Salzburg: Jugendliche mit Behinderungen zeigen ihren Alltag in Dokumentarfilm

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Foto: © Land Salzburg/Neumayr/Christian Leopold
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Landesrätin Daniela Gutschi, Filmautor Michael Sebald, Susanne Radke, Landesrat Christian Pewny, Susanne Radke (lern.film.studio) Himmelreich
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21 Mär 19:01 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schule und Beruf aus persönlicher Perspektive / Inklusives Medienprojekt

(LK) 17 Jugendliche aus Salzburg, Oberösterreich, Tirol und der Steiermark, mit und ohne Behinderungen, werden in den kommenden zwei Jahren ihren Schul- und Berufsalltag in einem Dokumentarfilm festhalten, den sie selbst vom Konzept bis zum finalen Schnitt produzieren werden. Initiiert wurde dieses inklusive Projekt vom Salzburger Verein Lern.Film.Studio.

Zwei Jahre lang werden vor allem Jugendliche ihren Alltag und ihre Lebenssituation auf nicht alltägliche Weise in einem selbst produzierten Dokumentarfilm für eine breite Öffentlichkeit festhalten. Der Verein Lern.Film.Studio möchte gemeinsam mit Down-Syndrom-Österreich so mehr Bewusstsein und Öffentlichkeit für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen sowie mehr Inklusion schaffen. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe des Erasmus+-Programms der Europäischen Union.

Pewny: „Vorzeigebeispiel der gelebten Inklusion.“

Personen mit und ohne Behinderungen im Alter von 17 bis 30 Jahren werden gemeinsam am Dokumentarfilmprojekt „Nicht alltäglich“ arbeiten. „Ein wunderbares Beispiel gelebter Inklusion, das deutlich zeigt, wie selbstverständlich die gleichberechtigte Teilhabe an allen Lebensbereichen sein sollte. Ich bin schon sehr gespannt auf die besonderen Einblicke in das Leben der jungen Menschen und wie sie mit den Herausforderungen umgehen, die tagtäglich auf sie zukommen“, sagt Soziallandesrat Christian Pewny, der die Filmschaffenden heute bei der Projektpräsentation persönlich kennen lernte.

Gutschi: „Medienbildung schafft Selbstvertrauen.“

Für Landesrätin Daniela Gutschi ist die Art und Weise der Vermittlung von Kompetenzen zu Medien und Film bei diesem Projekt vorbildlich. „Gute Bildung ist der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben und Medienbildung hilft Jugendlichen mit und ohne Behinderungen sich in der Flut von Nachrichten, die auf allen Kanälen auf sie einwirken, deutlich besser zurechtzufinden. Wissen, das man sich selbst erarbeitet hält ein Leben lang an und schafft auch Selbstvertrauen“, so die Bildungslandesrätin.

Radke: „Betroffene erzählen ihre Geschichte.“

Die Idee für das Dokumentarfilmprojekt entstand bereits bei einem vorangegangenen Filmprojekt, an dem Jugendliche mit Behinderungen mitgewirkt hatten. „Die Betroffenen werden hier zu Erzählern ihrer eigenen Lebensgeschichte. Es sind Menschen mit Down Syndrom, im Rollstuhl, mit Depressionen aber auch ohne Behinderung im Team. Sie machen vom Script bis zum Schnitt alles selber und werden von uns unterstützt und geschult in Scripterstellung, Interviews, Kameraarbeit und mehr“, erläutert Initiatorin Susanne Radke, Gründerin des Lern.Film.Studio.

Echter Alltag

Im Mittelpunkt des Filmes soll das „echte“ Leben der Betroffenen und ihr Alltag in Schule und Beruf stehen. „Unser Ziel ist es, damit mehr Öffentlichkeit und Beachtung für die Lebenssituation dieser Menschen zu schaffen. Wir wollen auch zeigen, dass sie kreativ und reflektiert arbeiten können“, so Susanne Radke und sie betont: „In Österreich gibt es beim Thema Inklusion noch viel Nachholbedarf. Wir möchten deshalb die Politik auch von Beginn an einbinden und zum Austausch mit den Betroffenen einladen, damit jene die entscheiden ein klares Bild vom Leben der Menschen mit Behinderungen bekommen.“

Partner für Ausstrahlung gesucht

Das Dokumentarfilmprojekt „Nicht alltäglich“ ist auf zwei Jahre angelegt. Der fertige Film soll dann in einem Kino präsentiert werden. Nach weiteren Partner für die Ausstrahlung wird laufend gesucht. Sowohl in Salzburg als auch in den benachbarten Bundesländern.

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Quelle: Land Salzburg



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