Wohnbaustadträtin Kathrin Gaa - 118 Jahre altes Gründerzeit-Juwel in Neubau erstrahlt in neuem Glanz

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Wien

06 Jän 16:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Liebevolle und klimafreundliche Sanierung in der Zieglergasse: Kreativräume, belebte Erdgeschoßzone und neuer Innenhof

Mit Bedacht sanierte Stiegenhäuser mit Stuckdecken und restaurierten Geländern, ein neu gestalteter und begrünter Innenhof und moderne Wohnungen: Nach der Generalsanierung erstrahlt das Haus in der Zieglergasse 25 in Neubau wieder als Schmuckstück. „Die Wohnqualität der Bewohnerinnen und Bewohner wird durch die Sanierung gesteigert“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal beim Besuch des Gründerzeithauses. Und: „Die Sanierung des Gebäudes in der Zieglergasse ist ein Vorzeigeprojekt. Das historische Stadtbild bleibt erhalten, gleichzeitig wird die Lebensqualität für die Mieterinnen und Mieter deutlich verbessert“, so Gaal.

1902 errichtete Altbau-Perle mit Mix aus Kunst, Kulinarik und Kreativräumen auf der neuen „kühlen Meile“ Zieglergasse

Das 1902 errichtete Gebäude in Neubau wurde umfassend erneuert und bietet jetzt modernes Wohnen und neues Flair für alt eingesessene und neue Bewohnerinnen und Bewohner. Mitten im 7. Bezirk liegt das im Jahr 1902 errichtete Haus mit einer spannenden Geschichte, die eng mit der Arbeiterbewegung verknüpft ist.

Aus 46 Wohneinheiten vor der Sanierung wurden nun 58 Wohnungen. Zwölf neue Wohnungen sind durch einen Dachgeschoßausbau (elf Dachgeschoßwohnungen) und den Umbau eines Lokals entstanden. Zehn Lokale bietet das Gebäude.

Spannend ist der Nutzungsmix im Haus. Ein Restaurant an der Ecke zur Seidengasse belebt das Erdgeschoß, Studioräume für das Theater „studio brut“, eine Arztpraxis, ein Fotostudio und Büroräume für Kreative ergänzen das Angebot.

„Wien setzt in seinen Gründerzeitvierteln seit vielen Jahren auf die Sanfte Stadterneuerung, um historische Häuser mit der Wohnbauförderung „fit“ zu machen und den Mieterinnen und Mietern auch in den nächsten Jahrzehnten ein lebenswertes Zuhause zu bieten. Durch Sanierungen wird Energie gespart und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der Charme der Stadt bleibt erhalten und die Lebens- und Wohnqualität der Bewohnerinnen und Bewohner steigt deutlich“, so Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

„Das neu sanierte Haus passt durch die leistbaren, hochwertigen Wohnungen, seinen Raum für Kunst und Kultur, für alteingesessene Gastronomie und für junge Wirtschaftstreibende genau zu Neubau. Ein Vorzeigeprojekt auf der neuen Kühlen Meile Zieglergasse!“, so Bezirksvorsteher Markus Reiter.

„Das macht Wien aus. Sozial orientierter Wohnbau sichert, mitten im 7. Bezirk, leistbares Wohnen in hochwertiger Qualität. Wertvoll ist auch das kulturelle Engagement des Liegenschaftseigentümers PUBA. Das Theater brut - Koproduktionshaus Wien nutzt hier einen ebenfalls sanierten und leistbaren Theatersaal. Hinzu kommt im Frühjahr 2020 zieglergassenseitig eine Fassadenbegrünung“, so Bezirksvorsteher-Stellvertreter Gallus Vögel.

Charakter des Gründerzeit-Schmuckstücks bleibt erhalten

Der Charakter der gründerzeitlichen Bausubstanz konnte in der Zieglergasse 25 trotz der Baumaßnahmen erhalten werden - sowohl außen, als auch im Stiegenhaus.

„Die Privatstiftung zur Unterstützung und Bildung der ArbeitnehmerInnen (PUBA) legt darauf Wert, die Substanz ihrer gründerzeitlichen Gebäude zu bewahren und Werte zu erhalten. Der Kontakt zu den Mieterinnen und Mietern ist dabei eine wesentlicher Faktor“, so Michael Gehbauer, Geschäftsführer der Eigentümerin PUBA.

Der Eigentümerin ist es gelungen, die Tradition der Liegenschaft mit der prägenden Geschichte der Arbeiterbewegung zu schützen, leistbares Wohnen zu sichern und das Haus für neue Nutzungen zu öffnen.

Mit der Modernisierung leerstehender Wohnungen und der Errichtung von neuen Wohnungen in dem mehr als 850 Quadratmeter großen Dachgeschoß bietet das Haus nun ein attraktives Wohnungsangebot. Sämtliche allgemeinen Teile wie z.B. Fassaden, Fenster, Stiegen wurden instandgesetzt und die technische Infrastruktur modernisiert. Zusätzlich wurden Müll- und Fahrradabstellräume geschaffen.

