Burgenland: Startschuss für sprachpädagogisches Rahmenkonzept für zweisprachige Kindergärten

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Univ.-Prof. Mag. Dr. Georg Gombos und Mag. Zwetelina Ortega vom Kernteal, LRin Mag.a (FH) Daniela Winkler, Rektorin Mag.a Dr.in Sabine Weisz, Kindergarteninspektorin Tamara Ribarich, MSc MEd, Mag.a Manuela Urschik-Eselböck vom Kernteam und HS-Prof. Mag. Dr. Klaus Novak.
Bildquelle: Büro LRin Winkler
29 Sep 08:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

LRin Winkler: Unterstützung für Elementarpädagog*innen bei Integration der burgenländischen Volksgruppensprachen in die pädagogische Arbeit vorerst als Pilotprojekt in vier Kindergärten

Die Private Pädagogische Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) hat in enger Kooperation mit der Universität Klagenfurt und dem Land Burgenland ein innovatives sprachpädagogisches Rahmenkonzept entwickelt, das darauf abzielt, die Mehrsprachigkeit in den Kindergärten zu fördern und die Professionalität der Elementarpädagog*innen sowie des Personals in Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen durch Schulung und Begleitung zu verbessern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Erwerb und der Pflege der burgenländischen Volksgruppensprachen bereits im Kindergartenalter. Nach der Präsentation Ende Juni erfolgte heute, Mittwoch, im Kulturzentrum Mattersburg vor rund 120 Elementarpädagog*innen und im Beisein von Bildungslandesrätin Daniela Winkler und der Rektorin der PPH Burgenland, Sabine Weisz, der Startschuss zur ersten Umsetzungsstufe, die im Rahmen eines Pilotprojektes in den zweisprachigen Kindergärten Rotenturm, Oberwart, St. Martin und Parndorf stattfindet.

„Das sprachpädagogische Rahmenkonzept ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der mehrsprachigen Bildung und Betreuung. Er soll Erzieherinnen und Erzieher unterstützen, die mehrsprachige Bildung und Betreuung in ihre tägliche Arbeit zu integrieren, die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder erweitern und die kulturelle Identität stärken“, betonte Landesrätin Daniela Winkler und ergänzte: „Das Burgenland ist ein herausragendes Beispiel, nicht nur dahingehen, wie harmonisch das Zusammenleben unterschiedlicher Volksgruppen sein kann, sondern welch hohen Bereicherungsgrad dieses mit sich bringt. Daher ist mehrsprachige Bildung und Betreuung besonders für uns Burgenländerinnen und Burgenländer von großer Bedeutung. Das ermöglicht uns, die sprachliche Vielfalt unserer Gesellschaft zu leben. Die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, ist ein unschätzbarer Vorteil, der den Kindern nicht nur in ihrer Zukunft, sondern in jeder Lebensphase zugutekommt. Sprachen eröffnen Chancen, erweitern den persönlichen Horizont, überwinden Grenzen und Barrieren.“

Das Sprachpädagogische Rahmenkonzept beschreibt unter anderem allgemeine sprachpädagogische Prinzipien für die praktische Arbeit in zwei- oder mehrsprachigen elementaren Bildungseinrichtungen und soll in einer mehrstufigen Ausrollung über zwei Jahre implementiert werden. „Mit diesem Konzept werden die Elementarpädagog*innen dabei unterstützt, auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse Kinder in Bezug auf Mehrsprachigkeit zu begleiten. Somit leistet die PPH Burgenland einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Volksgruppensprachen“, erklärte Sabine Weisz, die Rektorin der PPH Burgenland.

In der ersten Stufe der Projektumsetzung werden die Teams der vier Pilot-Kindergärten in der Integration der jeweiligen Minderheitensprachen Burgenland-Kroatisch, Burgenland-Romani und Ungarisch in die pädagogische Arbeit geschult und mit zahlreichen Angeboten intensiv vom Kernteam begleitet.

In einer zweiten Stufe wird das Rahmenkonzept auf weitere zweisprachige Kindergärten im Burgenland ausgeweitet. In Online-Meetings, Coachings und Teamweiterbildungen werden Hintergrundwissen über das Konzept, didaktisch-methodische Vorgehensweisen, praktische Inputs sowie Argumentationsleitlinien für Gespräche mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Kolleg*innen vermittelt, um das Konzept erklären zu können und für dieses zu sensibilisieren. Ein wichtiger Faktor bei der Ausrollung des Projekts ist die gegenseitige Unterstützung in Form von übergreifenden Hospitationen und der Aufbau und die Nutzung eines Netzwerkes der betreffenden Kindergärten. Es sind für jeden Standort spezifische, auf den Standort und die Einrichtung angepasste Maßnahmen zu treffen, die in einem individuellen Rahmenkonzept festzuhalten sind.


Quelle: Land Burgenland



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