Innsbruck: Stadt bilanzierte im Jahr 2022 positiv

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Präsentation Rechnungsabschluss: Bürgermeister Georg Willi und Finanzdirektor Martin Rupprechter legen die Zahlen auf den Tisch.
Foto: K.Rudig
16 Mai 18:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stabiler Kurs bestätigt, Pro-Kopf-Verschuldung rückläufig

Im Rahmen eines Pressegespräches am 15. Mai 2023 präsentierten Bürgermeister und Finanzreferent Georg Willi und Innsbrucks Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter die Details zum Rechnungsabschluss 2022.

„Der Rechnungsabschluss 2022 zeigt ein durchwegs positives Bild, was sicher auf die gute Einnahmensituation und den sparsamen Umgang bei den Ausgaben zurückzuführen ist. In Hinblick auf den kommenden Jahresabschluss 2023 wird zwar auf eine gemäßigte Situation gehofft, wahrscheinlich wird sich aber ausgabenseitig durch die im Jahr 2023 wesentlich gestiegenen Personalkosten (Lohnabschluss 2023) und den inflationsbedingten Preisanstieg bei den Investitionen – vor allem am Bau und bei den Energieträgern – das Gesamtbild verschlechtern“, betont Bürgermeister Georg Willi.

Dreikomponenten-Haushalt, VRV 2015

Seit 1. Jänner 2020 führt die Stadt ihre Bücher in Form einer doppelten Buchführung laut Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015 (VRV 2015). Das bedeutet, der Gesamthaushalt gliedert sich in den Finanzierungshaushalt (Cashflow-Rechnung), den Ergebnishaushalt (Gewinn- und Verlustrechnung) und den Vermögenshaushalt (Bilanz). Der Finanzhaushalt beantwortet die Frage, ob die Gemeinde mit den Zahlungsmitteln auskommt. Beim Ergebnishaushalt geht es um die Frage, welche Ressourcen die Gemeinde im Aufwand verbraucht und welche Erträge der Gemeinde zufließen. Der Vermögenshaushalt gibt Antworten, welches Vermögen existiert (Aktivseite) und wie sich die Gemeinde finanziert (Passivseite).

Einnahmen und Ausgaben (Finanzierungsrechnung)

„Als öffentliche Verwaltung handeln wir nach dem Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen sowie der zweckmäßigen Haushaltsführung. Somit sind ausgeglichene Einnahmen und Ausgaben im Rechnungsabschluss immer anzustreben“, erklärt Martin Rupprechter. Insgesamt standen im Jahr 2022 in der operativen Gebarung Einzahlungen von 504,3 Millionen Euro Auszahlungen von 418,2 Millionen Euro gegenüber.

Die operativen Einzahlungen, d.h. die operative Gebarung (Abgabenertragsanteil des Bundes, Kommunalsteuer und gemeindeeigene Steuern), Transfers (Zuschüsse des Landes, Finanzzuweisungen und Zweckzuschüsse) sowie die Finanzerträge (Dividenden) lagen um 25,6 Millionen Euro über jenem Wert, der im Voranschlag 2022 prognostiziert wurde.

Den im Voranschlag präliminierten Ausgaben von 452,8 Millionen Euro standen tatsächliche Ausgaben laut Rechnungsabschluss von 418,2 Millionen Euro gegenüber. Die wesentlichen Abweichungen zum Voranschlag sind bei den Verringerungen im Personal- und Sachaufwand sowie bei den verringerten Transfers wie der verschobenen MCI Bauverbotsablöse, der Congress-Messe Abgangsdeckung und dem Gestellungsbetrieb für die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG zu finden.

Zusammenfassend erläutert Innsbrucks Finanzdirektor: „Die Landeshauptstadt kann für das Jahr 2022 einen gut ausgeglichenen Haushalt vorweisen, da der Saldo aus der operativen Gebarung mit 86 Millionen Euro ausreicht, um die planmäßigen Tilgungen von Darlehen, die bei 11,6 Millionen Euro lagen, zu decken. Die ‚freie Finanzspitze‘, also wie hoch der finanzielle Spielraum für neue Projekte und Investitionen ist, lag demnach bei 74,4 Millionen Euro: Ein Anstieg um 47,6 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2021.“

Schulden reduziert

Seit 2020 konnte der Schuldenstand der Stadt Innsbruck von 181,5 Millionen auf 164,8 Millionen Euro im Jahr 2022 reduziert werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung der InnsbruckerInnen liegt auf Basis des Rechnungsabschlusses von 2022 aktuell bei 1.258 Euro (2021: 1.285 Euro) und damit um 218 Euro unter der tirolweiten Pro-Kopf-Verschuldung.

Vermögen der Landeshauptstadt

Das Gesamtvermögen der Landeshauptstadt liegt bei rund 2.963 Millionen Euro. Es setzt sich aus ca. 1.433 Millionen Euro Anlagevermögen, rund 1.421 Millionen Euro Vermögen aus Beteiligungen (Unternehmen mit städtischen Beteiligungen) , 74,4 Millionen Euro liquiden Mitteln, 32 Millionen Euro an Forderungen (Kommunalsteuer, Gebrauchsabgabe, Gebühren, Lieferungen und Leistungen) sowie 3,1 Millionen an immateriellen Vermögenswerten (Lizenzen, Software Programme), Vorräten sowie der aktiven Rechnungsabgrenzung (periodenreine Gewinnermittlung – Aufwände/Erträge werden unabhängig von der Zahlung in die Periode gebucht, in der sie realisiert werden; Beispiel Transferzahlungen Gestellungsbetrieb) zusammen.

Investitionen

Insgesamt lag das Investitionsvolumen bei 61,1 Millionen Euro und stieg damit im Vergleich zum Finanzjahr 2021 um rund 9,1 Millionen Euro an. Investiert wurde in Grundstücke (alte Patscherkofel-Talstation, Grundstück im Westen Innsbrucks), Infrastruktur (Sanierung Innbrücke, neue Waldschule), Projekte Grünanlagen und Beteiligungen (IISG – Erhöhung Gesellschafterzuschuss) und bei den Kapitaltransfers (Beteiligungen) in Innsbrucker Verkehrsbetriebe (Investitionszuschuss, Gesellschaftereinlage – Busse, tlw. Dekarbonisierung), Innsbrucker Immobiliengesellschaft (Kindergärten und Volksschulen, klimafitte Bildungseinrichtungen, Sanierung Haydnplatz und Sportbereich Zimmerwiese). Somit wurde im Rahmen der getätigten Investitionen ein hoher Beitrag in die regionale Wertschöpfung erbracht. KR

Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/haushaltsplan-und-abschluss


Quelle: Stadt Innsbruck



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