Wien: Sima/Hanke: ¾ der Wiener*innen sind mit Öffis, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs

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Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner
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Foto: Wiener Linien
22 Mär 22:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Modal Split 2023 zeigt einmal mehr hohes Niveau der umweltfreundlichen Fortbewegung in der Klimamusterstadt – weitere Ausbauoffensiven auf allen Ebenen

Good news in Sachen Mobilitätsverhalten der Wienerinnen und Wiener: Laut der aktuellen Erhebung des sogenannten Modal Splits erledigen die Wienerinnen und Wiener ihre täglichen Wege zu 32 % mit den Öffis, 32 % zu Fuß und 10 % mit dem Rad. Somit setzen 74 % der Wiener*innen auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Es zeigt sich eine erfreuliche Steigerung im öffentlichen Verkehr von 30 % auf 32 % und von 9 % auf 10 % im Radverkehr im Vergleich zum Jahr 2022. Das Zu-Fuß-Gehen ist mit 32 % weiterhin auf deutlich höherem Niveau als vor der Pandemie. Der Anteil am PKW-Verkehr bleibt mit 26 % am Gesamtkuchen gleich, er ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten niedrig. So liegt er in London beispielsweise bei 38 %, in Kopenhagen bei 31%. Ein Blick auf die Entwicklung der letzten 30 Jahre in Wien zeigt sehr klar, wie der Anteil des PKW-Verkehrs zu Gunsten der Öffis immer weiter gesunken ist: Lag der PKW-Anteil im Jahr 1993 noch bei 40 %, so liegt er aktuell bei den genannten 26 %.

Für Öffi-Stadtrat Peter Hanke ist das erfreuliche Ergebnis für die Öffis dem gestiegenen Komfort-Niveau des öffentlichen Verkehrs und dem Öffi-Ausbau zu verdanken: „Die Wiener Linien haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Wiener*innen das weltbeste Öffi-Angebot zu machen. Der gestiegene Anteil am öffentlichen Verkehr zeigt, dass die Öffis das umweltfreundliche Rückgrat in Wien sind. Diese Entwicklung ist das Ergebnis massiver Investitionen in das Öffi-Netz, das zuletzt durch die Anschaffung großer Elektrobusse, der Flexity-Züge und des X-Wagens bei der U-Bahn sowohl klimafreundlicher als auch komfortabler geworden ist“, so Öffi Stadtrat Peter Hanke.

Mobilitätsstadträtin Ulli Sima freut sich über die Zunahme im Radverkehr: „Unsere große Radoffensive zeigt bereits Erfolge. Der Anteil der Radfahrer*innen konnte von 7 % im Jahr 2019 auf 10 % im Vorjahr gesteigert werden, im Jahr 1993 lag er übrigens bei 3 %. Die Mega-Investitionen der letzten Jahre lohnen sich, allein im Vorjahr waren es 35 Millionen Euro. Mit unserem umfassenden Ausbauprogramm wie dem Mega-Radhighway von der Donaustadt ins Zentrum, dem Radhighway-Süd aus Niederösterreich über den Hauptbahnhof ins Zentrum oder den großen Radoffensiven in Floridsdorf, der Donaustadt oder Favoriten schaffen wir attraktive Langverbindungen. Zudem schließen wir laufend Lücken im bestehenden Netz und machen das Radfahren damit sicherer und angenehmer“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Erst gestern wurde das Radwegeprogramm 2024 präsentiert, das wieder eine Vielzahl von zukunftsweisenden Projekten in ganz Wien umfasst, darunter einen Zwei-Richtungs-Radweg in der Hütteldorferstraße sowie in der Rinnböckstraße in Simmering oder einen Ein-Richtungs-Radweg in der Alszeile in Hernals. Seit Beginn der Legislaturperiode wurden bereits 75 Mio. Euro in Radinfrastruktur investiert, 48 km neue Radwege alleine im Hauptradwegnetz errichtet, dabei mehr als 130 Projekte umgesetzt. Dazu kommen noch zahlreiche Projekte auf Bezirksebene – und der Ausbau geht unvermindert weiter.

Die meisten Wege mit Öffis und zu Fuß zurückgelegt

Nach dem Coronaknick 2020 steigt der Öffi-Anteil weiterhin. Im vergangenen Jahr legten die Wiener*innen 32 % ihrer Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Damit sind die Öffis gemeinsam mit dem Zu-Fuß-Gehen die beliebteste Fortbewegungsart in Wien. Das Ergebnis zeigt, dass sich das Mobilitätsverhalten der Wiener*innen seit dem Ende der Pandemie wieder ändert. Home Office hat sich zwar als Teil der Arbeitskultur etabliert, mittlerweile wird aber auch der persönliche Austausch vermehrt geschätzt. Der Großteil der Arbeits- und Ausbildungswege wird mit Öffis absolviert.

Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien: „Dank dem unermüdlichen Einsatz des Teams haben wir Wien Tag für Tag mobil gehalten und damit noch mehr Menschen für die umweltfreundlichen Öffis begeistert. Wir bieten ein integriertes Mobilitätsangebot aus einer Hand und versuchen damit, die Bedürfnisse unserer Fahrgäste bestmöglich zu erfüllen. Mit Innovationsfreude und hohen Qualitätsansprüchen erweitern wir unser Angebot laufend und können dabei auf die immer gute Zusammenarbeit mit den Planungsstellen der Stadt Wien zählen. Herzlichen Dank dafür!“.

Wien ist Fußgänger*innenstadt

Kombiniert ist der Radwegebau in Wien immer mit Begrünungsmaßnahmen und Baumpflanzungen im Umfeld nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ sowie Verbesserungen für das Zu-Fuß-Gehen. Und genau dieses nimmt eine enorm wichtige Stellung ein, es ist mit 32 % nach wie vor auf extrem hohen Niveau – konkret auf Niveau des Öffi-Verkehrs. In der Corona-Zeit haben die Wiener*innen begonnen, mehr zu Fuß zu gehen anstatt mit den Öffis zu fahren. Viele sind dabei auf den „Geschmack“ gekommen.

Die Stadt Wien investiert laufend in Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens, wie in die Verbreiterung von Gehsteigen wie etwa am neuen Klimaboulevard in der Thaliastraße mit bis zu 6 m breiten Gehwegen. Auch in der Äußeren Mahü wird im Zuge der ab Sommer laufenden Umgestaltung viel mehr Platz für die Zu Fuß Gehenden geschaffen. Auch werden laufend Kühlungsmaßnahmen gesetzt und schattenspendende Baumreihen gepflanzt: Beispiel dafür ist der künftige großzügig geplante „Straßenpark“ entlang der Wagramer Straße mit 37 neuen Bäumen oder die Begrünung von Wohnvierteln mit Verkehrsberuhigung, wie etwa das Supergrätzl Favoriten nach dem Vorbild Barcelonas.

Pendler*innen: Umgekehrtes Mobilitätsverhalten

Während sich die Wienerinnen und Wiener also zu ¾ umweltfreundlich fortbewegen, sieht der Modal Split bei den Pendlerinnen und Pendler genau umgekehrt aus. Hier gilt es anzusetzen und vor allem die überregionalen Öffis auszubauen. Wien appelliert an dieser Stelle einmal mehr an Niederösterreich, die bereits geplanten und zwischen den Bundesländern vereinbarten überregionalen Straßenbahnlinien wie die Linie 72 nach Schwechat zu forcieren, um den Pendler*innen attraktive Umstiegsmöglichkeiten auf den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen.

Modal Split-Erhebungsmethode

Zur Erfassung des Modal-Split wird eine jährliche, laufende Mobilitätserhebung im Auftrag der Stadt Wien und der Wiener Linien durchgeführt. Dabei werden über 2.000 Personen aus Wien zu ihrem Mobilitätsverhalten an einem Stichtag befragt, die Stichtage werden gleichmäßig über das Befragungsjahr verteilt. An dem Stichtag werden u.a. die jeweils genutzten Verkehrsmittel, Wegezweck und -ort erhoben. In der Summe ergibt sich daraus ein repräsentatives Bild des Verkehrsverhalten der Wiener Bevölkerung. Die Befragung wird online und telefonisch durchgeführt. Der Modal Split stellt die Wegeverteilung der Wiener*innen nach Hauptverkehrsmittel an einem durchschnittlichen Tag dar. Viele Städte erheben das Mobilitätsverhalten nicht jährlich, sondern mehrjährig. Wien setzt seit vielen Jahren auf die regelmäßige jährliche Erhebung, um die Entwicklungen genau zu beobachten und laufend nachzujustieren. „Unser klares Ziel ist es, den umweltfreundlichen Verkehr in unserer Klimamusterstadt weiter auszubauen, Initiativen dazu laufen auf allen Ebenen“, so Sima und Hanke. Dass in diesem Bereich große Fortschritte erzielt werden, zeigen beispielsweise die bereits auf Schiene gebrachten Straßenbahnlinien 12 und 18 sowie die bereits in Bau befindliche Linie 27, weiters die U2/U5 und die vielen Radwegeprojekte- wie etwa der kurz nach Ostern startende Zweirichtungsradweg in der Wiedner Hauptstraße.


Quelle: Stadt Wien



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