Der Angriff der Schattenbanken

18 Feb 20:26 2013 von Mag. Nicole Scharinger Print This Article

Shadow Banking breitet sich im Finanzsystem aus wie ein Tumor im lebenden Organismus - leise und unauffällig, jedoch mit größter Zerstörungskraft.

Schattenbanken sind nicht zu unterschätzen, sie können Finanzkrisen beschleunigen oder sogar auslösen.

Vier Jahre nach Ausbruch der großen Wirtschaftskrise durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman-Brothers sind Hedgefonds und Co. durch jüngste Ereignisse jetzt wieder in aller Munde. "Eine Schattenbank ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein Kreditinstitut, das keine offizielle Banklizenz besitzt und damit auch nicht von den entsprechenden Überwachungsorganen kontrolliert wird." (Duden: Neues Wörterbuch der Szenesprachen).

 


REGIONEWS / mediabox.at
Bei einer Schattenbank handelt es sich hauptsächlich um Hedgefonds, Geldmarktfonds oder Institute für besonders riskante Geschäfte. Die Dunkeziffer dieser düsteren Praktiken ist groß, da sich viele Hedgefonds in sogenannten Steuerparadiesen befinden.

2011 setzten Hedgefonds 67 Billionen Dollar um. Das ist ein Viertel aller weltweit getätigten Finanztransaktionen. Den größten Einfluss haben Schattenbanken zwar in Asien und in den USA, Shadow Banking gilt jedoch als Risiko für das gesamte globale Geldsystem. Die Geschäftsbeziehungen zwischen Schattenbanken und normalen Bankinstituten sind sehr eng, dadurch steigt auch für die europäischen Finanzmärkte das Risiko.

Hat eine Schattenbank Probleme kann das auch Schwierigkeiten für eine normale Geschäftsbank nach sich ziehen. Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) hat den Finanzstabilitätsrat mit der Beaufsichtigung und systematischen Risiko-Untersuchung von Schattenbanken beauftragt und erwartet sich 2013 befriedigende Ergebnisse in punkto mehr Transparenz und Kontrolle von Schattenbanken.



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