„Billy the Kid“ auf der Strasse

11 Mai 08:18 2012 von Peter Podznik Print This Article

„Zieh“, schrien da einst in Tombstone die Wayet-Brüder und „Billy the Kid“ zog und war tot


c.p.pozdnik

 

LINZ. Er zog den falschen „Colt“ ! Heute wäre voraussichtlich er der Sieger. Mit dem richtigen Colt. Und das ist der 5-türige 1.1 Liter Inform CT Top Edition in knallrot. Ein Fahrzeug übrigens, das stets von dem Großteil der Automobilisten unterschätzt wird, aber dann, wenn’s d’rauf ankommt, zu beweisen, wie schnell es sein kann, die Größeren stets überrascht. Und das nicht nur beim Parken, sondern auch auf der Bundesstraße.  Denn an seinen Außenmaßen darf man den Colt dieser Tage eigentlich nicht messen, wiewohl das Wägelchen mit seinem 3.940 x 1.695 x 1.550 mm auch in die kleinste Parklücke der Innenstadt paßt und sich damit als Innenstadt-Fortbewegungsmittel fast aufdrängt. Und das nicht nur wegen seines Kampfpreises.

 


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Wer nicht weis, was die beiden Buchstaben „CT“ bedeuten, dem sei’s verraten : „Clear Tec“. Das ist die Namensgebung für ein  Paket an Maßnahmen, die den kleinsten Mitsubishi zum Verbrauchs-Sparefroh stempeln. Denn in der Praxis benötigte der sonst kommode 4-Sitzer bei größtenteils flotter Fahrweise zwischen 5 und 6 Liter im Drittelmix. Wenn es dann auf die A1 geht – nach Wien oder Salzburg von Linz aus – dann ruht sich der rechte Fuß recht kräftig am rechten Pedal aus. Und das bedeutet erstens 160 km/h ohne Mühe  aber auch 8 Liter Sprit.

Mit dieser Fahrweise ist man froh, wenn Ö3 dann flotte Musik spiel, denn das Brummen des 1,1-Liter-Benziners mit seinen 55 k“ (75 PS) wird schon recht brummig und laut. Unverkennbar jedoch die Verwandtschaft zu seinen größeren und sportlicheren großen Brüdern : Der Colt ist zwar kein „EVO en miniature“, aber technisch dennoch ein fahrzeug mit dem Prädikat „state oft he art“:

 


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Fahrwerk und Bereifung lassen keine Wünsche angesichts des Preises offen, denn vorne  gibt es eine Einzelradaufhängung mit Querlenker, hinten McPherson mit Verbundlenkerachse bei einer Bereifung von Pneus der Dimension 185/55 R15. Die Innengräusche sind im Geschwindigkeitsbereich zwischen 100 und 140 km/h mit 67, bzw. 68 Dezibel nicht betäubend, was angesichts der Beschleunigungswerte von 13,7 Sekunden (0 – 100 km/h) irrelevant erscheint.

 

Mit seinem Speed von  - laut Tacho – 170 km/h (gefahren auf der Autobahn nach Passau) ist der „Schlitzaugen-Mini“ für 2 Personen mehr als das Maß der Dinge, stellt man das Preis-/Leistungsverhältnis angesichts der Serien-Ausstattung in Rechnung :  Denn sowohl Preis, wie auch Ausstattung sind in dieser Fahrzeug-Kategorie mit Ton angebend. Klar : Man kann auch dies und das kritisieren. Die sterile Funktionalität im Inneren zum Beispiel, keine Kritik verdient sich der Colt dann im Fahrmodus: 

 


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Das Handling ist für den „Normalo“ nie auszuschöpfen, für den Speed-Freak bleibt der Colt lange gutmütig, bis er dir dann jedoch schnell anzeigt, „Jetzt geht’s los“. Noch ein paar Wort zum „CT“-Kürzel :  Es beinhaltert eine Start-Stop-Automatik ! Bravo, bravo, bravo ! Denn der Colt-Käufer ist sicherlich kein Langstrecken-Hudler, sondern ein Großstadt-Düsi mit hunderten von Ampelkreuzungen. Und dort hilft der Colt sparen. Treibstoff, der bald die Grenze des Zumutbaren erreicht hat. Nicht genug : Neben den „Spritspar-Reifen“ – ja, das gibt’s wirklich – agiert da auch eine „optimierte Getriebeübersetzung“ mit niederviskosem Getriebeöl zum regenerativen Aufladen der Batterie. Ich wusste bis zu diesem Zeitraum nicht einmal, dass es so etwas gibt. Abhängig davon ist auch ein brillianter CO²-Wert von 115 Gramm pro Kilometer.

Was bei einem Auto, das nicht selten voll ausgereizt wird beim Fahren, wichtig ist, sind die Features für die Sicherheit der Fahrgäste : „Lässt nichts zu wünchen übrig“, verriet man uns bei MC in Linz und verwies auf die serienmäßige Stabilitäts- und Traktionskontrolle, den Bremsassistenten, ein komplettes Airbagsystem, und das obligate ABS, die elektrischen Fensterheber, das kühlbare Handschuhfach und das CD/MP3-Radio, sowie  das Lederlenkrad, die Klimaanlage und die Zentralverriegelung mit Fernbedienung.

Genau betrachtet hat dieses Auto nur einen echten Nachteil : Man muß es kaufen, g’schenkt erhält man es leider nicht ! Aber die 10.290,-- Euro sind trotzdem ein Schnäppchen.

Claus Peter Pozdnik.



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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin