Salzburg: Landesdienstleistungszentrum - Spektakuläre Bauarbeiten

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Nach umfangreichen und spektakulären Abbrucharbeiten am Standort des zukünftigen Landesdienstleistungszentrums in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofs sind nun die eigentlichen Bauarbeiten voll im Gange.
Foto: Land Salzburg/Alexander Paier
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Foto: Land Salzburg/Alexander Paier
24 Feb 14:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Salzburgs imposanteste Baustelle / Stützwände und Bombensuche fordern die Experten / Der instabile Seeton wird „ausgetrickst“

(LK) Nach umfangreichen und spektakulären Abbrucharbeiten am Standort des zukünftigen Landesdienstleistungszentrums in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofs sind nun die eigentlichen Bauarbeiten voll im Gange. Und diese sind keineswegs weniger spektakulär.

Der riesige 10.000 Quadratmeter große Bauplatz, auf dem bis Ende 2026 das neue Landesdienstleistungszentrum mit großem Bürgerservice und modernen Arbeitsplätzen für rund 1.200 Mitarbeitern des Landes entsteht, ist derzeit fest im Griff beeindruckender Baumaschinen. Und: Nächste Woche wird es noch spektakulärer.

Ein Blick auf den 10.000 Quadratmeter großen Bauplatz für das zukünftige Landesdienstleistungszentrum zeigt den Fortschritt der Arbeiten und den Einsatz zahlreicher spezieller Baumaschinen.

Ab in 40 Meter Tiefe

Mia Flieher vom Projektteam des Landes Salzburg informiert, was sich seit dem offiziellen Spatenstich am 12. Jänner alles getan hat: „Nach dem oberirdischen musste noch der unterirdische Abbruch erledigt werden. Viel Beton und eine alte Tiefgarage mussten abgetragen und fachgerecht entsorgt werden. Danach wurde alles wieder eingeebnet, um das Einsatzgebiet für die Baufahrzeuge zu schaffen, die aktuell bis zu 40 Meter tiefe sogenannte Schlitzwände herstellen.“

Außenwände im Untergrund

„Die Schlitzwände sichern einerseits die Baugrube vor eindringendem Material und werden gleichzeitig die tragenden Außenwände im Untergrund für das Landesdienstleistungszentrum sein. Sie bilden damit bereits die Form des zukünftigen Gebäudes ab“, so Flieher. Mit der Herstellung der Wände ist aktuell eine Spezialfirma beschäftigt. Und die Diplomingenieurin schwärmt: „Für uns als Projektteam ist es nach den jahrelangen Vorbereitungsarbeiten besonders aufregend, so viele Baumaschinen, so viele Aspekte. Jeder Schritt macht uns Freude, bringt uns dem Ziel näher.“

Schlitzwandgreifer im Einsatz

Ralf Meyer vom Spezialtiefbau Bauer gibt Einblick in die Arbeitsschritte: „Schlitzwandgreifer heben die Schlitze aus, die mit Stahlkörben verstärkt und mit flüssigem Beton ausgegossen werden. Beim Ausheben muss eine Stützflüssigkeit eingefüllt werden, um zu verhindern, dass die Schlitze einstürzen. Die Flüssigkeit sorgt für den nötigen Gegendruck gegen das Erdreich und das Grundwasser, bis der Beton eingefüllt und damit alles stabilisiert wird.“

Instabiler Seeton wird „ausgetrickst“

Der Bauleiter der ARGE Habau-Swietelsky, Nils Zahradka, informiert über eine besondere Herausforderung für das Großprojekt: „Der Seeton, den es in Salzburg gibt, ist kein guter Baugrund und wir müssen schauen, dass man ihn herausbekommt. Er ist ein sehr weiches Material und je mehr Wasser, umso weicher und schmieriger. Hier vor Ort liegt der Grundwasserspiegel bei rund vier Metern unter der Erdoberfläche, dementsprechend ist die Bodenbeschaffenheit. Das Landesdienstleistungszentrum wir daher sicher von den Schlitzwänden und Bohrpfählen getragen.“

Mögliche Kriegsrelikte

Mit besonderer Vorsicht werden zudem alle Bauschritte erledigt, bei denen in das Erdreich vorgedrungen wird. Die Gegend in der Bahnhofsnähe gilt als rote Risikozone, wenn es um mögliche explosive Kriegsrelikte aus dem zweiten Weltkrieg geht. Aus diesem Grund wird abschnittsweise vor jeder Tiefbohrung eine Kampfmittelerkundung durchgeführt, um für die nötige Sicherheit zu sorgen.

Flieher: „Nächsten Monate werden intensiv.“

Um Österreichs modernstes Verwaltungsgebäude auf stabile Beine zu stellen, wird es in den nächsten Wochen und Monaten auf der Baustelle mit großem Maschineneinsatz zur Sache gehen. „Eine logistische Herausforderung, alle Baufahrzeuge, alle Tätigkeiten, alle Schritte zu koordinieren, dass alles Hand in Hand läuft. Die Zusammenarbeit ist aber hervorragend, daher bin ich zuversichtlich, dass alles klappen wird“, so Projektleiterin Mia Flieher.


Quelle: Land Salzburg



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