Wir sind ihn schon gefahren: AUTOTEST: HONDA CIVICV 2.2 i-DTEC Sport

09 Mai 22:46 2012 von Peter Podznik Print This Article

ATEMBERAUBEND & ATTRAKTIV


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LINZ. Honda präsentierte vor gar nicht langer Zeit seine jüngste Generation des hauseigenen Bestsellers „Civic“. Ein Auto, das in fast all den zuvor das Licht der Welt erblickenden sieben Generationen stets ein „antieuropäischer“ Bestseller war. Doch das Modell 2012 hat sämtliche Voraussetzungen, die Autofetischisten zu verwirren, denn der Outlook des Boliden hat überhaupt nichts mehr mit der schnörkelnden Gestaltungs-Verliebtheit der Asiaten zu tun : Das Design das neuen Civic hat internationales Höchstmaß und läßt den Käufer erahnen, daß da auch die Hightechwelt der Formel-1-agierenden Strömungskanäle ein Wort mitgeprägt hat. Kurz : Der neue Civic ist schön und das ist nicht nur die Meinung des Redakteurs, sondern jene von hunderten von Autoliebhabern, mit denen er durch das Parken des Autos ins Gespräch gekommen ist. In unserer Beurteiling nach einem zweiwöchigen Einsatz hatten wir selbst nur ein Kriterium, das Anlaß gab, zu kritisieren. Doch davon später.



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Anno 1972 erschien erstmals ein Civic in Europa

Der anno 1972 für die Europäer erstmals ins Erscheinungsbild tretende Civic von Honda des Baujahres 2012 ist optisch ein Auto, das ein wenig aus der Zukunft eines Hollywood-Movies zu stemmen scheint, irdisch jedoch ist sein Höchstmaß an derzeitigem Technik-Standard von vorne bis hinten überall spürbar. Wobei man uns gleich ein Top-Modell aufs Aug‘ drückte, weil unter der Motorhaube unseres „Speedys“ ein 2.2 Liter i-DTEC brummelte, der das Auto zu Höchstleistungen trieb, ohne ins Schwitzen zu kommen. Die Ausführung  „Sport“ über der nur mehr die noch diffizilere Edelavriante „Executiv“ thront.  150 PS aus dem Dieselmotor ergeben da wie dort nicht nur einen gewaltigen Vortrieb, so dass es nicht schwer fällt, nicht nur zum potenziellen „GTI-Schreck“ aus europäischen Geblüt‘  zu werden, sondern es bleiben auch „sachgemäß“ im Geldbörsel Vorteile.

 

 


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 Übersetzt : Der Civic ist ein „Sparefroh“, der jedoch aussieht wie das gegenteil. Er bleibt auch dann ein „Sparschwein“, wenn man es nämlich auch äußerst eilig hat. Und damit das Gaspedal malträätiiert !  Im Gegensatz zuMedien- Kollegen haben wir das Kriterium „Anfahrtsschwäche“ nicht entdeckt, denn auf den Bundesstraßen im oberösterreichischen Mühlviertel und im benachbarten tschechischen Sumava  brilliert der flotte Diesel-Wiesel aus Japan mit Brems-&-Beschleunigungs-Stakkatos, wie selten ein Mitbewerber in dieser Fahrzeugkategorie. Und dabei scheint der neue Civic auch seine Bestform erst so richtig auszuspielen:  Denn mit dem 2199 ccm-16V-4-Zylinderturbo brummelt da ein motorsportlich angehauchtes Maschinchen, das so richtig zum „Flitzen“ verleitet.


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Tolles „Diesel-Wiesel“

Und „Flitzen“ ist mit diesem „Diesel-Wiesel“ mehr als möglich, um so manche Stern-,Blau/Weiß- oder 4-Ringe- Betuchte aus dem „Fahrschlaf“  der 6-Zylinder-High Society zu wecken. 350 Nm Drehmoment bei 2000-2750 U/min geben dem Civic  nämlich jenes Vermögen, sich auch mit Fahrzeugen der Oberklasse überall dort „anzulegen“, wo’s um Power und Fahrwerk geht,  wenn man möchte. Und es fahrerisch auch bringt.
Hilfreich für „Sternstunden im gedachten Race“ dazu das super funktionierende 6-Gang-Getriebe, das bei  flotter oder rasanter  Fahrweise gerne, aber auch reichlich bedient wird. Die Gänge lassenm sich ja fast spielerisch einlegen, auch Opa und Oma hätten daran ihre Freude, wenns zum Billa geht. Aber auch „trödeln“ ist bei diesem Auto angesagt, wenn man hofft, trotz Leistung und vorhandener  Übertechnik bei einem Wochenend-Ausflug auch einen Spritverbrauch  eines Kleinstwagens zu erreichen. Theoretisch wärs möglich. Wir konnten das nicht, stecken doch in unseren Eingeweiden noch die Gene eines Jochen Rindt. Aber mit 6 Liter Diesel im „Rallye-Fieber“ und schlappen 4,9 Liter bei der Sightseeing-Tour durch das tschechische Sumava hatten wir jeweils erstaunliche Sparefroheigenschaften am Civic entdeckt.


