Vorarlberg: „Wir haben es nicht gut gemacht.“ Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch

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„Wir haben es nicht gut gemacht.“ Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch ::
© Max-Frisch-Archiv Zürich, Foto: Mario Dondero/SV
07 Mär 15:35 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Veranstaltung am Dienstag, 14. März 2023 im Theater KOSMOS

Bregenz (VLK) – Am Dienstag, 14. März 2023, wird im Theater KOSMOS der mit Spannung erwartete Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch präsentiert: intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur. Jürgen Thaler, Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek, spricht mit Renate Langer, Mitherausgeberin des Briefwechsels. Aus den Briefen lesen Hubert Dragaschnig, künstlerischer Leiter des Theater KOSMOS, und die Schauspielerin Sabine Lorenz. Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). Online-Reservierungen bis 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn: www.theaterkosmos.at (Restkarten an der Abendkassa, Tel +43 (0)5574-44034 13). Eine Veranstaltung des Felder-Archivs in Kooperation mit dem Theater KOSMOS.

Renate Langer, Literaturwissenschaftlerin und Universitätslektorin in Salzburg und neben Hans Höller, Thomas Strässle und Barbara Wiedemann Mitherausgeberin, erläutert an diesem Abend im Gespräch mit Jürgen Thaler den bei Piper Suhrkamp 2022 unter dem Titel „Wir haben es nicht gut gemacht“ erschienenen Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Die Korrespondenz wurde seitens der Bachmann- wie auch der Frisch-Forschung kenntnisreich kommentiert. Er zeigt die enge Verknüpfung von Leben und Werk, zeichnet ein neues, überraschendes Bild der Beziehung zwischen den beiden und stellt tradierte Bewertungen und Schuldzuweisungen in Frage.

Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und ‚Coverstar‘ des „Spiegel“ – bringt gerade ihr Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ auf Sendung. Max Frisch – erfolgreicher Romancier und Dramatiker, der noch im selben Jahr den Büchner-Preis erhält – ist in dieser Zeit mit Inszenierungen von „Biedermann und die Brandstifter“ beschäftigt. Er schreibt der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in rund 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos. In den Büchern von Bachmann und Frisch hinterließ diese Liebe Spuren, die zum Teil erst durch die Korrespondenz erhellt werden können.

Ingeborg Bachmann, geboren 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden „Die gestundete Zeit“ (1953) und „Anrufung des Großen Bären“ (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. „Malina“ (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb 1973 in Rom.

Max Frisch, geboren 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman „Stiller“ (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane „Homo faber“ (1957) und „Mein Name sei Gantenbein“ (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb 1991 in Zürich.

Sabine Lorenz, geboren 1972 in Mainz. Lebt in München und Lindau. Engagements an diversen Theatern in Deutschland und der Schweiz. Als Fernseh- und Filmschauspielerin arbeitete sie u.a. mit Andreas Herzog.

Hubert Dragaschnig, geboren 1959 in Bludenz. Lebt als Autor, freier Schauspieler und Regisseur in Bregenz. Gründer und künstlerischer Leiter des Theater KOSMOS.


Quelle: Land Vorarlberg



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