Stadt Salzburg startet „Aktionsplan: Rettet die Bienen!“

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Rettet die Bienen:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
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Rettet die Bienen:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
10 Feb 12:02 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vbgm. Hagenauer: 10-Punkte-Plan was jede*r Einzelne und die Stadt tun können

Zum Schutz der Artenvielfalt startet die Stadt Salzburg den „Aktionsplan: Rettet die Bienen!“. Mit einem Strauß an Maßnahmen soll das Bewusstsein über die Wichtigkeit der Bienen und Insekten geschärft sowie jede und jeder dazu aufgerufen werden, mehr für den Erhalt der wichtigsten Bestäuber des Tierreiches zu tun.

Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: „Unsere Drehscheibe dabei sind die städtischen Bewohnerservicestellen, für die ich zuständig bin. Sie haben ihr Aug‘ und Ohr an den Bürger*innen, können für das Thema sehr gut sensibilisieren, es über einen längeren Zeitraum begleiten und vieles ermöglichen. Mir geht es darum, Taten zu setzen. Denn es ist beim Bienensterben schon fünf nach zwölf.“

Schon mehr als 500.000 Bayer*innen „pro Biene“
Der Rückgang an Bienen und weiteren Insekten nehme mittlerweile dramatische Ausmaße an. Das werde im nahenden Frühling sichtbar werden. „Kein Wunder, dass schon über 500.000 Menschen in unserem Nachbarland Bayern ein aktuelles Volksbegehren für Bienenschutz und Artenvielfalt unterschrieben haben“, sagt Hagenauer. „Das betrifft schließlich unsere Zukunft, für die wir alle gemeinsam verantwortlich sind.“ Als Initiatorin der Stadtteilgärten, Unterstützerin grüner Fassaden und Dächer und begeisterter Hobby-Gärtnerin seien ihr die schwarz-gelb gestreiften Nützlinge und ihre Verwandten ein echtes Anliegen. „Ich sehe es als Aufgabe der Kommune alle erdenklichen Maßnahmen zu setzen, um den Weiterbestand und die Wiedervermehrung der Honig- aber auch der nicht staatenbildenden Wildbienen zu sichern. Daher gehe ich zunächst in meinem eigenen Bereich mit gutem Beispiel voran.“

Behutsame Mahd hilft
Hagenauer hat verfügt, dass in allen städtischen Wohnanlagen (mit insgesamt 1.700 von der KgL verwalteten Wohnungen) mindestens ein Drittel der Rasenflächen nicht bzw. nur behutsam gemäht wird, um Raum und Nahrung für Insekten zu schaffen. Dasselbe gilt auch für die sechs städtischen Seniorenwohnhäuser.

Schulen engagieren sich
In den Bewohnerservicestellen der Stadt werden Informationen zum Thema aufgelegt und Initiativen unterstützt. Christian Reisinger vom BWS Lehen & Taxham sagt: „Wir kooperieren gerne mit engagierten Menschen in den Stadtteilen. Was mich besonders freut: Die Pflichtschullehrer*innen nehmen sich gemeinsam mit uns des wichtigen Themas an. Aktuell arbeiten wir z.B. mit den Volksschulen Lehen I und II am Aktionsplan. Rund 100 Kinder helfen dabei, 40 Insektenhotels zusammen zu bauen, lustig zu bemalen und aufzustellen. Da wird Bewusstseinsbildung betrieben, die bis ins Elternhaus reicht.“ Vorgesehen sei weiter, so Ressortchefin Hagenauer, mit dem gemeinnützigen Verein „bienenlieb“ von Daniel Pfeifenberger Workshops in den Bewohnerservicestellen durchzuführen.

Und die Vizebürgermeisterin betont: „Ich will den Schutz der Bienen und Insekten möglichst breit aufstellen und dafür viele Mitstreiter gewinnen: Meine Kolleg*innen in der Stadtpolitik und –verwaltung, den Naturschutzbund, das Haus der Natur, das Gartenamt, die Landwirtschaftskammer und viele mehr. Nach der Wahl lade ich zu einem Runden Tisch und sorge für die nötige Vernetzung. Viele sind schon auf dem richtigen Weg, manche brauchen noch einen kleinen Anstoß für die richtige Richtung.“

Richtschnur dafür soll der „10-Punkte-Plan für ein bienenfreundliches Salzburg“ sein. Tenor dabei: Was kann ich tun – was macht die Stadt?

10-Punkte-Plan für eine
bienenfreundliche Stadt

Was jede*r Einzelne tun kann:
1. Balkon, Garten, Fensterbank bienenfreundlich bepflanzen.
2. Bienentränken aufstellen
3. Insektenhotel-Direktor*in werden
4. Lernen über Bienen und Insekten in den BWS
5. Andere für Bienen und Insekten begeistern.

Was die Stadt tun kann:
1. Verbot von Glyphosat und Insektenschutzmitteln
2. Dachbegrünungen und begrünte Fassaden
3. Biotope auf Gewerbeflächen
4. Verkehrsinseln und Straßenränder bienenfreundlich bepflanzen
5. Insektenfreundliches Mähen eigener Grünflächen

Hagenauer: „Ich werde mich auch dafür einsetzen, dass bei der Wohnbauförderung Dachbegrünungen und begrünte Fassaden im Sinne des Bienen- und Insektenschutzes berücksichtigt werden. Außerdem muss es dafür Schwerpunktförderungen aus dem Naturschutzfonds geben.“



Quelle: Stadt Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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