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Dennoch kultiviert auch wenn‘s mal zur Sache geht

 OK, wir sind Racing- & Rallye-Fans und so war uns der Civic vom Fahrgeräusch her etwas zu kultiviert, denn selbst, wenn man auf der (Deutschen)  Autobahn am Tacho 220 km/h ablesen konnte, blieb es in der Fahrgastzelle geräuschmäßig zu dezent, so zurückhaltend, daß man sich ruhig auch mit den Gästen auf der Rücksitzbank unterhalten konnte.

Als ein Mensch mit einer Körperhöhe von 1.86 cm hat man inzwischen zu Kenntnis genommen, daß die wesentlich kleineren Asiaten sich auf das Körpermaß der Europäer bei Bau ihrer Autos  eingestellt haben. Somit ist auch die Sitzposition des hinter dem Driver sonst zumeist eingezwängten Mitfahrers nicht in Mitleidenschaft gezogen, wenn er nicht das Körpermaß eines Basketballers hat.


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Technik bleibt das Herzstück von Honda


Ein paar Worte noch zur Technik, denn  die war ja schon immer das Herzstück von Honda-Fahrtzeugen, auch wenn beim jüngsten Modell die tolle Karosse wahrscheinlich den stärksten Eindruck für den Normalo hinterläßt:  Mit seinen 150 PS ist der Civic bestens bestückt, das 6-Gang-Getriebe lässt wirklich in keiner Situation Wünsch übrig. Die Scheibenbremsen sind beim Civic immer schon Extraklasse, auch bei der 8. Generation. Man hat ja noch einen Type „R“ in Reserve, mit dem man in den letzten Jahren auch auf der Rundstrecke nicht selten den Mitbewerbern das Heck zeigte und der wird voraussichtlich ja auch noch folgen.  Mit seinem Vorderrad-Anntrieb sind die 11 Meter Wendekreis zwar nicht Rekord, aber selbst zum Wenden in der Innenstadt von Linz  reichlich dimensioniert um in der Pfarrgasse noch zu wenden. Mit seinen Reifendimensionen von 225/45 R 17 gibt er zudem optisch das wieder, was er so gerne an Power im Motorraum zu verstecken sucht. Auch auf dem Parkplatz !  Mit einem 50 Liter-Tankvolumen sollte eine Reichweite von 850 km zu erreichen sein. Das ist zwar nicht das Gelbe vom Ei. Diesbezüglich erinnere ich mich an Fahrzeuge dieser Größenordnung, mit denen ich von Linz bis Paris ohne Nachtanken kam ohne auf den Autobahnen zur Straßensperre geworden zu sein.


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Er verspricht viel und hält viel


So wie der Honda Civic aussen verdammt viel verspricht, so viel kann er in der Ausstattung auch halten, sodaß angesichts dessen, was da alles serienmäßig dabei ist, die 30.000,-- Euro-Grenze doch deutlich unterschreidet. Wiewohl das Top-Modell  „Executive“ heißt, steht die Ausführung „Sport“ dem Topmodell kaum nach.  Die Liste dessen, was er gegenüber der Bestmodell-Ausführung nicht beinhaltet hat ist kürzer, als das, was ihn sonst komplettiert : Also da sind  wie folgt : keine elektrische Servolenkung, keine Einparkhilfe, keine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Denn zur Serienausstattung gehören Front-,vordere seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, Bremsassistent, Isofix, Klimaautomatik, ein CD-Audiosystem mit AUX/USB-Anschluß, elektrisch verstellbare Aussenspiegel, die sich auch beheizen lassen, 4 elektr. Fensterheber, ein Bordcomputer, ein Tempomat,  ein Licht- und Regensensor, das Multifunktionslenkrad, Lederpolsterung ,   eine Rückfahrkamera,  Nebenscheinwerfer, Aluräder, abgedunkelte Seitenscheiben, , eine Alarmanlage und das Keyless-Go-Schlüsselsystem.


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NUR FAHREN MUss MAN DAS Auto noch selbst. Und sich die Zeit nehmen, vor Antritt der erstem Fahrkilometer zwei Stunden einzuplanen, sich all das Durchzulesen, was man mit den Auto alles „anstellen“ kann und mit welchen Hebeln und Druckern es zu bewerkstelligen ist. Wie in meinem Fall, wo ich rund 5 Minuten benötige zu entdecken, wo der Tankdeckenhebel sich versteckte.

Fazit : Der Honda Civic ist jeden müden Cent, den er kostet wert ! Motor & Getriebe, Fahrwerk und Traktion, innen- und Kofferraum, Schutz  und Sicherheit sind u.a. Kriterien, die das derzeitige Maß der Automobilwelt an der Spitze mitbestimmen,  Der Preis ist angesichts dessen, was alles serienmäßig mitgeliefert wird, adäquat.

Claus-Peter Pozdnik   



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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin