Notar in Konkurs: 90 Mio. Euro Forderungen
Der Ex-Notar ist auch wegen schwerer Untreue angeklagt
WIEN. Wirtschaftskrimi mit Folgen: Da ein Wiener Notar Konkurs angemeldet hat, betragen die angemeldeten Forderungen der Gläubiger derzeit insgesamt 90 Millionen Euro.
Treuhandgeld bis jetzt noch nicht auffindbar
Was einem jungen Paar aus Wien widerfahren ist, ist nur ein Kapitel in einem spektakulären Wirtschaftskrimi: Sowohl Bauträger als auch Notar gingen in Konkurs.
Damit nicht genug: Treuhandgeld, das die Wohnungskäufer bei dem Notar hinterlegt hatten, blieb bis dato unauffindbar.
Allein im Fall des jungen Paares handelt es sich um 11.250 Euro Grunderwerbssteuer, die sie nach Vertragsabschluss auf dem Treuhandkonto des Notars hinterlegt hatten.
Notar von der Kammer ausgeschlossen
Das junge Paar suchte bei der Notariatskammer um finanzielle Entschädigung, doch bisher erfolglos. "Es wurde uns nur gesagt: Der Notar ist in Konkurs, wenden Sie sich an den Masseverwalter", so Wohnungskäuferin Martina Glatz.
Sie sind nicht die Einzigen, die ihr treuhänderisch hinterlegtes Geld vermissen. Laut Masseverwalter betragen die angemeldeten Forderungen aller Klienten und Gläubiger rund 90 Millionen Euro.
Der Notar wurde aus der Notariatskammer ausgeschlossen, gegen ihn wurde inzwischen auch Anklage wegen schwerer Untreue erhoben. Laut Gutachter ist er aber zurzeit nicht verhandlungsfähig. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
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