Wien: Wiener ÖVP sieht Gefahr für Bildungsstandards und fordert Maßnahmenpaket für Volksschulen und Kindergärten

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Wien

05 Mai 17:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Wiener ÖVP forderte heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz angesichts der – ihrer Ansicht nach – besorgniserregenden Situation im Bildungsbereich rasch umfangreiche Maßnahmen in Kindergärten und Volksschulen der Stadt. Hierbei seien vor allem Sprachprobleme als gravierende Angelegenheit identifiziert worden. Landesparteiobmann und Stadtrat Karl Mahrer wies darauf hin, dass 60% der SchülerInnen mit Deutschproblemen beim Schuleintritt bereits in Österreich geboren wurden. Konkret besuchen laut einer Anfrage an den Wiener Bildungsstadtrat 10.484 außerordentliche SchülerInnen die Wiener Volksschulen, was einem Anteil einem Anteil von 14,1% entspricht. Das sei einerseits die Folge von fehlendem Problem- und Verantwortungsbewusstsein der Eltern, andererseits seien jahrzehntelange Versäumnisse der Stadtregierung im Bildungssystem dafür maßgeblich der Grund, so Mahrer. Das brächte große Probleme beim Lesen und in Mathematik und spätere unausweichliche Probleme am Arbeitsmarkt. „Unser Ziel muss sein, dass jedes in Österreich geborene Kind zu Schulbeginn ausreichend Deutsch kann, um dem Unterricht folgen zu können und als ordentlicher Schüler geführt werden.“ Deutschkenntnisse sind für Mahrer „die Grundlage für Teilhabe am Arbeitsmarkt und relevant für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“.

Laut VP-Wien Bildungssprecher Harald Zierfuß schaffe es Wien nicht, dass im Kindergarten ausreichend Deutsch gelernt wird. Er forderte als konkrete Maßnahme eine Verkleinerung von Kindergartengruppen, mehr Sprachförderkräfte und einen Fokus auf Spracherwerb. „Was hier verabsäumt wird, kann nur mehr schwer in der Schule aufgeholt werden“, sagte Zierfuß. Das Sprachniveau C1 müsse als Mindestanforderung bei Kindergartenpersonal gelten. Außerdem sollen die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellung als Frühwarnsystem fungieren, um Kinder mit Deutschproblemen zu erkennen. Caroline Hungerländer, Integrationssprecherin der Wiener ÖVP, sieht das System der freiwilligen Integration als gescheitert. Für sie seien Eltern auch für den Bildungserfolg ihrer Kinder verantwortlich. „Die klare Botschaft muss deshalb sein: Ohne Deutsch kein Fortkommen in dieser Stadt“, so Hungerländer. Mehrsprachigkeit, beispielsweise bei Broschüren der Stadt, finde sie den falschen Weg. Auch mögliche Sanktionen bei Nichterfüllen von Integrationsleistungen wie dem Spracherwerb seien für sie denkbar.


Quelle: Stadt Wien



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