Trump's America - Analyses and Projections

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Steiermark

07 Nov 17:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Eine Diskussion in englischer Sprache in Zusammenarbeit mit der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft Steiermark

Graz (06.11.2019). - Themen wie Migration, das US-Gesundheitssystem stehen derzeit - zumindest soweit es die Berichterstattung der Medien betrifft - in den Vereinigten Staaten zweifellos im Vordergrund. Dies zeigte eine Diskussion im Rahmen eines "Café Europa", das Referat Europa und Außenbeziehungen des Landes Steiermark in Zusammenarbeit mit der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft Steiermark gestern abends (5.11.2019) - also genau 364 Tage vor der planmäßig nächsten amerikanischen Präsidentschaftswahl - im Medienzentrum Steiermark veranstaltet wurde.

Im Vorfeld der Diskussion, ließen die Grazer Universitätsprofessorin für Amerikanistik, Roberta Maierhofer, Sara Crockett, Caitlin Ahern, Steve Aho und Steven Weiss bereits einige der Hauptthemen des Abends anklingen: die Notwendigkeit einer Aufstockung der finanziellen Mittel für die öffentliche Bildung, die Mängel des amerikanischen Gesundheitssystems, aber vor allem auch eine Frage, die viele beschäftigt: Wer kann Trump besiegen?




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Bildung und mangelndes Wissen

Ein wichtiges Gesprächsthema war die prekäre Situation der öffentlichen Bildung in den USA. Crockett erwähnte ihren Heimats-Bundesstaat Idaho als Beispiel, wo aus finanziellen Gründen die Schulwoche auf vier Tage gekürzt wurde - ein klarer Einschnitt in die Bildung, der weitlaufende Konsequenzen haben könnte. Was auch zur Sprache kam: das fehlende Wissen der Bevölkerung und der Glaube vieler US-Bürger, dass sie in ihrem eigenen Interesse wählen, obwohl das Umgekehrte oft der Fall ist, wie Maierhofer erwähnte. Maierhofer sprach den Mangel an Politikverständnis auf Seiten der Journalisten, der Medien und der Bevölkerung an und betonte, dass hier noch eindeutig Nachholbedarf besteht. Verkompliziert wird das Ganze durch die Unmöglichkeit einer Schwarz-Weiß-Malerei: Komplexe Fragen verlangen auch komplexe Antworten, so Maierhofer.

Das US-amerikanische Gesundheitssystem in der Krise

Das zweite Thema, das von allen Teilnehmenden ausgiebig besprochen wurde, war das US-amerikanischen Gesundheitssystem und seine Mängel. Weiss betonte, dass es hier freilich massive Probleme gibt, doch er wies auch darauf hin, dass das Image eines schlechten Gesundheitssystems durch deren Repräsentation in den Medien bedingt wird. Auch Ahern griff die amerikanische Gesundheitsversorgung als potentielles Thema in der Wahl auf, während Aho auf die Notwendigkeit eines US-amerikanischen Gesundheitssystems, das qualitativ hochwertig und zugleich leistbar ist, verwies.

Immigration

Ein Thema, dem auch Aufmerksamkeit gewidmet wurde, war die (illegale) Immigration - ein Schlagwort, das emotionale Reaktionen hervorruft, wie Rabitsch kommentierte. Weiss erwähnte, dass es einfach sei, Menschen gegeneinander unter dem Deckmantel der illegalen Einwanderung aufzuhetzen - ein Phänomen, das sich nicht nur auf die USA beschränkt. Doch die Abschaffung von „Illegalen" ist schwer vereinbar mit der bestehenden Nachfrage an billigen Arbeitskräften, so Weiss.

Trump als Medienevent

Rabitsch erwähnte eingangs, dass die Diskussion nicht vorwiegend dem Lärm um Trump, sondern vor allem der politischen Zukunft des Landes gewidmet ist. Maierhofer brachte den POTUS in den Fokus zurück indem sie ihn als ein "Medienevent" bezeichnete und somit auf die Rolle der Medien in diesem Kontext verwies. 2020, so behauptete sie, kann als eine Lernkurve betrachtet werden. Hinsichtlich der Frage, wer Trump schlagen kann - eine Frage die laut Ahern mittlerweile zu einer Obsession geworden ist - war man sich weitgehend einig: für eine Prognose ist es noch zu früh. Ob die Zeit reif ist für die erste US-amerikanische Präsidentin oder nicht, ob Trump weiterhin im Weißen Haus bleibt oder nicht, diese Fragen bleiben freilich offen. So bleibt festzustellen, wie auch Maierhofer kommentierte: „It can go both ways".




Quelle: Land Steiermark / Dr. Anneliese Heinisch



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