Die Lebens - Wertschätzungs - Tour eines Spinners

26 Sep 19:54 2012 von Mag. Andreas Prammer Print This Article

Die Lebens - Wertschätzungs -Tour eines Spinners, ist der vielversprechende Titel von Christian Thalhammers  Vortrags - Reihe, die am Sonntag dem 30. September in Pichling ihren Auftakt hat


Christian am Weg zum Piz Buin in Vorarlberg / Foto: Gregor Hartl

Die „Lebens- Wertschätzungs-Tour eines Spinners“ ist der vielversprechende Titel von Christian Thalhammers  Vortrags - Reihe, die am Sonntag dem 30. September in Pichling startet. Zu Beginn des Jahres ist in ihm die Idee gereift seine Leidenschaften, Berge und Tiere,  in einem Projekt zu verbinden. Das Ziel: Die 7 Summits Austria - die Strecken dazwischen mit dem Rad zu bewältigen und das Ganze zum Wohle des Tierschutzes in Österreich. 


Christian am Gipfel des Großvenediger in Salzburg / Foto: Gregor Hartl

Der höchste Berg in jedem Bundesland wurde bestiegen, da zwei von ihnen  an den Landesgrenzen liegen, bleiben die 7 Summits Austria über. Sein Weg führte ihn quer durch Österreich vom Hermannskogel - 542 m in Wien über den Geschriebenstein - 884m im Bürgenland, den Schneeberg - 2076m in NÖ, den Dachstein – 2996 m in der Steiermark und OÖ, den Großvenediger – 3667 m in Salzburg, den Großglockner 3798 m in Kärnten und Tirol und den Biz Buin -3312 m in Vorarlberg.


1100 km in die Pedale getreten - 60 Stunden am Rad und 70 Stunden in den Bergen verbracht und laut eigener Aussage:  „…..jeder Meter, jede einzelne Stunde waren es wert geradelt und gestiegen zu werden.“


Christian am Kleinglockner, beim Übergang zum Großglockner / Foto: Gregor Hartl

Beruflich im Sozialbereich angesiedelt ist ihm altruistisches Handeln geradezu ein Herzensanliegen. In der Arbeit mit Suchtkranken erlebt er so einiges und strahlt dennoch große Ruhe aus. Durchtrainiert und braungebrannt - gut sieht er aus, wenn er das erste Mal vor einem steht. Man nimmt ihm seine 50 Jahre nicht wirklich ab und seine Ausstrahlung lässt ihn noch jünger erscheinen.

In den vergangenen Jahrzehnten absolvierte Christian Thalhammer Bergtouren in den Anden, dem Himalaya Gebirge und den Alpen.  Fremde Kulturen faszinieren ihn seit jeher. Er fühlt sich wohl in der Fremde und reduzierte Lebensbedingungen machen ihm nichts aus. Der Mann und seine Reise wirken inspirierend auf mich, als er mich kontaktierte und fragte, ob ich ihn auf einer Tour begleiten würde. 


Christian am Gipfel des Piz Buin / Foto: Gregor Hartl

3 Wochen später standen wir bei strömendem Regen am Parkplatz der Gosauseen, kurz davor den Dachstein zu besteigen. Die Idee einer Lebens Wertschätzungs- Tour gefiel mir. Es goss wie aus Kübeln an diesem Tag und dennoch war die Stimmung ausgezeichnet.  An Wetterkapriolen war so ziemlich alles dabei, was Österreich zu bieten hat. Die Hochtourensaison startete gerade erst und weiter oben herrschten winterliche Bedingungen, die das Projekt erheblich verschärften.


.....am Weg zum Piz Buin..../ Foto: Gregor Hartl

Christian wurde außerdem von Fotograph und Bergfreund Gregor Hartl auf die drei höchsten Berge der Tour begleitet. Nach einer gemeinsamen Woche in den Bergen, einiger Monstertouren, Schneestürmen, Regen und viel Entbehrung, erreichen die beiden nach vollbrachtem Werk, wieder die Heimat Linz.


Fotograph Gregor Hartl und Christian Thalhammer beim Großglockner

Anlässlich seiner Vortragstour sprach Regionews mit Christian Thalhammer über seine Tour und seine Träume dahinter:

 

Regionews: „Was genau war deine Grundidee und deine Absicht hinter dem Projekt „7 Summits for animals?“


Christian Thalhammer:
„Der Versuch Dinge, die ich Zeit meines Lebens gerne gemacht habe, zu verbinden mit meiner Zuneigung zu Tieren. Ich bin als Bauernbub groß geworden und habe so, eine tiefe Verbindung zu unseren Tieren bekommen. Ich wollte ganz einfach meine Leidenschaften für mich auf eine aufregende und angenehme Art verschmelzen lassen, aber natürlich auch ein paar Steine ins Rollen bringen. Ich möchte allerdings nicht mit schrecklichen Todesbildern und negativen Gedanken das Thema Tierschutz in den Mittelpunkt rücken, sondern ein schönes Bild unseres Landes und seiner Habitanten zeichnen, um so auf das Thema aufmerksam zu machen.


