Innsbruck: Leitstelle Tirol vom Bundesverband Rettungsdienst mit Camillo Award 2022 für besondere Verdienste um die präklinische Notfallversorgung ausgezeichnet

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Foto: Leitstelle Tirol
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Foto: Par Aviso
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Foto: Par Aviso
18 Dez 09:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Zum dritten Mal lud Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zur Verleihung des Camillo Awards nach Wien ein. Das Parlament und der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) setzen damit ein Zeichen der Anerkennung für herausragende Leistungen und Projekte im Rettungsdienst in Österreich.
Ausgezeichnet wurden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen Einsatzbereichen, die sich besonders für die qualitative Weiterentwicklung im Rettungsdienst engagieren und durch ihren Einsatz und ihr Engagement verdient gemacht haben.

Als Initiator der interprofessionellen Projektgruppe PAR-AVISO nahm Andreas Maurer, Qualitätsmanager der Leitstelle Tirol, den Preis in der Kategorie „Leadership/Management“ entgegen.
Unter seiner Führung haben Expert:innen aus dem Team des Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, der tirolkliniken, der Universitätsklinik Innsbruck, der Rettungsdienst Tirol gGmbH und der ÖAMTC Flugrettung das Kommunikationsschema PAR-AVISO entwickelt, das bei der Übergabe von Notfallpatient:innen in den Krankenhäusern zum Einsatz kommt.
Das Schema verbindet notfallmedizinische Informationen mit den Prinzipien des Crew Resource Managements (CRM), das in der Luftfahrt seit Jahrzehnten eingesetzt wird, um Fehler zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen. Auf diese Weise werden optimale Bedingungen für eine sichere, korrekte und effektive Kommunikation auf Augenhöhe geschaffen.
Missverständnisse, Informationsverluste und Verzögerungen werden vermieden, was die Patientensicherheit an der wichtigen Nahtstelle Notaufnahme erhöht.

Die für die Leitstelle Tirol gGmbH zuständige Landesrätin Astrid Mair betont: „Qualitätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Auch im Bereich der öffentlichen Sicherheit ist es notwendig, die eigenen Abläufe und Tätigkeiten ständig kritisch zu hinterfragen und zu optimieren, um unserer Bevölkerung den bestmöglichen Schutz zu bieten.
Die Vorgabe einheitlicher Kommunikationswerkzeuge ermöglicht allen Beteiligten der Nahtstelle Notaufnahme eine gemeinsame Sprache, ungeachtet des Ausbildungsstandes; sie können damit eine aufeinander abgestimmte Sicherheitskultur leben.
PAR-AVISO wurde bereits in alle rettungsdienstlichen Ausbildungen der Rotkreuzakademie Tirol integriert und in renommierten Fachzeitschriften wie „Notfall+Rettungsmedizin“ beschrieben (https://link.springer.com/article/10.1007/s10049-022-01094-w).

An der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie wurden die Abläufe der Akutversorgung von schwerverletzten Personen in den Schockräumen an die Kommunikationsstruktur von PAR-AVISO angepasst.
Dazu Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele: „Dieses Projekt zeigt, wie gut die unterschiedlichen Einrichtungen der medizinischen Notfallversorgung in Tirol kooperieren. Eine enge Abstimmung, gegenseitiges Verständnis und die ständige Orientierung am Bedarf der Patient:innen sind entscheidende Bausteine für die hohe Qualität des Rettungswesens in unserem Land.

Das Qualitätsmanagement in der Leitstelle Tirol umfasst unter anderem die laufende, stichprobenartige Überprüfung der Notrufbearbeitung und der Alarmierung der Einsatzkräfte, sowie die Bereitstellung von Qualitätsberichten für Führungskräfte, Partnerorganisationen und den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Landes.
Durch die interne Ausbildung der Mitarbeiter:innen im Crew Resource Management werden die Zusammenarbeit im Team und sichere Arbeitsweisen proaktiv gestärkt.
Die ausgezeichnete Initiative PAR-AVISO zeigt, dass unser QM-System über die Grenzen der Leitstelle Tirol hinaus wirksam ist. Auch die ständige Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aller Einsatzorganisationen ist geprägt von Lösungsorientierung, Respekt und Anerkennung.
Das Projektteam PAR-AVISO hat das Preisgeld von 1.000,- € den Clowndoctors Rote Nasen gespendet“, so Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol.


Quelle: Leitstelle Tirol gemeinnützige GmbH



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