„CAR CULTURE“ – eine Ausstellung im Linzer Lentos verblüfft & bezaubert
Das Automobil als Kunstobjekt in Linz
LINZ. Das „Revier“, in dem Automobile normaler Weise bestaunt, fotografiert und betätschelt werden, zu Diskussionen anregen, man „für“ oder „dagegen“ ist, sich in sie verliebt oder sie abstoßend empfindet, sind normalerweise die diversen Salons. Wie eben zur Zeit in Genf, oder einige Wochen später auch beim „Linzer Autofrühling“ in der oberösterreichischen Landeshauptstadt.
Nun jedoch präsentiert sich diese in ihrem Kunst-Tempel „Lentos“ auf andere Art. Wobei auch da das „göttliche Blech“ im Mittelpunkt steht : „CAR CULTURER“ nennt sich diese doch anders als üblich sich selbst darstellende Automobil-Selbstdarstellung, die es aber ebenso wert ist, gesehen zu werden, wie eine „I.A.A.“ in Frankfurt, oder die Importeurs-Präsentation in Wien.
Das Auto wird in Linz bis 4. Juli ebenso als „Kunstobjekt“ feil geboten, wie zur Zeit in Genf, auch wenn man die „Stars auf 4 oder mehr Rädern“ in Linz später nicht kaufen kann. Und voraussichtlich mit ihnen auch nicht durch die Landschaft düsen, Denn bei „CA CULTU“ handelt es sich um reine Kunst!
Peter Weibel hat für sein Zentrum für Kunst und Medientechnologie im deutschen Karlsruhe eine Ausstellung ersonnen, die sich mit dem Kult rund ums Auto beschäftigt. Mit dem Gedanken „DS Auto als Skulptur“.
Mit dieser Ausstellung scheint das erst 2003 eröffnete LENTOS Kunstmuseum Linz, das inzwischen zu den bedeutendsten Museen moderner ujnd zeitgenössischer Kunst Österreichs zählt, nicht nur sich selbst mit seiner außergewöhnlichen Architektur (und der am Abend leuchtenden Fassade).
Sondern hat sich inzwischen für In-, wie auch Linz besuchende Ausländer zum „2. Wahrzeichen“ der Stadt entwickelt. Wiewohl Linz selbst keine „Autostadt“ – so wie u.a. Steyr oder Graz ist, sind hier Firmen beschäftigt, die für die Automobilindistrie Zulieferer geworden sind.
Das Auto selbst ist für diese Stadt zudem ein unverzichtbares Gut geworden, ob privat oder beruflich mehr, sei dahin gestellt. Was Linz jedoch arg bedrängt, sind fehlende Parkplätze. Die hat das Lentos bei seiner Show für das Automobil jedoch reichlich. Mit dem Wunsch „Lifestyle & Luxus“ einmal völlig anders zu präsentieren, stehen hier Fahrzeuge im Raum, die – jedes einzelne für sich – wahrscheinlich mehr verblüffen, als die „Millionen-Gustostückerl“ in Genf, Frankfurt, Paris oder Wien.
„Der große Ausstellungs-Saal des Lentos wurde zu einem Parkplatz, auf dem sich künstlerische Vehikel ein Stelldichein geben, auch wenn nur selten ein Motor unter der Haube blubbert.
AUTOS ALS SKULTURE
Aufgeladene Luxusmarken wie u.a. Rolls Royce, Porsche oder Ferrari werden durch Verquickung mit trivialen Bildern aus der Populärkultur entlarvt, gesellschaftshistorische relevante Rollen von Modellen wie dem „Trabant“, dem VW Käfer, dem Mercedes Benz augenscheinlich ans Tageslicht gebracht. „Die Schau zeigt die soziale , künstlerische und wirtschaftliche Relevanz des Autokults aus Künstlerischer perspektive“ ließ man uns bei einem Besuch im Lentos wissen und wir haben dies im 125 Jahr des „selbstfahrenden Vehikels“ kritisch und verblüfft, aber auch höchst unterhaltsam zur Kenntns genommen.
Schön – zumindest aus lokaler Sicht – daß auch ein eam aus der Landeshauptstadt selbst mit einem Fahrzeug vertreten ist : Der Porsche 911 als Fahrrad wurde vom Schreiber dieser Zeilen schon Monate zuvor bei Testfahrten gesichtet und fotografiert.