Stadt Salzburg will noch attraktivere Arbeitgeberin werden

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Stellen Weichen fürs Personal:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
13 Feb 13:08 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Hagenauer/Floss: Rahmenbedingungen verbessern – Personalservice aufwerten

Die Stadt Salzburg ist eine attraktive Arbeitgeberin mit hoher Arbeitszufriedenheit. Die Mitarbeiter*innen bezeichnen ihre Tätigkeit als „sinnvoll und wichtig“ (Schulnote 1,4 bei IGF-Umfrage Sommer 2018), „verantwortungsvoll“ (1,5) sowie „interessant“ (1,7). Und sie betonen darüber hinaus, dass sie „viel selber entscheiden können“ und die Arbeit „Erfolgserlebnisse schaffe“ (je 2,2).

Modernes Recruiting

„Damit das auch in Zukunft so bleibt, sind wichtige Weichenstellungen nötig. Das betrifft, angesichts der heranrollenden Pensionierungswelle, das Recruiting ebenso wie die Bezahlung, die Stellenbesetzung oder die Personalentwicklung“, sagt Personal-Ressortchefin Anja Hagenauer bei einem Medientermin am Mittwoch, 13. Februar 2019. „Ich möchte, dass sich die Stadtverwaltung nach der Wahl als ‚sexiest Arbeitgeberin‘ in der Stadt Salzburg aufstellt und lade alle Fraktionen und die Personalvertretung zum Mitwirken ein.“

Dafür sei es vor allem nötig, das Recruiting zu modernisieren und diverse Rahmenbedingungen zu verbessern. Hagenauer: „2019 wird die digitale Bewerbung auch bei uns Standard. Und wir müssen dort präsent sein, wo die Leute Arbeit suchen, nämlich auf den einschlägigen Plattformen. Das Personalamt wird verstärkt zum ‚Personalservice‘ ausgebaut und damit deutlich aufgewertet.“ Die größten Herausforderungen sieht die Ressortchefin derzeit bei der Rekrutierung von Pflegepersonal, Kindergartenpädagog*innen, Techniker*innen und Informatiker*innen. Die Stadt biete aber auch Lehrstellen, etwa im Bereich IT, Stadtgärten oder Seniorenwohnhäuser (Koch) an. Bis 2024 will Hagenauer 100 Lehrstellen in der Stadtverwaltung haben.

Durchschnittsalter knapp 45 Jahre

Magistratsdirektor Martin Floss erklärt: „Aktuell haben wir rund 3.300 Mitarbeiter*innen mit einem Durchschnittsalter von knapp 45 Jahren. In den nächsten fünf Jahren gehen 570 in Pension, in den nächsten zehn Jahren 1.200 – insgesamt also mehr als ein Drittel aller Bediensteten.“ Was die Entwicklung der letzten Jahre (siehe PDF unten) auszeichne, sei eine deutliche Verschiebung des Personaleinsatzes in Richtung Daseinsvorsorge. „Rund zwei Drittel aller Mitarbeiter*innen sind mittlerweile in Bereichen beschäftigt, die keine Pflichtaufgaben der Stadt sind, sondern die sie freiwillig macht. Dazu zählen zum Beispiel Kindergärten, Seniorenwohnhäuser, Berufsfeuerwehr, städtische Betriebe oder auch die Müllabfuhr“.

Floss: Eigenes Besoldungsmodell

Die Personalkosten seien seit fünf Jahren im Verhältnis zum Gesamtbudget kaum gestiegen. Sie betragen anno 2019 im Voranschlag 31 Prozent. „Wenn die Politik will, gibt es hier finanziellen Spielraum für ein attraktives Gehaltsystem“, betont Floss. Man habe sich verwaltungsintern schon länger mit dem Thema auseinandergesetzt und sich gemeinsam mit der Politik nun auch die neuen Besoldungssysteme von Wien und vom Land Salzburg angeschaut, die beide höhere Einstiegsgehälter und eine flacher ansteigende Einkommenskurve aufweisen. „Was wir definitiv wollen, ist eine neue Form der Einstufung, mit mehr Geld für die Jungen. Weil aber weder das Land-Modell zu 100% auf unsere Beschäftigtenstruktur passt – da es stark auf Verwaltung abzielt – noch wir eine Zwangsumstellung wie in Wien machen möchten, erarbeiten wir einen eigenen, alternativen Vorschlag.“ Gemeinsam mit den genannten Modellen gebe es eine gute Diskussionsbasis für weitere Entscheidungen.

Hagenauer: Postenvergabe runderneuern

Eine Neuordnung will Ressortchefin Hagenauer auch bei der Postenvergabe. „Wir haben Objektivierungsrichtlinien für die Einstellung neuer Mitarbeiter*innen sowie die Besetzung von Leitungsfunktionen. Sie haben sich bis dato im Großen und Ganzen bewährt, sind aber schon angegraut. Hier tut eine Runderneuerung in Absprache mit den Fraktionen und der Personalvertretung not.“

Dass die Stadt einen guten Ruf als Arbeitgeberin hat, liegt laut Magistratsdirektor Martin Floss insbesondere daran, dass sie krisensichere Arbeit mit gesellschaftlichem Nutzen anbiete, die auch von der Bevölkerung sehr geschätzt werde. Außerdem sei man sehr auf Familienfreundlichkeit bedacht und unterstützte mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung das persönliche Wohlergehen.

Intensive Personalentwicklung

Besonders hervor hebt Floss darüber hinaus die internen Bemühungen zur Personalentwicklung. Rund 1.000 Bedienstete bilden sich laufend weiter. Hinzu kommt eine Vielzahl an Schulungsmaßnahmen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben durchgeführt werden.

In folgenden Sparten gibt es Angebote:
• Fachliche Aus- und Weiterbildung
• Persönlichkeitsbildung
• Methodenkompetenz
• Sprachkompetenz
• EDV Trainings
• Führungskräfte-Entwicklung
• Alkoholprävention
• Coaching
• PE-Maßnahmen
• Begleitung

Für neue Mitarbeiter*innen hat Magistratsdirektor Floss zweimal jährlich einen Einführungstag mit je rund 100 Teilnehmer*innen eingeführt, die die unterschiedlichen Dienststellen der Stadtverwaltung vor Ort und so die Breite und Vielfalt der Aufgaben kennen lernen. Daneben geht es auch um die Vermittlung erster wichtiger Grundlagen, etwa das Leitbild der Stadtverwaltung.

Nachfolgemanagement

Angesichts des bevorstehenden Personalabgangs startete die Personalentwicklung der Stadt eine strukturierte Vorgehensweise zum Nachfolgemanagement. Begonnen wurde 2016 mit der Erhebung von „Schlüsselfunktionen“. Darunter sind Führungskräfte oder Mitarbeiter*innen mit Wissensmonopol, komplexen Aufgaben und mit besonderen Anforderungen zu verstehen. Insgesamt wurden 120 Schlüsselfunktionen definiert. Hier gibt es nun überlappende Nachbesetzung und eine Begleitung des Übergabeprozesses.

Grundausbildung

Seit Herbst 2018 führt die Stadt Salzburg die Grundausbildung für die eigenen Mitarbeiter*innen erstmals selbst durch. Die Agenden gingen vom Land an die Stadt Salzburg. Aktuell (2018/2019) nehmen 52 Mitarbeiter*innen an der Grundausbildung teil. „Der unschätzbare Vorteil am neuen System ist, dass es so gut wie möglich an unsere städtischen Bedürfnisse angepasst ist“, freut sich Martin Floss. Die ersten Prüfungen werden gerade absolviert.



Quelle: Stadt Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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