So sollen zeitgeschichtlich relevante Forschungen angeregt werden, die sich unter anderem mit Fragen zu Zugehörigkeiten und Ausgrenzungen, marginalisierten Gruppen, der Option der SüdtirolerInnen sowie Gewalterfahrungen im Krieg befassen. Die Auswahl der Projekte erfolgt durch einen Expertenbeirat.
„Mit diesem Förderschwerpunkt unterstützt man eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Ich bin überzeugt, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geschichte Tirols im 20. Jahrhundert erarbeitet werden, die wesentlich zu einer Weiterentwicklung der kulturellen Identität Tirols beitragen werden“, erläutert die Landesrätin. „Was in dieser Zeit geschehen ist, darf nicht vergessen oder verdrängt werden.“ Besonders bevorzugt werden Projekte, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und solche, die in Zusammenarbeit mit den Universitäten Innsbruck und Bozen entstehen.
Volkskultur und NationalsozialismusVon 2014 bis 2018 wurden im Rahmen der Förderung unter anderem die Tiroler Trachtenpraxis im 20. und 21. Jahrhundert, die Identitäts- und Kulturpolitik im Gau Tirol-Vorarlberg sowie die Blasmusik in Nordtirol im Wechsel der politischen Systeme von 1933 bis 1950 untersucht. „Diese Projekte haben vor allem den volkskulturellen Verbänden und Vereinen das Wissen um die eigene Geschichte vermittelt. Dies wäre ohne die konstruktive Mitarbeit aller Beteiligten nicht möglich gewesen“, betont Landesrätin Palfrader.