Schneesituation in Tirol: Acht Hubschrauber für Erkundungsflüge im Einsatz

Slide background
Polizeihubschrauber Libelle - Symbolbild

15 Jän 19:35 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Für nächsten Tage wird Rückgang der Lawinengefahr erwartet, dennoch weiter angespannte Situation für unerfahrene WintersportlerInnen abseits der gesicherten Pisten

Im Beisein der Tiroler Landesregierung und unter Vorsitz von Landeshauptmann Günther Platter fand die heutige Stabssitzung anlässlich der aktuellen Schneesituation im Landhaus in Innsbruck statt. Die Mitglieder der Tiroler Landesregierung ließen sich ein aktuelles Bild von den ExpertInnen der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz, des Lawinenwarndienstes, der Landeswarnzentrale, der Wildbach- und Lawinenverbauung und der Tinetz geben und dankten allen Anwesenden für die bisher geleistete Arbeit. Zudem informierten auch die Tiroler Blaulichtorganisationen und das österreichische Bundesheer über die aktuelle Lage, die weiterhin unter Kontrolle und im Griff ist.

Der Leiter der Landeswarnzentrale des Landes Tirol, Marcel Innerkofler, informiert, dass die derzeit eintretende Wetterbesserung für Erkundungsflüge genutzt wird. „Unsere Hauptaufgabe heute ist es, die von den Lawinenkommissionen angeforderten Erkundungsflüge zu koordinieren, damit die Kommissionsmitglieder die Schneesituation aus der Luft noch besser beurteilen können. Die derzeit rund 40 Anforderungen für Erkundungsflüge arbeiten wir derzeit mit acht Hubschraubern ab“, so Innerkofler. Im Flugeinsatz stehen der Landeshubschrauber, drei Bundesheerhelikopter (eine Black Hawk, eine Alouette III und eine Bell 212) und vier weitere Hubschrauber von privaten Flugunternehmen.

Für die Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol und deren Leiter Gebhard Walter stellt sich die Lage wie folgt dar: „Die Schutzbauten haben voll funktioniert und konnten Lawinenereignisse vom Siedlungsraum abwenden. Unsere Investitionen der vergangen Jahre und Jahrzehnte haben sich somit rentiert“, so Walter, der zudem positiv hervorhebt: „Schäden an Verbauungen sind uns derzeit nicht bekannt. Zudem sind einige Großlawinen bereits spontan, durch unsere Lawinenverbauungen aber kontrolliert abgegangen und stellen somit keine Gefahr für den Siedlungsraum dar. Die Lage hat sich dadurch bereits etwas entspannt.“

„Den Höhepunkt dieser kritischen Situation haben wir aktuell überschritten“, erläutert der Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, Rudi Mair. „Die gute Botschaft ist: Die Lawinengefahr geht weiter zurück, die Gefährdung etwa von Verkehrswegen wird in den nächsten Tagen weiter abnehmen. Trotzdem haben wir heute noch große Lawinengefahr. Daher warnen wir eindringlich davor, die gesicherten Pisten derzeit nicht zu verlassen.“

Wichtige Verkehrswege wieder offen

Eine leichte Entspannung zeichnet sich derzeit bei den Straßensperren in Tirol ab. So ist der Wintersportort Sölden im hinteren Ötztal auf der B 186 Ötztalstraße genauso wieder erreichbar wie Gries im Sellrain und St. Sigmund durch die Öffnung der L13 Sellraintalstraße. Auch Ginzling, Ischgl und Nauders sind auf dem Straßenweg aktuell wieder erreichbar. Ebenso für den Verkehr freigegeben werden konnte die B 182 Brennerstraße zwischen Stafflach und Gries am Brenner. Die Gemeinden Obernberg am Brenner, Vals und Schmirn sind dagegen derzeit aufgrund von Sicherheitssperren auf dem Straßenweg nicht erreichbar. Bis morgen, Mittwoch, gesperrt bleibt voraussichtlich die Felbertauernstraße. Teilweise mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden muss im nördlichen Osttirol im Virgental, so ist derzeit etwa die Gemeinde Prägraten auf dem Straßenweg vorübergehend nicht zu erreichen. Aus Sicherheitsgründen ebenso vorübergehend nicht zu erreichen bleiben die Verkehrsverbindungen im Paznaun- und Kaunertal, davon betroffen ist etwa die Gemeinde Kaunertal. Auch St. Leonhard im Pitztal, St. Anton am Arlberg, Kühtai und Hochfügen sind derzeit auf dem Straßenweg aufgrund von Sicherheitssperren nicht erreichbar. Ob Straßen im Bezirk Reutte geöffnet werden können, entscheidet sich nach den heutigen Erkundungsflügen. Weitere Erkenntnisse davon verspricht man sich auch für die Frage, wie es mit der Totalsperre am Fernpass weitergeht.

Einen detaillierten Überblick über die aktuelle Verkehrssituation bietet die Verkehrsinformationszentrale der Landespolizeidirektion Tirol (Tel.: 059133/70-4444).


Quelle: Land Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg