Wien: Schutz bieten – Vielfalt stärken – Raum geben: Wien bekommt das erste queere Jugendzentrum

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Wien

24 Apr 04:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Im Rahmen der WASt-Fachkonferenz wurde die Bedarfsanalyse „Queere Jugendarbeit in Wien“ vorgestellt

Die offene Jugendarbeit der Stadt Wien bereitet derzeit in Kooperation mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) die Rahmenbedingungen für die Schaffung des ersten Queeren Jugendzentrums in Österreich vor. Die Fortschrittskoalition hat sich die Professionalisierung queerer Jugendarbeit zum Ziel gesetzt und und kommt damit einem wachsenden Bedarf nach geschützten Räumen für queere Jugendliche nach. Dafür wurden Dokumentenanalysen und Onlinebefragungen durchgeführt sowie durch Fokusgruppen, Einzelinterviews, Partizipation und Community-Expertise bestmöglich auf Anliegen der Jugendlichen geachtet. Auf der WASt-Jahreskonferenz wurde das Thema unter Beteiligung von Forschung, queeren Jugendlichen und Vertreter*innen internationaler Modellprojekte intensiv weiterbearbeitet – nachdem es im März 2021 bereits das WASt-Online-Symposium „Queere Jugendliche in Wien: Lebensrealitäten und spezifische Angebote für LGBTIQ-Jugendliche in Wien“ gab.

„Die in unserem Auftrag vom Institut für Höhere Studien (IHS) durchgeführte Bedarfserhebung für ein queeres Jugendzentrum in Wien hat ergeben, dass es wichtige ist Schutzräume zu schaffen, in denen LGBTIQ-Jugendliche sie selbst sein können. LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wollen wir gemeinsam so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben. Wir wollen Schutz bieten, Vielfalt stärken und dafür Raum geben!“, so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr.

Karin Schönpflug (IHS) ergänzt: „Aus unserer Bedarfserhebung für ein queeres Jugendzentrum in Wien hat sich ergeben, dass die Zeit mehr als reif für ein solches Projekt ist. Die bestehenden Räume sind nicht ausreichend, während Bedürfnisse und die Nachfrage steigen. Ein queeres Jugendzentrum ist getrieben von offener Jugendarbeit mit profundem Wissen der Mitarbeitenden für queere Thematiken.“

Die Analyse ergab, dass Niederschwelligkeit, Barrierefreiheit, das Bieten von Raum zur Freizeitgestaltung, intersektionale Ansätze und Allies-Arbeit wichtiger sind als etwa die Raumausstattung. Wichtig sind interdisziplinäre Methoden, Weiterbildungsprogramme, Zivilcourage, Empowerment, Aufklärungsarbeit, Demokratiepolitik und ein Ort der offenen Begegnung. Dabei sind die Sichtbarkeit nach Außen und Safer-Spaces nach innen als Rückzugsort entscheidend. Besonders bedeutend sind auch gute Konzepte für die Arbeit mit sehr jungen Jugendlichen ab 12 Jahren, trans- und intergeschlechtlichen Jugendlichen, die Arbeit mit Eltern und den Jugendlichen ohne Unterstützung der Eltern.

„Wichtig ist, das Vorhaben mit einem guten Konzept zu starten und das queere Jugendzentrum in weiterer Folge mit Beteiligung der Jugendlichen, die es besuchen, auszubauen und weiterzuentwickeln. Es ist sinnvoll, dass das Queere Jugendzentrum an die bereits bestehenden Angebote für queere Menschen in unserer Stadt anschließt“, sagt Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt-Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten.

Der Erkenntnisse der WASt-Konferenz werden in die Studie eingearbeitet, um auf www.queer.wien.at veröffentlicht zu werden. Es gibt bereits eine Steuerungsgruppe der Stadt Wien, in welcher die Vorbereitungen für die Ausschreibung eines queeren Jugendzentrums intensiv laufen und noch vor dem Sommer abgeschlossen werden. Der Fördercall dazu wird in der Folge ausgerufen.


Quelle: Stadt Wien



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