Wider das Vergessen: Stadtführungen machen Geschichte für Jugend plastisch

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Villach
15 Mai 11:14 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Villach stellt sich bekanntlich der Geschichte und erklärt schwierige Epochen so, dass auch Jugendliche diese begreifen können. „Wir erarbeiten gerade spezielle, szenisch inszenierte Stadtführungen, um den jungen Menschen die Vergangenheit nachvollziehbar zu machen“, erklärt Jugendreferent Bürgermeister Günther Albel. Im Herbst geht es los.

Villach ist eine Stadt, die sich auch den dunklen Flecken ihrer Geschichte immer gestellt und diese aufgearbeitet hat. In Zusammenarbeit mit dem Verein Erinnern hat sich darauf in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine würdevolle und kritische Gedenkkultur entwickelt. „Gerade in der Zeit um den Jahrestag der Befreiung aus der Nazischreckensherrschaft gehen die Vorbereitungen für ein neues Format zur Geschichtsvermittlung in die konkrete Phase“, kündigt Bürgermeister Günther Albel an. „Mit dem Verein Erinnern und der Theatergruppe VADA inszenieren wir Stadtführungen für Jugendliche, die die verdrängte Kärntner Gewaltgeschichte anhand von lokalen Villacher Ereignissen und Einzelschicksalen Jugend-gerecht erfahrbar machen.“

Der anspruchsvolle Bogen reicht vom Aufkeimen des deutschen und slowenischen Nationalismus im 19. Jahrhundert, behandelt die Kärntner Volksabstimmung, die Dollfuß-Diktatur, die führende Rolle von Kärntner Nazis beim NS-Massenmord, den Widerstand der Partisan/innen und streckt sich über die titokommunistische Abrechnungsgewalt bis hin zur Lösung des Ortstafelstreites. Bürgermeister Albel: „Unser Ziel ist es, die Mehrheit der Villacher Jugendlichen zu erreichen und mit dem Konzept einer kurzweiligen theatralischen Führung für die Geschichte ihrer Stadt zu interessieren, damit sie heutige Konflikte besser verstehen können.“

Die ersten Führungen werden im Herbst 2017 angeboten.


Quelle: Stadt Villach



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