Wien: „Rote Box“ wird auf ganz Wien ausgerollt – Stadt Wien und BIPA setzen Zeichen gegen Periodenarmut

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Wien

14 Sep 10:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Start Mitte Oktober - Gaál, Hacker und BIPA-GF Geyer betonen Wichtigkeit der Maßnahme

Mitte Oktober ist es soweit. Das erfolgreiche Projekt „Rote Box“ wird fortgesetzt und auf ganz Wien ausgerollt. Mädchen und Frauen, die Unterstützung benötigen, erhalten dann ein Gutscheinheft für kostenlose Periodenprodukte in Jugendzentren und Sozialmärkten. Die extra designte „Rote Box“ wird in den Regalen aller Wiener BIPA-Filialen zu finden sein.

17.000 Tampons oder Binden braucht eine Frau im Laufe ihres Lebens. Die Kosten dafür summieren sich auf rund 3.000 Euro. Für viele stellt die Periode eine große finanzielle Belastung dar. Frauen und Mädchen, die von Periodenarmut betroffen sind – also sich Periodenartikel nur schwer oder gar nicht leisten können –, müssen häufig auf unhygienische und gesundheitsschädliche Alternativen wie Stoffreste oder Klopapier ausweichen.

Die „Rote Box“ soll dem entgegenwirken. Ab Mitte Oktober erhalten Mädchen und Frauen, die diese Unterstützung brauchen, in jeder BIPA-Filiale in Wien monatlich eine Packung „Rote Box-Binden“ oder eine Packung „Rote-Box-Tampons“ kostenlos.

Gaál und Hacker: Periodenprodukte dürfen keine Geldfrage sein

„Jede Frau und jedes Mädchen in Wien soll Zugang zu Monatshygiene-Artikeln haben – das ist ein Grundbedürfnis. Periodenprodukte dürfen für Frauen auf keinen Fall eine Geldfrage sein! Keine Frau und kein Mädchen soll vor der Frage stehen, ob sie sich Tampons und Binden leisten kann. Deshalb rollen wir die ,Rote Box‘ jetzt auf ganz Wien aus“, sagt Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Und: „Mit der Ausrollung wird eine weitere Maßnahme aus der großen Frauenbefragung ,Wien, wie sie will‘ umgesetzt. Die Wienerinnen haben sich mehr niederschwellige Angebote im Gesundheitsbereich und kostenlose Periodenprodukte gewünscht. Diesen Wunsch machen wir jetzt zur Realität.“

„Die ,Rote Box‘ ist eine Maßnahme für gesundheitliche Chancengerechtigkeit. Das Pilotprojekt hat uns gezeigt, wie notwendig es für zahlreiche Mädchen und Frauen ist, Binden und Tampons kostenlos zu bekommen. Ich freue mich sehr, dass wir mit BIPA einen Partner an Bord haben, der diese großartige Unterstützung ermöglicht“, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

„Als österreichisches Unternehmen mit einer Frauenquote von 98% ist es uns besonders wichtig, Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen und den Zugang zu Periodenprodukten unabhängig vom Einkommen – gemeinsam mit der Stadt Wien – zu ermöglichen. Wir sind froh, mit der BIPA-Marke BI COMFORT und unserer Infrastruktur einen Beitrag leisten zu können“, so Markus Geyer, Geschäftsführer von BIPA.

„Es ist nicht selbstverständlich, sich Tampons oder Binden kaufen zu können. Die Rote Box hilft. Und sie hilft zielgenau jenen, die in Zeiten der Teuerung unsere Solidarität brauchen. Wir arbeiten mit Jugendzentren und Sozialmärkten zusammen, die die Gutscheinpässe an Mädchen und Frauen weitergeben“, so Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit.

Das Pilotprojekt zur „Roten Box“ in der Brigittenau verlief sehr erfolgreich. Im Zeitraum von drei Monaten wurden – ebenfalls in Zusammenarbeit mit BIPA – rund 80.000 Tampons und 95.000 Binden für Mädchen und Frauen zur Verfügung gestellt.

Frauenbefragung: Wienerinnen wünschen sich mehr Zeit, mehr Raum und mehr Chancen

Die Ausweitung der „Roten Box“ auf ganz Wien ist eine konkrete Maßnahme, die auf Basis der Ergebnisse der großen Frauenbefragung „Wien, wie sie will“ umgesetzt wird. 15.500 Wienerinnen haben in mehr als 77.000 Antworten ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse mitgeteilt. Die Ergebnisse sind die Grundlage für konkrete Maßnahmen und Projekte der nächsten Jahre. Weitere konkrete Maßnahmen, die bereits auf Basis der Ergebnisse der Frauenbefragung umgesetzt worden sind: das 5. Frauenhaus, die Mädchen*zone in Favoriten, das Projekt „Mädchen feiern Technik“ und die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Berufen – etwa über waff-Stipendien. / Schluss


Quelle: Stadt Wien



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