Neffentrickbetrüger wollten 120.000 Euro ergaunern

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19 Feb 12:47 2016 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Diesmal schlugen zwei unbekannte Täter im Bezirk Neusiedl am See zu

BEZIRK NEUSIEDL AM SEE. Zwei unbekannte Täter scheiterten am Donnerstag im Bezirk Neusiedl/See neuerlich an fünf Frauen im Alter zwischen 66 und 92 Jahren beim Versuch, ihnen mit dem Neffentrick insgesamt 120.000 Euro herauszulocken.
 
Ein Mann mit Wiener Dialekt rief Donnerstag gegen 9.30 Uhr eine 68-jährige Frau in Nickelsdorf, Bezirk Neusiedl/See, an und forderte 40.000 Euro. Die Pensionistin war der Meinung, dass sie mit ihrem Enkelsohn sprechen würde und gab an, nicht so viel Geld zu besitzen. Der Täter beendete daraufhin wortlos das Gespräch.
 
Bei einem weiteren Versuch in Nickelsdorf scheiterte der Täter ebenfalls. Als er sich mit „Hallo“ meldete, den Vornamen der 66-jährigen Frau nannte und fragte wie es ihr gehen würde, bemerkte die Pensionistin, dass die Nummer unterdrückt war und legte den Hörer auf.
 
In Zurndorf kontaktierte der Unbekannte eine 66-jährige Frau und forderte Geld für einen Wohnungskauf. Er nannte keine konkrete Summe, verwickelte aber die Pensionistin in ein Gespräch, sodass sie der Meinung war, mit dem Sohn ihrer Cousine in Deutschland zu sprechen. Als die Frau dem Anrufer sagte, dass sie kein Geld habe, gab ihr der Täter zu verstehen, dass er trotzdem zu ihr kommen würde. Er beendete das Gespräch, kam jedoch nicht.
 
Von einer 92-jährigen Frau in Nickelsdorf forderte der unbekannte Anrufer zunächst 4.000 Euro, erhöhte seine Forderung dann auf 40.000 Euro, als er bemerkte, dass die Frau annahm, mit ihrem Enkelsohn zu sprechen. Nachdem ihn die Pensionistin fragte, wozu er das Geld brauche, sagte der Täter, dass er sich „etwas Schönes“ kaufen würde. Als die Frau ihm entgegnete, dass sie über diese Summe nicht verfügen würde, beendete der Unbekannte das Gespräch.
 
Eine 71-jährige Frau in Nickelsdorf kontaktierte der Täter ebenfalls und forderte von ihr 60.000 Euro. Die Frau war der Meinung mit dem Ortspfarrer zu sprechen und sagte, dass sie lediglich 60 Euro im Hause habe und ihm nicht so viel Geld geben könne. Daraufhin beendete der Täter das Gespräch.
 
In allen fünf Fällen hatte der unbekannte Anrufer die Nummer unterdrückt. Auffallend ist weiters, dass der Täter nur Frauen kontaktierte, deren Telefonnummern im öffentlichen Telefonbuch abgedruckt sind. In diesen fünf Fällen dürfte es sich um einen Mann mit Wiener Dialekt handeln. In den vorangegangenen Versuchen der letzten Wochen sprach der Täter mit deutschem Akzent.

Weiters geht die Polizei davon aus, dass in den letzten Tagen weit mehr Frauen angerufen wurden, diese jedoch keine Anzeige erstatteten. Die Aufrufe in den Medien haben bereits Erfolg gezeigt, da bei den letzten 18 angezeigten Delikten kein einziger Schadensfall eingetreten ist.

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