Mehr Lebensqualität durch geförderte Sanierung

Der Start für den Baubeginn erfolgte im Winter 2016/17, nach rund zwei Jahren wurde die Sanierung im Herbst 2019 fertiggestellt. Bauherr ist die Privatstiftung zur Unterstützung und Bildung von ArbeitnehmerInnen (PUBA), für die Planung sind Schwalm-Theiss & Bresich ZT GmbH verantwortlich.

Die Gesamtbaukosten des Projektes betragen rund 6,6 Millionen Euro. Die Stadt Wien förderte die Sanierung mit insgesamt rund 4,9 Millionen Euro in Form von Landesdarlehen und-zuschüssen.

„Die komplette Modernisierung eines alten Gebäudes ist sowohl für die Eigentümerschaft, als auch die Bewohnerinnen und Bewohner ein großes Unterfangen. Die Sockelsanierung ist das ideale Förderinstrument, um hier Unterstützung zu bieten“, meint Gregor Puscher, Geschäftsführer des wohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung. Die Stadt Wien investiert bereits seit Jahrzehnten in die Wohnhaussanierung und sanfte Stadterneuerung. Der wohnfonds_wien hat die Sockelsanierung des Wohnhauses im 7. Bezirk begleitet.

Der geförderte Wohnbau in Wien sichert seit Jahrzehnten leistbare Wohnungen und deckt den wachsenden Wohnungsbedarf der Wienerinnen und Wiener. Die Förderung der Sockelsanierung hat zum Ziel, alte Wohnhäuser zu neuem Glanz zu bringen. Dabei werden sowohl die alte Bausubstanz als auch bestehende Wohnungen modernisiert sowie neuer zeitgemäßer Wohnraum geschaffen.

Barrierefreiheit, Freiflächen und ökologische Maßnahmen

Vier neue Aufzugsanlagen verbessern im Haus Zieglergasse 25 den barrierefreien Zugang der Bewohnerinnen und Bewohner zu ihrer Wohnung. Die transparenten Liftschächte im Innenhof unterstützen die Gestaltung der Grünflächen im Hof. Neben einigen neuen Balkonen im Innenhof sind für die Mieterinnen und Mieter der neuen Dachgeschoßwohnungen großzügige Terrassenflächen entstanden. Ökologisch wirksam sind auch die thermisch-energetischen Maßnahmen. Mit einer umfangreichen Wärmedämmung und der Versorgung über Fernwärme erreicht die Einsparung des Heizwärmebedarfs rund 60 Prozent.

Adresse mit prägender Geschichte wird zu Wohnhaus mit Nutzungsmix

Das Haus mit der Adresse Zieglergasse 25/Seidengasse 15-17 diente bis Ende des 19. Jahrhunderts der Buchdruckergewerkschaft als Ausbildungsstätte. Danach wurden die Schulungshäuser umgebaut. In dem 1902 errichteten Haus befand sich von 1902 bis 1984 ein Turnsaal für den Arbeitersportverein. Ab 1927 wurde das Gewerkschaftshaus durch den Reichsverband bzw. die Regierungsgewerkschaft besetzt und 1939 verkauft. Im Jahr 1989 erfolgte die Adaptierung des ehemaligen Turnsaals im Keller als Theaterraum des freien Wiener Ensembles Theater m.b.H. und dient seit 2007 dem Theater „studio brut – events“ als Proberaum und -bühne.

Im Erdgeschoß befinden sich die historischen Archive der Gewerkschaft der Privatangestellten und der Druckergewerkschaft. Auch die „LIK Akademie für Foto und Design“ fand hier eine neue Heimat.

Das Haus mit Geschichte bietet nun moderne Wohnungen und einen neu gestalteten Innenhof. Das geförderte Projekt ist ein Beispiel mit Vorbildwirkung – dafür, dass zentrumnahes Wohnen in Wien ökologisch, stadtbildprägend, leistbar und sozial nachhaltig sein kann.

Die Stadt Wien investiert seit Jahrzehnten kontinuierlich in die Wohnhaussanierung, die erfolgreich vom wohnfonds_wien, Fonds für Wohnbau und Stadterneuerung betreut wird.

2018 wurden in der Sanierung 110 Projekte mit 3.332 Wohneinheiten fertiggestellt. Das Bauvolumen/die Gesamtbaukosten: 152,7 Millionen Euro. Die Fördermittel der Stadt Wien betragen rund 89 Millionen Euro.

Aktuell befinden sich insgesamt 197 Wohngebäude mit rund 17.500 Wohneinheiten in Bauvorbereitung oder Sanierung. Die Gesamtbaukosten dafür machen etwa 693 Mio. Euro aus. Die Fördermittel der Stadt Wien betragen rund 377 Mio. Euro.


Quelle: Stadt Wien



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