Information der Ärztekammer Oberösterreich anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember

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27 Nov 00:59 2014 von Elfriede Leibetseder Print This Article

Ein normaler sozialer Umgang mit HIV-Infizierten ist unbedenklich. Die schlimmste Nebenwirkung ist die soziale Ausgrenzung

Linz. Wie man sich nicht mit HIV anstecken kann:

Handschlag, Anhusten, gemeinsame Toiletten oder gemeinsames Ess-Geschirr: Auf diesem Weg kann man sich nicht mit dem AIDS-Virus anstecken


 


Das „humane Immundefizienz-Virus“ (HIV) wird ausschließlich durch bestimmte Körperflüssigkeiten übertragen, nämlich durch Blut, Sperma, Sekret der Analschleimhaut, durch Scheidensekret oder Muttermilch.


 


Nicht ansteckend sind: Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Harn und Stuhl, denn da reicht die Viren-Konzentration nicht für eine Ansteckung aus.


 


Ansteckend sind: Ungeschützter Geschlechtsverkehr (homo- wie heterosexuell) und die gemeinsame Verwendung von Injektionsnadeln beim Drogenkonsum sind unverändert seit Beginn der Epidemie die Hauptübertragungswege des HIV.


 


 Unbegründete Ängste


„Die Ansteckungsmöglichkeiten mit dem HIV sind klar definiert und man muss eine aktive Handlung setzen, um sich zu infizieren. Es ist nicht schwer, sich vor dem HIV zu schützen, etwa mit Kondomen oder Einwegspritzen. Trotzdem haben viele Menschen Angst und würden sich zum Beispiel nicht freiwillig neben eine infizierte Person setzen, ihr nicht die Hand schütteln, sie gar zum Essen einladen oder dieselbe Toilette benutzen. Dabei sind die Ängste, sich auf diese Art anzustecken, vollkommen unbegründet. Ein normaler sozialer Umgang in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz ist unbedenklich“, so Dr. Maria Geit von der HIV-Ambulanz der Abteilung Dermatologie im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Linz, in der ein Großteil der Oberösterreicher mit HIV betreut wird.


 


HIV wird nicht übertragen durch….. Hautkontakt (Händeschütteln, Streicheln),   Küsse, Zungenküsse Anhusten oder Niesen,   Geschirr, Kleidung, Wäsche,   Sanitär- und Wellnessanlagen (Toilette, Sauna,Schwimmbad etc.)Insektenstiche.


 


Vorsicht, aber keine Panik bei Erster Hilfe: HIV-infizierte Körperflüssigkeiten wie Blut können eine gesunde Haut nicht durchdringen, wohl aber kleine, nicht vollständig verheilte Wunden, daher immer Einweghandschuhe verwenden, wie sie in jedem Erste-Hilfe-Kasten zu finden sind.


Piercen, Tätowieren, Ohrlochstechen, Maniküre, Akupunktur: bei stechenden bzw. schneidenden Gegenständen sind Einweg-Materialien verpflichtend. Eingriffe nur von qualifizierten Fachkräften machen lassen.


In Arztpraxen und Krankenhäusern bzw. bei Blut- und Plasmaspenden gelten punkto HIV-Sicherheit strengste Vorschriften. Bei Blut- und Plasmakonserven besteht ein extrem niedriges Restrisiko von Infektionen. Wer möchte, kann daher bei geplanten Operationen mit einer Eigenblut-Spende vorsorgen.


Worauf noch achten beim Zusammenleben:


Bei Essbesteck und Zahnbürsten gibt es keine HIV-Übertragung. Das HI-Virus wird bei 60 Grad in der Waschmaschine (blutige Kleidung, Handtücher etc.) sowie im Geschirrspüler abgetötet. Rasierer sollte man nicht mit HIV-infizierten Personen teilen, auch wenn bisher keine Ansteckung dadurch nachgewiesen wurde.


 


Zärtlichkeiten mit einem HIV-infizierten Partner sind unproblematisch. Ausnahme: bei blutenden Verletzungen im Mund bzw. offenen Wunden oder Herpes (Fieberblase) an den Lippen sicherheitshalber auf Küsse verzichten. Das gilt auch bei Geschwüren im Genitalbereich (Oralverkehr).


 


„HIV-positive Menschen, die von ihrer Infektion wissen, werden bei uns heute medizinisch gut betreut. Die schlimmste Nebenwirkung, die sie zu befürchten haben, ist die soziale Ausgrenzung. Das beste Mittel dagegen ist sachliches Wissen über das HI-Virus“, so Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ.


www.aekooe.at | www.infofueraerzte.at | www.gesund-in-ooe.at


Quelle: REGIONEWS Presse-Artikel



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Elfriede Leibetseder, Pressekonsulentin

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