Mit dem Bike geht es durch Galtür....Foto: Gregor Hartl

Regionews: „Welche Message willst du über das Projekt transportieren?“


Christian Thalhammer
: „Es geht mir natürlich schon um die Tiere, aber grundsätzlich geht es mir um Leben an sich, um Wertschätzung - wie man miteinander umgeht, wie man sich gegenüber anderen Lebewesen verhält. Leben sollte das wertvollste auf der Welt sein. Wie unsere Welt manchmal mit dem Leben anderer umgeht, vor allem mit dem Leben anderer Lebewesen, das versteh ich einfach nicht…“


Regionews:
„Du bist ein erfahrener Bergsteiger mit Besteigungen im Himalaya, in den Anden und den Alpen. Ist dir die Idee auf einer dieser Touren gekommen?“


Christian Thalhammer
: „In diesem konkreten Fall war dies eine sehr spontane Idee. Grundsätzlich bin ich in einem Sozialberuf tätig und das Gefühl helfen zu können, ist ein sehr angenehmes Gefühl für mich. Insofern war der Gedanke, bei uns zu Hause, mit relativ einfachen Mitteln die Tour zu machen, sehr reizvoll. Mit dem Tag an dem ich beschlossen hatte, die Tour zu machen wurde es immer wichtiger und mittlerweile bin ich sehr froh zu sehen, dass eine kleine Lawine los getreten wurde."


Regionews:
„Wie wurde die Idee von den Vereinen und den Sponsoren grundsätzlich aufgenommen?“


Christian Thalhammer
: „Prinzipiell wurde sie sehr gut aufgenommen und Unterstützung bekam ich von allen möglichen Seiten. Ich selbst dachte mir allerdings, da werden jetzt Tausende Euro auf das extra eingerichtete Spendenkonto eingehen….dem war nicht so. Offensichtlich ist die Bereitschaft für solche Projekte etwas herzugeben beim Durchschnittsbürger nicht all zu hoch. Mir ist es eigentlich am Wichtigsten mich für etwas einzusetzen, dass mir wirklich am Herzen liegt."


Fantastische Naturerlebnisse begleiten ihn auf seiner Tour / Foto: Gregor Hartl

In den Diavorträgen geht’s mir darum, die Ohren etwas zu spitzen, die Augen der Menschen zum Leuchten zu bringen und somit Inspiration zu geben die Menschen für das Thema Tierschutz zu sensibilisieren."


Regionews:
„Wem kommen die erwirtschafteten Einnahmen konkret zu Gute?“


Christian Thalhammer
: „Mir ist und war sehr wichtig, das Geld an Professionisten weiterzugeben, bei denen das Geld gut aufgehoben ist. Das Linzer Tierheim und die Vier Pfoten sind hierbei sehr verlässliche Partner, die mein vollstes Vertrauen genießen. Schön ist zu sehen, das es auch Menschen gibt, die am selben Strick ziehen.“


Regionews:
„Ist es für dich denkbar, ein ähnliches Projekt für Menschen zu initiieren?“


Christian Thalhammer
: „Auf jeden Fall. Wenn es um den Umgang miteinander geht, um die Wertschätzung dem Leben an sich gegenüber, wenn es darum geht zu helfen, jederzeit. Ich denke ein guter Umgang mit Tieren und ein guter Umgang mit Menschen bedingen einander und in den meisten Fällen geht dies einher."


Der letzte Berg ist geschafft...Schuhe ausziehen ist bekanntlich besser als...Foto: Gregor Hartl

Regionews: „Was waren so die aufregendsten und schönsten Momente auf deiner Tour?“

Christian Thalhammer: „ Aufregend war es eigentlich immer, aber positiv. Was mir spontan dazu einfällt, sind die Gedanken beim Bettgehen auf den Hütten. Man lässt die Tage geistig  Revue passieren und verarbeitet sehr viele schöne Gedanken, kurz vorm Schlafengehen. Das waren immer wieder wunderschöne Momente für mich. Natürlich sind auch eher grenzwertige Erfahrungen Teil eines solchen Projektes, die aber alle gut ausgegangen sind.“

Termine seiner Vorträge:
30. September 2012 um 18 Uhr im Pfarrsaal Pichling
weitere folgen...
(AP)

 



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