EVTZ-Vorstandssitzung auf Schloss Tirol bei Meran

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Die drei Landeshauptleute, LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher (Südtirol, derzeitiger Euregio-Präsident) und LH Ugo Rossi (Trentino) beschlossen heute, dass das neue Arbeitsprogramm sich vor allem auf die Mobilität konzentriert.
Foto: Land Tirol
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EVTZ-Vorstandssitzung im Schloss Tirol bei Meran.
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27 Sep 13:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Arbeitsprogramm setzt auf grenzüberschreitende Mobilität

Das Schloss Tirol war heute, Mittwoch, im Rahmen der Vorstandssitzung des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Treffpunkt der drei Landeshauptleute der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino. Im Anschluss an die Gespräche präsentierte Landeshauptmann Günther Platter gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher (Südtirol), derzeitiger Euregio-Präsident, und Landeshauptmann Ugo Rossi (Trentino) das EVTZ-Arbeitsprogramm 2019, dessen Schwerpunkte auf Mobilität und neuen Serviceangeboten im Bereich Information und Bildung liegen.

Schritt in Richtung einheitlicher Korridormaut

Insbesondere das Thema Verkehr – im Speziellen der Transitverkehr – war Gegenstand der Euregio-Beratungen. Der überbordende Transitverkehr stellt die gesamte Europaregion vor große Herausforderungen, die nur mit einem gemeinsamen Vorgehen gelöst werden können. Landeshauptmann Kompatscher berichtete, dass sich die Konzessionsvergabe der A 22 für Südtirol und Trentino in der finalen Abstimmung mit den italienischen Ministerien befinde, wodurch der Weg zur Einführung einer Korridormaut auf der südlichen Brennerseite frei ist. „Wir sind der Korridormaut einen großen Schritt näher gekommen. Nun gilt es weitere verkehrslenkende Maßnahmen umzusetzen, um den unnötigen Umwegtransit zu verbannen und die Verlagerung der Waren in Richtung Schiene zu forcieren. Gemeinsam werden wir den Druck auf unsere bayerischen Nachbarn erhöhen. Den dortigen Bekenntnissen zum Ausbau der Zulaufstrecken und zur Verlagerung müssen auch Taten folgen“, waren sich die Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Rossi einig.

Euregio-Schwerpunkt 2019: Mobilität

Ein Fokus des Arbeitsprogrammes 2019 liegt auf dem Ausbau des Fahrradnetzes in der Europaregion. „Die Rad WM in Nordtirol gilt als Initialzündung für eine großangelegte Radwegoffensive, von welcher die gesamte Tiroler Bevölkerung nachhaltig profitieren soll. Wir haben bereits zwölf Millionen Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert – die Begeisterung für den Radsport in Tirol ist zu spüren. Jetzt ist es wichtig, diesen für die gesamten Europaregion zu nutzen“, erläutert Landeshauptmann Platter. Für die Ausarbeitung einer Strategie zum Ausbau des Fahrradnetzes werde nun eine Studie in Auftrag gegeben – dafür sind 40.000 Euro vorgesehen. Im Fokus stehen ein durchgängiges Fahrradnetz zwischen den drei Landesteilen, vor allem im grenznahen Bereich, und die Vereinheitlichung von modernen Standards wie Beschilderungen.

Das Bewusstsein für die grenzüberschreitende Mobilität soll auch im Rahmen der Euregio-Mobilitätstage gestärkt werden: „Nach den Erfolgen der ersten Euregio-Mobilitätstage haben wir beschlossen, diese Aktionstage im Mai und Dezember fortzuführen. Sie bieten die Chance, die Regionen besser kennenzulernen – und schließlich ist die Identifikation der Bevölkerung mit der Euregio für den erfolgreichen Fortbestand essentiell“, betont Landeshauptmann Platter, dass auch weitere Mobilitätstage während des Jahres denkbar sind.

Nach ALBINA folgt Euregio-Wetterdienst

Neben der Mobilität stehen im EVTZ-Programm grenzüberschreitende Informationsservices im Fokus. Mit dem bei der Initiierung des Euregio-Lawinenberichtes ALBINA – dieser wird Anfang Dezember präsentiert – entstandenen Know-how und ExpertInnennetzwerk soll nun auch ein Euregio-Wetterbericht entstehen. „Damit setzen wir den nächsten Schritt für die überregionale Kooperation und schaffen einen Mehrwert für alle drei Landesteile. Weder das Wetter noch Katastrophen machen an Grenzen Halt. Umso wichtiger ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, sagt Landeshauptmann Platter.

Euregio-Bildung mit Karten und Projekten

Damit sich vor allem Kinder und Jugendliche mit der geografischen Situation der Europaregion besser vertraut machen können, sprachen sich die drei Landeshauptleute für die Verbreitung von Euregio-Landkarten an den Schulen aus. „Die Karten für elf- bis 14-Jährige dienen dazu, die geographische Situation und die gemeinsame Geschichte der drei Landesteile besser zu verstehen“, spricht Landeshauptmann Platter dem Bildungsprojekt seine volle Unterstützung aus. Dieses soll mit 60.000 Euro gefördert werden.

Weiteres findet im kommenden Jahr erstmals das Euregio Schülerforum Alpbach statt. Von 8. bis 12. Juli 2019 kommen bis zu 50 SchülerInnen der Oberstufen aus allen drei Landesteilen im Congress Centrum Alpbach zusammen, um sich mit den Zukunftsfragen Europas zu befassen. Gemeinsam mit ExpertInnen werden unter anderem Grundfragen der Europäischen Integration, die Rolle der Europaregion oder die Zukunft des Euro aufbereitet und diskutiert. Begegnungen mit Natur und Kultur runden das Programm ab.

Insgesamt sieht das Euregio-Arbeitsprogramm die Umsetzung von 26 Projekten vor. Erfolgreiche Vorzeigeprojekte wie das Euregio-Jugendfestival, Summer, Sport und Music Camp sowie die Euregio Akademie sollen fortgeführt werden.


Quelle: Land Tirol



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