Wien: Stadt lud zu Gipfel gegen Cybercrime - Neue Maßnahmen im Kampf gegen Deepfakes & Co

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Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien, Initiator der Cybercrime Helpline, Gemeinderat Jörg Neumayer, Mark T. Hofmann, Int. Profiling-Experte & Keynote Speaker und Gruppenleiter-StvIn. der Gruppe PIKT Sandra Heissenberger
Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner
12 Apr 17:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Rathaus-Enquete mit internationalen Expert*innen gegen Kriminalität im Netz – Zusätzliche Schulungen gegen Fakenews und Deepfakes für Mitarbeiter*innen der Stadt

Es ist die große Schattenseite der schnell voranschreitenden Digitalisierung: Die steigende Kriminalität im Netz. Dabei werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Betrugsmaschen immer professioneller und in vielen Fällen kaum mehr zu durchschauen. Eine Entwicklung der die Stadt Wien entschieden entgegentritt. Bereits seit Herbst 2022 ist die Cybercrime-Helpline als städtische Anlaufstelle im Einsatz um Bürger*innen in Verdachtsfällen aufzuklären und an geeignete Beratungsstellen zu vermitteln. Um die eigenen Hilfestellungen weiter auszubauen und auf die neuesten Entwicklungen rund um KI und Deepfakes reagieren zu können, lud die Stadt heute in Auftrag von Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima zu einer Cybercrime Enquete mit internationalen Expert*innen in die Volkshalle im Wiener Rathaus.

„Als Stadt Wien sind wir darum bemüht, die vielen Möglichkeiten der Digitalisierung für ganz konkrete Verbesserungen im Alltag der Wiener*innen zu nutzen und gleichzeitig die Schattenseiten technologischer Entwicklungen im Blick zu haben. Genau für solche Zwecke ist der Austausch mit Expert*innen ganz wesentlich. So wird es uns auch durch die Inputs aus der heutige Enquete gegen Cyberkriminalität gelingen, die Services und Hilfestellungen der Stadt weiterzuentwickeln“, betont Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima.

Deutscher Star-Profiler analysierte Mindset der Täter

Mit Mark. T. Hofmann führte ein ausgewiesener Experte durch die Gedankenwelt und Motivlagen von Cyber-Kriminellen und bot tiefe Einblicke in die neuesten Tricks und dreisten Maschen der Betrüger. Die Top-Expertin gegen Hass im Netz Ingrid Brodnig skizzierte indes mögliche Handlungsspielräume öffentlicher Stellen im Schutz von Bürger*innen vor organisierten Hasswellen im Netz.

Netz-Kriminalität am Vormarsch - Cybercrime Helpline der Stadt hilft

Die heimische Anzeigenstatistik weist Cyberkriminalität als den am stärksten wachsenden Bereich aus. Um die Bürger*innen mit Unsicherheiten und Gefahren im Netz nicht alleine zu lassen hat die Stadt Wien mit der Cybercrime Helpline bereits im Herbst 2022 eine zentrale Erstanlaufstelle geschaffen. In bereits über 1300 Fällen konnten Wiener*innen nach einem Betrugsverdacht an die passende, professionelle Beratungsstelle vermittelt werden.

„Die neuen Technologien bieten tolle Möglichkeiten – leider auch für Kriminelle. Wiener*innen sollen in Fällen von Cyberkriminalität schnelle und kostenlose Hilfe über die Cybercrime Helpline bekommen. Und sie sollen lernen, noch besser zu erkennen, wenn etwas nicht in Ordnung ist – um so von Anfang an Schaden zu vermeiden. Damit wollen wir unseren Beitrag leisten, den Menschen in den Mittelpunkt der digitalen Entwicklung zu stellen“, so Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien.

Stadt kündigt zusätzliche Maßnahmen an

Aufbauend auf den Erfahrungen aus den bestehenden Services und den Erkenntnissen der heutigen Cybercrime-Enquete kündigte die Stadt zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen Online-Kriminalität an. So erhalten Mitarbeiter*innen vertiefende Schulungen im Umgang mit KI, Deepfakes und Fakenews. Damit soll es gelingen sowohl die Service-Leistungen der Stadt zu erweitern, als auch die Resilienz gegenüber Cyber-Angriffen Dritter weiter zu stärken. Darüber hinaus wird ein vertiefter Austausch mit der Polizei angestrebt und das Cyber-Security – Quiz Ovos finanziell unterstützt. Durch die mit dem Gütesiegel der Bildungsdirektion ausgezeichnete Lernapp, sollen User*innen spielerisch und niederschwellig zu Gefahren im Netz sensibilisiert werden und damit wertvolle Präventionsarbeit erfolgen.

„Mit dem vorliegenden Maßnahmen-Mix gegen Cyberkriminalität und der qualitativen Weiterentwicklung der Cybercrime Helpline beweist die Stadt Wien erneut, dass die Bedürfnisse und Sorgen der Wiener*innen immer an oberster Stelle der Stadtpolitik stehen. Ganz im Sinne des Digitalen Humanismus – der die Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung stellt, wird darauf geachtet, alle Wiener*innen mitzunehmen“, so der Initiator der Cybercrime Helpline, Gemeinderat Jörg Neumayer.

Wien drängt auf eigene KI-Professuren

Zusätzlich zu den Maßnahmen die seitens der Stadt selbst getroffen werden können, wirbt die Stadt Wien auch beim Bund um notwendige Weichenstellungen: So sollen etwa Universitäten mit eigenen KI-Professuren und erhöhten Mitteln zur KI-Grundlagenforschung ausgestattet werden. Damit wird nicht nur der Wissenschaftsstandort gestärkt, auch Strategien im Umgang mit den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz könnten so fokussiert und umfassend erarbeitet werden.

Auch die Staatsanwaltschaft soll mit erhöhten personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet und die Zusammenarbeit mit internationalen Behörden verstärkt werden.


Quelle: Stadt Wien



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