa 1.000 Exemplaren eines Produkts lohnt sich der Spritzguss finanziell. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt, Mengen von bis zu 100.000 Stück sind problemlos realisierbar. Die Firma 3D Hubs, die unter anderem in Wien, Linz, Graz und Salzburg tätig ist, bietet sowohl den 3D Druck als auch den Spritzguss als Fertigungsmethode an. Dazu kann man Frästeile per CNC-Fräsen und -Drehen fertigen lassen. Aufgrund dieses breiten Portfolios ist es leicht möglich, das optimale Verfahren für ein Projekt zu ermitteln.