Salzburg: Ganzheitlich denkender Mediziner mit europäischem Horizont

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Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Hanna Leiner und Günther Leiner.
Foto: cc Land Sbg.
04 Okt 18:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Haslauer überreichte Ehrenzeichen des Landes Salzburg an Primar Günther Leiner

Primar Günther Leiner, Initiator sowohl des Salzburger Hilfswerks als auch des Europäischen Gesundheitsforums Gastein (EHFG) und langjähriger Nationalratsabgeordneter, stand im Mittelpunkt eines Jubiläumsdinners zu 20 Jahren EHFG in Bad Gastein. Landeshauptmann Wilfried Haslauer überreichte Leiner für sein bedeutendes Lebenswerk das Ehrenzeichen des Landes Salzburg.

"Er war auf seine ganz besondere Art 'Ganzheitsmediziner', als dieser Begriff noch nicht in aller Munde war: Als Chefarzt des Kurzentrums Bad Gastein, als ärztlicher Leiter der dortigen Dialysestation und als Primar des Instituts für Rheumatologie, Rehabilitation und Ganzheitsmedizin in Bad Gastein. Er sah nicht nur den Patienten, sondern auch den Menschen im Alltag mit seinen sozialen Anliegen", so Haslauer.

So wurde Leiner 1988 zum Initiator für das Salzburger Hilfswerk und über viele Jahre bis 2009 dessen "in höchstem Maße umtriebiger und erfolgreicher Präsident", so der Landeshauptmann. "Die heute bedeutende Rolle des Hilfswerks als Hilfsorganisation im Bundesland Salzburg ist ohne seine Pionierleistung und ohne sein enormes Engagement über viele Jahre und ohne seine Weitsicht nicht denkbar."

Mehr als elf Jahre lang vertrat Günther Leiner das Land Salzburg im Nationalrat. Haslauer: "Er wurde zum fachlich und politisch allseits angesehenen Gesundheitssprecher der ÖVP-Fraktion. Eines seiner großen Anliegen war die Idee der Gesundheits- und Sozialsprengel und damit die flächendeckende Versorgung mit zeitgemäßen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als intelligente Ergänzung – gerade auch hinsichtlich Prävention und Nachsorge – zum naturgemäß kostenintensiven Krankenanstaltenwesen", so der Landeshauptmann weiter.

Zum Begriff von Ganzheitlichkeit im Denken und Handeln von Günther Leiner gehörte auch der weite Horizont: der europäische Horizont. Die Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union ab 1995 war für ihn das Signal, in der medizinischen Wissenschaft und in der Gesundheitspolitik bewusst die gemeinsame europäische Dimension in die Debatte hereinzunehmen. Ergebnis dieses Erkenntnisprozesses war das von Leiner initiierte European Health Forum Gastein. "Es wurde über zwei Jahrzehnte zur wichtigsten gesundheitspolitischen Veranstaltung und zum bedeutendsten Dialogforum zu dieser Thematik in der gesamten Europäischen Union", betonte Haslauer.

Biografie Günther Leiner

Günther Leiner wurde 1939 in Axams/Tirol geboren. Nach der Schulausbildung und einem Studium der Pädagogik und der Philosophie in Wien, wechselte er 1964 an die Medizinische Universität Innsbruck, wo er 1972 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. 1979 wurde ihm der Titel Facharzt für Innere Medizin zuerkannt. Anschließend war Leiner bis 1991 Chefarzt und ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für physikalische Medizin und praxisführender Facharzt für Innere Medizin im Kurzentrum Bad Hofgastein. 1992 wurde Leiner zum ärztlichen Leiter der Unterwassertherapiestation Badehospiz in Badgastein bestellt.

Er ist seit Jahren Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Balneologie und Medizinische Klimatologie und Generalsekretär des Dachverbands der Österreichischen Ärzte für Ganzheitsmedizin. In der Radonforschung hat Leiner bereits durch fünf wissenschaftliche Arbeiten einen beträchtlichen Beitrag geleistet. 1993 wurde ihm der Berufstitel Medizinalrat verliehen. 1997 wurde Leiner zum ärztlichen Leiter der Dialysestation im Kurzentrum Bad Hofgastein bestellt. Von 1990 bis 2001 war er Abgeordneter zum Nationalrat der ÖVP. Auch Bezirksparteiobmann-Stellvertreter der ÖVP Pongau und Landesobmann-Stellvertreter der ÖAAB Salzburg gehörten zu seinen politischen Funktionen.


Quelle: Land Salzburg



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